Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Pferd.«
    »Ja, Sir.«
    Es war ein herrlicher Tag, und mir wurde klar, dass ich seit Sonntagmorgen nicht mehr in der Sonne und an der frischen Luft gewesen war.
    Es war jetzt dreizehn Minuten nach acht, und die Streifenwagen von Midtown North müssten mittlerweile hier sein, wenn sie sich ranhielten. Das ist der heikelste Moment bei einer Abholaktion - wenn man den sicheren Unterschlupf verlassen hat und am Straßenrand darauf wartet, dass die eigenen Leute eintreffen.
    Um Viertel nach acht tauchten eine Querstraße weiter drei Polizeiwagen ohne Blaulicht und Sirene auf. Ich gab Kate ein Zeichen, trat an die Bordsteinkante und hob die Hand. Der vorderste Wagen blinkte auf, beschleunigte und blieb kurz darauf vor mir stehen. Die anderen beiden Wagen hielten dicht hintereinander. Ich zeigte den beiden Cops im vorderen Wagen meine Ausweise und sagte: »World Trade Center, Nordturm, wie angewiesen, ohne Klingeln oder Pfeifen. Lockere Formation. Wir sehen zu, dass wir zwischen halb neun bis zwanzig vor neun da sind.« Und ich fügte hinzu. »Achten Sie darauf, ob wir Gesellschaft haben, und lassen Sie sich durch nichts aufhalten, außer von einer roten Ampel.«
    Sie nickten beide, und die Polizistin auf dem Beifahrersitz sagte: »Wir wissen alle Bescheid.«
    »Gut.«
    Kate, Jill und Streifenpolizist Alvarez waren jetzt auf dem Gehsteig, und ich sagte zu Jill: »Ihr Wagen ist hier, Madam.«
    Sie lächelte und sagte: »Ich bin noch nie in einem Polizeiwagen gefahren.«
    Ich wollte nicht sagen: »Sie werden sich dran gewöhnen«, aber ich sagte: »Wie besprochen, treffen wir uns alle in der Lobby vom Windows on the World. Sie haben die ganze Zeit mindestens zwei Streifenpolizisten bei sich.«
    »Wir sehen uns dort«, sagte Jill zu Kate und mir.
    Jill wirkte gefasst, fand ich, und ich hoffte, dass sie das auch blieb, falls es später ekelhaft wurde. Ich gab Alvarez ein Zeichen, worauf er Jill Winslow zum Rücksitz des mittleren Wagens geleitete und dann wie abgemacht zu mir zurückkehrte.
    Kate und ich schauten uns an. In dem Moment gab es nicht mehr viel zu bereden, daher küssten wir uns, und sie sagte: »Bis später.« Sie stieg in den vorderen Wagen.
    Ich stand mit Streifenpolizist Alvarez da und fragte ihn: »Sind Sie heute Morgen mies drauf?«
    Er lächelte. »Ja, Sir.«
    Ich holte das Video mit Ein Mann und eine Frau aus meiner Jackentasche. Es war die Kassette, die Jill überspielt hatte, aber sie hatte keine Hülle. Ich reichte sie Alvarez und sagte zu ihm: »Bewachen Sie das unter Einsatz Ihres Lebens. Und ich meine das wortwörtlich.“
    Er steckte die Kassette in die überdimensionale Gesäßtasche seiner Hose, die für seinen Notizblock bestimmt war, und sagte zu mir: »Haben Sie schon mal gehört, dass jemand einem New Yorker Stadtpolizisten irgendwas weggenommen hat?«
    Ich schlug ihm auf die Schulter und sagte: »Wir sehen uns dort.«
    Alvarez setzte sich neben Jill auf den Rücksitz des mittleren Wagens.
    Ich ging zum dritten Wagen und stieg ein. Vom hinteren Fahrzeug aus konnte ich sehen, was vor sich ging, und Kate konnte vom vorderen Wagen aus jederzeit unsere Pläne ändern, falls notwendig. Jill, die mit Alvarez und zwei anderen Cops im mittleren Wagen saß, war gut abgesichert.
    Der Cop auf dem Beifahrersitz meines Wagens war ein Sergeant, und er sagte ein paar Worte in sein tragbares Funkgerät. Der vordere Wagen wendete auf der Central Park South, was nicht viele Leute ungestraft machen, und unser Konvoi setzte sich in Bewegung.
    »Welche Route?« fragte ich den Sergeant.
    »Wir machen rüber zur West Side, es sei denn, Sie haben einen bestimmten Wunsch.«
    »Klingt gut. Sind Sie sich darüber im klaren, dass sich möglicherweise ein paar Leute mit uns anlegen wollen?« »Yeah. Die können sich mit uns anlegen, soviel sie wollen.« »Jeder im Trupp weiß, was er zu tun hat?« »Jo.«
    »Und was halten Sie vom FBI?« Er lachte und sagte: »Kein Kommentar.« »Was ist mit der CIA?« »Bin noch nie einem begegnet.“
    Glückspilz. Ich lehnte mich zurück und schaute auf meine Uhr. Es war 8.21 Uhr, und je nach Verkehrslage kamen wir etwa fünfzehn Minuten zu spät, was mir nur recht war. Nash, der Kontrollfreak, und sein Frühstücksclub waren sowieso mindestens eine Viertelstunde vorher angerückt, weil sie dachten, wir kämen früher. Meinetwegen sollten sie rumsitzen und in ihre Caffe latte schwitzen.
    Die meisten Besprechungen sind Psychospielchen, bei denen jeder jeden aufs Kreuz legen will, und in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher