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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste
Autoren: Nelson DeMille
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Peconic Bay hinausragt. Von meinem Bootssteg bis zu dem der Gordons waren es etwa vier Meilen.
    Auf Nassau Point sind seit den zwanziger Jahren zahllose Sommerh äuser entstanden, die von einfachen Bungalows bis zu prächtigen Villen reichen. Albert Einstein ist dort Sommergast gewesen, und dort hat er an Präsident Roosevelt Ende der dreißiger Jahre seinen berühmten »Nassau Point Letter« geschrieben und ihn aufgefordert, die Entwicklung der Atombombe voranzutreiben. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
    Interessanterweise wohnen auf Nassau Point auch heute noch Wissenschaftler; einige von ihnen arbeiten im Brookhaven National Laboratory, einem geheimen nuklearen Forschungszentrum etwa fünfunddreißig Meilen westlich von hier, während andere auf Plum Island in einem streng geheimen biologischen Forschungszentrum arbeiten, das so unheimlich ist, dass es auf einer Insel untergebracht werden musste. Plum Island liegt ungefähr zwei Meilen vor Orient Point, der äußersten Spitze der North Fork - der nächste Halt ist Europa.
    Wie es der Zufall wollte, hatten Tom und Judy Gordon als Biologen auf Plum Island gearbeitet, und so war es kein Wunder, dass Sylvester Maxwell und John Corey über diese Tatsache nachdachten. Ich fragte Max: »Hast du die Feds schon benachrichtigt?«
    Er sch üttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Für Mord ist das FBI nicht zuständig.«
    »Du weißt genau, was ich meine, Max.«
    Chief Maxwell gab keine Antwort.

2. Kapitel
    Wir näherten uns dem Haus der Gordons, einem an der Westküste von Nassau Point an einer schmalen Straße gelegenen modernisierten Ranchhaus aus den sechziger Jahren. Die Gordons, die irgendwo aus dem Mittleren Westen stammten und nicht wussten, wohin ihre Karriere sie noch führen würde, hatten das Haus mit Vorkaufsrecht gemietet, wie sie mir einmal erzählt hatten. Wäre ich mit dem Zeug umgegangen, mit dem sie täglich arbeiteten, hätte ich vermutlich auch keine langfristigen Pläne gemacht. Teufel, ich hätte nicht mal grüne Bananen gekauft.
    Ich konzentrierte mich auf die Szene vor uns. Auf der schattigen Stra ße standen kleine Gruppen von Nachbarn und Kinder mit ihren Fahrrädern; sie redeten miteinander und sahen zum Haus der Gordons hinüber. Vor dem Haus standen drei Streifenwagen der Southold Police und zwei Zivilfahrzeuge. Der Kastenwagen der Spurensicherer blockierte die Einfahrt. Um kein Beweismaterial zu vernichten, ist es ratsam, den Tatort nicht zu befahren, und ich fand es ermutigend, dass Maxwells kleine ländliche Polizei ihr Handwerk zu verstehen schien.
    Auf der Stra ße parkten auch zwei Übertragungswagen, einer von einer Fernsehstation auf Long Island, der andere von NBC News, und ich sah, wie die Reporter mit den Nachbarn schwatzten und jedem, der den Mund aufmachte, ein Mikrofon unter die Nase hielten. Dies war noch kein richtiger Medienzirkus, aber der stand bevor, wenn erst die übrigen Nach richtenhaie den Zusammenhang mit Plum Island mitbekamen.
    Gelbes Tatortabsperrband war von Baum zu Baum gespannt und riegelte das gesamte Grundst ück ab. Max hielt hinter dem Fahrzeug der Spurensicherer, und wir stiegen aus. Ein paar Blitzlichter flammten auf, dann gingen mehrere Fernsehscheinwerfer an, und wir wurden für die Elfuhrnachrichten gefilmt. Ich konnte nur hoffen, dass der Ausschuss, der über meine Dienstunfähigkeit zu entscheiden hatte, mich nicht sah -oder die Kerle, die mich umzulegen versucht hatten und jetzt wussten, wo ich zu finden war.
    In der Einfahrt stand ein uniformierter Polizeibeamter mit einem Schreibblock - der Protokollführer am Tatort -, und Max nannte ihm meinen Namen, Dienstgrad und so weiter, womit ich offiziell mit von der Partie war und vom Staatsanwalt und eventuellen Verteidigern unter Strafan drohung als Zeuge vorgeladen werden konnte. Genau das hatte ich vermeiden wollen, aber ich war eben zu Hause gewesen, als das Schicksal mich aufgesucht hatte.
    Wir gingen die kiesbestreute Einfahrt entlang und erreichten durch einen Torbogen den Garten hinter dem Haus mit seinen Zedernholzterrassen, die sich in mehreren Stufen zum Wasser hinunterzogen und in den langen Bootssteg übergingen, an dem das Motorboot der Gordons lag. Dieser Abend war wirklich herrlich, und ich wünschte mir, Tom und Judy hätten noch gelebt, um ihn sehen zu können.
    Mein Blick fiel auf das übliche Kontingent Spurensicherer sowie drei uniformierte Cops aus Southold und eine Frau in einem superschicken, nicht recht hierher
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