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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste
Autoren: Nelson DeMille
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Sekunden dauern, und in dieser Zeit konnte der Kerl mit dem Gewehr zielen und zweimal abdrücken. Aber vielleicht wollte er mir nichts Böses. Vielleicht war er ein Rotkreuzhelfer, der einen Brandy für mich hatte. Ich fragte ihn: »Also, mein Freund, was führt Sie in einer Nacht wie dieser her?«
    »Sie.“
    »Ich.«
    »Ja, Sie. Sie und Fredric Tobin.«
    Jetzt erkannte ich die Stimme. »Nun, Paul, ich wollte gerade fort.«
    »Ja«, antwortete Mr. Stevens. »Sie werden bald fort sein.«
    Der Tonfall, in dem er das sagte, gefiel mir nicht. Wahrscheinlich war er noch immer sauer, weil ich ihn auf seinem eigenen Rasen flachgelegt hatte - von den Beleidigungen, mit denen ich ihn überhäuft hatte, ganz zu schweigen. Und jetzt stand er mir mit einem Gewehr gegenüber. Das Leben ist manchmal komisch.
    »Sie werden bald fort sein«, wiederholte er.
    »Gut. Ich muss ohnehin weiter...«
    »Wo ist Tobin?«
    »Dicht hinter Ihnen.«
    Stevens sah sich tatsächlich rasch um, aber dann konzentrierte er sich sofort wieder auf mich und erklärte: »Vom Leuchtturm aus sind zwei Boote beobachtet worden - ein Chris-Craft und ein Rennboot. Das Chris-Craft ist im Gatt umgekehrt, das Rennboot ist durchgekommen.«
    »Yeah, das im Rennboot bin ich gewesen. Auf 'ner kleinen Spazierfahrt.« Dann fragte ich ihn: »Woher wissen Sie, dass das Tobins Chris-Craft gewesen ist?«
    »Ich kenne sein Boot. Ich habe ihn erwartet.«
    »Warum?«
    »Sie wissen, warum.« Er fügte hinzu: »Meine Bewegungs sensoren und Mikrofone haben mir in Fort Terry mindestens zwei Personen und ein Fahrzeug gemeldet. Ich habe dort nach gesehen, und jetzt bin ich hier.« Fragend fügte er hinzu: »Jemand hat die beiden Feuerwehrleute ermordet. Sie?«
    »Nicht ich«, antwortete ich und fuhr fort: »Hey, Paul, mir ist kalt, und ich kriege 'nen steifen Hals, wenn ich dauernd zu Ihnen aufsehen muss. Ich komme jetzt die Rampe herauf, und dann gehen wir ins Labor, trinken einen Kaffee und...“
    Paul Stevens hob sein Gewehr und zielte auf mich. »Keinen halben Schritt, oder ich erschieße Sie!« warnte er mich.
    »Verstanden.«
    »Ich bin Ihnen noch was schuldig«, erinnerte er mich.
    »Sie müssen versuchen, Ihren Zorn zu überwinden und eine konstruktive...«
    »Halten Sie Ihre verdammte Klappe!«
    »Okay.« Ich wusste instinktiv, dass Paul Stevens gefährlicher war als Fredric Tobin. Tobin war ein Feigling gewesen, der geflüchtet war, sobald er Gefahr gewittert hatte. Aber Stevens war meiner Überzeugung nach jemand, der es im Kampf Mann gegen Mann mit jedem aufnehmen würde. »Wissen Sie, warum Tobin und ich hier sind?« fragte ich.
    »Natürlich«, sagte er, ohne sein Gewehr abzusetzen. »Captain Kidds Schatz.«
    »Ich kann Ihnen helfen, den Schatz zu finden.«
    »Nein, das können Sie nicht. Ich habe ihn längst.«
    Pech. »Wie haben Sie...?« begann ich.
    »Halten Sie mich für blöd? Die Gordons wollten mich für dumm verkaufen. Aber ich habe genau gewusst, was sie mit ihren dämlichen archäologischen Grabungen bezweckten. Ich habe sie ständig überwacht. Ich habe nur nicht gewusst, wer ihr Partner war - bis Tobin im August als Vertreter der Peconic Historical Society auf die Insel gekommen ist.«
    »Gute Ermittlungsarbeit. Ich veranlasse, dass Sie eine Belobigung bekommen und...«
    »Halten Sie Ihre verdammte Klappe!«
    »Ja, Sir.« In amtlichem Tonfall teilte ich ihm mit: »Keine Straftat, die Sie vielleicht bereits verübt haben, ist so schwer wiegend wie ein Mord.«
    »Tatsächlich habe ich noch keine einzige Straftat verübt, und Sie zu erschießen, wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Einen Polizeibeamten zu erschießen...«
    »Sie sind unbefugt hier und meines Wissens ein Saboteur, ein Terrorist und ein Mörder. Tut mir leid, dass ich Sie nicht erkannt habe.«
    Ich spannte meine Muskeln an und bereitete mich innerlich auf den Spurt zum Stacheldraht vor. Nat ürlich hatte ich keine Chance, - aber ich musste wenigstens den Versuch wagen.
    »Durch Ihre Schuld habe ich eine aufgeschlagene Lippe und zwei lockere Zähne«, erklärte Stevens mir. »Außerdem wissen Sie verdammt viel. Zu viel.« Langsam fügte er hinzu: »Ich bin reich - und Sie sind tot. Bye-bye, Kumpel.«
    »Arschloch!« sagte ich. Dann stürmte ich auf das Loch zu, wobei ich nicht den Stacheldraht, sondern Stevens im Auge behielt. Er zog den Gewehrkolben in die Schulter ein und verfolgte mich über Kimme und Korn hinweg. Aus dieser Entfernung konnte er nicht danebenschießen.
    Im n ächsten Augenblick
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