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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste
Autoren: Nelson DeMille
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Millionen Dollar wert sein... vielleicht sogar mehr...« Er seufzte leise. »Ich glaubte, das wissen Sie alles. Ich denke, die Gordons haben Sie ins Vertrauen gezogen oder Ihnen einen Brief hinterlassen.«
    Ich w ünschte mir wirklich, sie hätten eines von beiden getan - am besten ersteres. Leider hatten sie genau das versäumt, auch wenn sie's vielleicht vorgehabt hatten. Aber wie vermutet, hatten die Gordons ihrem Freund Tobin offenbar zu verstehen gegeben, John Corey, NYPD, sei teilweise einge weiht. Das hatte sie am Leben erhalten sollen, hatte sollen wohlgemerkt. Im Augenblick hielt es mich am Leben, aber auch meine Augenblicke waren gez ählt. »Sie haben über mich Bescheid gewusst, als ich Sie in der Weinkellerei besuchte«, sagte ich.
    »Natürlich. Oder halten Sie sich für den einzigen cleveren Menschen?«
    »Ich weiß, dass ich der einzige clevere Mann in diesem Raum bin.«
    »Nun, wenn sie so verdammt clever sind, Mr. Corey, warum stehen Sie dann mit Ihren Händen auf dem Kopf da, während ich die Pistole habe?«
    »Gute Frage.«
    »Sie vergeuden meine Zeit. Wissen Sie, wo der Schatz ist?«
    »Ja und nein.«
    »Genug. Sie haben fünf Sekunden Zeit, mir alles zu erzählen, Eins...» Er zielte wieder auf mich.
    »Was kümmert Sie's, wo der Schatz liegt? Sie können weder mit dem Schatz noch vor der Anklage wegen Mordes flüchten.«
    »Mein Boot ist für eine Fahrt bis nach Südamerika ausgerüstet. Zwei...«
    »Denken Sie doch realistisch, Freddie. Den schönen Traum, irgendwo am Strand zu liegen und sich von einheimischen Mädchen mit Mangos füttern zu lassen, können Sie vergessen. Kumpel. Geben Sie mir Ihre Waffe, dann sorge ich dafür, dass Sie nicht gegrillt werden. Ich schwöre Ihnen, dass Sie nicht gegrillt werden.« Ich bringe Sie selbst um.
    »Falls Sie etwas wissen, sollten Sie's mir lieber sagen. Drei...«
    »Ich glaube, dass Stevens die Geschichte teilweise rausbe kommen hat. Was meinen Sie?“
    »Das halte ich für möglich. Glauben Sie, dass er den Schatz hat? Vier...«
    »Freddie, hören Sie doch auf, von dem beschissenen Schatz zu reden! Der nützt Ihnen doch nichts mehr. Aber ich schlage Ihnen einen Deal vor.«
    »Welchen Deal.«
    »Sie geben mir Ihre Waffe und kommen freiwillig mit. Ich erzähle dem Staatsanwalt, dass Sie sich ergeben haben, und Sie kommen gegen Kaution frei, und nächstes Jahr um diese Zeit beginnt die Verhandlung, bei der jeder die Chance hat, nach Kräften zu lügen. Okay?«
    Tobin schwieg zun ächst.
    Nat ürlich waren die Aussichten, als Mehrfachmörder gegen Kaution freizukommen, gleich Null; zu bemerken war auch, dass ich keine Negativausdrücke wie Verhaftung, Gefängnis und dergleichen gebrauchte. »Ergeben Sie sich jetzt, setze ich mich wirklich für Sie ein.« Versteht sich, Kumpel. »Wirklich. Ehrenwort !«
    Tobin schien ernsthaft über dieses Angebot nachzudenken. Das war ein kitzeliger, schwieriger Augenblick, denn er musste sich zwischen Kampf, Flucht und Kapitulation entscheiden. Ich musste daran denken, dass Tobin ein miserabler Glücksspieler war, weil sein übersteigertes Selbstbewusstsein verhinderte, dass er rechtzeitig ausstieg, solange sich noch eine Chance bot, seinen Verlust zu mindern.
    »Meiner Überzeugung nach sind Sie nicht als Kriminalbeamter hier«, meinte er.
    Ich hatte bef ürchtet, dass er das merken würde.
    »Ich glaube. Sie nehmen die ganze Sache sehr persönlich. Sie möchten mir antun, was ich Tom, Judy, den Murphys und Emma angetan habe...«
    Er hatte natürlich vollkommen recht, und weil ich damit ohnehin tot war, warf ich mich nach links, tauchte aus dem Lichtstrahl ins Dunkel und schloss eine Schulterrolle über den Betonboden an. Tobin schwenkte die Taschenlampe und scho ss, aber ich war viel weiter entfernt, als er geschätzt hatte. Außerdem wälzte ich mich sofort in die entgegengesetzte Richtung, als das Schussecho durch die Kaverne hallte und das Geräusch meiner Bewegungen tarnte. Dabei zog ich das Messer aus meinen Jeans, bevor es mir wertvolle Teile abschnitt.
    Der scharfgeb ündelte Lichtstrahl zuckte hektisch durch den Raum, und Tobin schoss mehrmals blindlings, so dass die Kugeln als Querschläger davon surrten, während das Schussecho im Dunkel verhallte.
    Einmal erfass te mich der Lichtstrahl, aber bevor Tobin das begriff und ihn zurückschwenkte, war ich längst wieder fort. Mit einer Taschenlampe und Kugeln Fangen zu spielen, ist weniger lustig, als es vielleicht klingt, aber es ist viel einfacher, als man
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