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Johannes kommt (Cape Superior Collection)

Johannes kommt (Cape Superior Collection)

Titel: Johannes kommt (Cape Superior Collection)
Autoren: Alexander am Brink
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mit ihren ungleichen Türmen und das Altstädter Rathaus. Und da sie zur vollen Stunde auf dem Marktplatz  mitten in der Stadt waren, konnten sie auch die Astronomische Uhr erleben, wie sie spektakulär schlug. Über die schon bekannte Karlsbrücke gingen sie auf die Prager Burg und den Veitsdom zu. Dabei erklärte Janek seinem deutschen Freund die Bedeutung der dreißig Statuen links und rechts der Brückenmauer: „Mit der Zeit wurden das immer mehr Figuren, bis es jetzt eben dreißig Stück sind. Allesamt Heilige und Schutzpatrone. Daran kann man glauben oder auch nicht. Jedenfalls geben die Statuen der Brücke und dem ganzen Szenario eine Unverwechselbarkeit, dass es einfach nur großartig ist. Ich liebe den Blick von hier unten zur Burg hoch“.
                  Die Jungs schlenderten entspannt an der Prager Kleinseite entlang und machten sich daran, die Stadtberg Hradschin zu besteigen. Oben liegen die imposante Burganlage und der Veitsdam, die größte Kathedrale Tschechiens. Gleich daneben warfen sie einen Blick auf den riesigen Obelisken, der zur Erinnerung an die Opfer des ersten Weltkrieges in den Himmel ragt. Von dort gingen Johannes und Janek in das goldene Gässchen, eine zauberhafte kleine Straße, deren Häuschen früher Alchemisten beherbergt haben, die versuchten, künstliches Gold herzustellen. „Franz Kafka hat auch hier gelebt, direkt in diesem Häuschen hier“, wies Janek auf die Fassade eines der Gebäude. „Und jetzt gehen wir zu mir!“
                  „Gibt’s denn da auch was Spannendes zu sehen? Oder ist die Stadtführung jetzt etwa beendet?“ „Zweimal ja. Da gibt es was spannendes zu sehen und die Führung ist hiermit beendet. Zumindest für den Moment und den offiziellen Teil.“ „Hehe, das klingt gut…“ „Auf dem Heimweg gehen wir aber noch fix was einkaufen, iss aber kein großer Umweg, ich wohn eh hier ganz in der Nähe. Aber ich habe keine Bier mehr da, und irgendwas essen werden wir ja auch noch mal wollen. Oder hältst du´s nicht mehr so lange aus?“ Janek grinste frech und griff Johannes an den Arsch, was dem relativ gut gefiel. „Na, eigentlich halte ich es schon noch aus, so lange Du aufhörst mich ständig anzugeilen“. Damit revanchierte sich Jo und griff Janek kräftig zwischen die Beine, wo er einen prächtigen Schwanz zu fassen bekam. Ungeachtet der Menschen um sie herum blieben sie stehen, schauten einander an, umarmten sich und fingen zuerst zärtlich, dann leidenschaftlich an sich zu küssen. Etwas außer Atem löste sich Janek von Jo und meinte: „Wenn Du nicht gleich hier kommen willst, solltest Du aufhören, dich so scharf an meinem Schenkel zu reiben. Schau mal, Du hast schon feuchte Flecken vorne in der Jeans!“
                  Die hatte er zwar nicht, aber Hannes fiel natürlich voll drauf rein und schaute nach, was Janek zum Lachen brachte. Mir rollenden Augen schlug Jo Janek auf die Schulter und lachte mit. Die zwei verstanden sich prima, fanden sie selbst, und wer sie beobachtet hätte wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie sich erst seit heute Morgen kannten.
                  „Magst Du Thunfisch auf der Pizza?“ rief Janek einmal quer durch den kleinen Supermarkt in Stadtnähe, weil Johannes sich neugierig vor dem Bierregal aufhielt. „Ja klar, Thunfisch iss okay“, rief der ebenso laut einmal quer zurück, „Sach mal, Alter, wie seid ihr Tschechen denn eigentlich drauf? Hier gibt’s ja bald mehr Biersorten als bei uns daheim, und ich kann nicht ein Wort lesen. Bis auf Pilsener natürlich. Was soll ich denn nehmen?“ „Egal, Jo, such Dir einfach ne Flasche aus, die Dir gefällt, oder ein Etikett, das Dich anmacht. Hier schmecken alle Biere gut. Und da Du offenbar vom Wichsen mehr Ahnung hast als vom Biertrinken, wird’s für Dich ja auch keinen großen Unterschied machen“. Die junge Frau hinter der Kasse hätte sich fast verschluckt vor Lachen, zwei alte Damen schüttelten missbilligend den Kopf über Janeks Bemerkung und Hannes stand mit leicht rotem Kopf vorm Bierregal. „Na, ihr zwei scheint ja nen netten Abend vor euch zu haben“, raunte ihm ein ziemlich wirr aussehender Mittvierziger zu, der plötzlich aus dem Nichts neben ihm aufgetaucht war. „Denk Du nur schön an das, was Du mir versprochen hast“, rief Johannes retour durch den Laden, so dass alle es hören konnten. „Hoffe Du hast nicht nur einen auf dicke Hose gemacht, sondern lieferst dann auch. Und denk an die
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