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Johannes kommt (Cape Superior Collection)

Johannes kommt (Cape Superior Collection)

Titel: Johannes kommt (Cape Superior Collection)
Autoren: Alexander am Brink
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war nicht sicher, ob Janek das schon bemerkt hatte. „Ähm, ich…“ Johannes stammelte hilflos vor sich rum, schaute etwas verlegen auf die Beule in seiner Jeans und lenkte so den Blick Janeks dahin, wo der eigentlich nicht hinsollte. „Ganz schön hart, wenn man so allein ist, hm“? fragte der junge Kellner und entblößte bei seinem Lächeln eine Reihe strahlend weißer Zähne. „Aber weißt Du, wenn Du willst, bin ich da. So immer nur allein iss doch auf Dauer auch nix, oder?“
                  Die Damen hinter der Rezeption hatten sich längst wieder ihren Aufgaben zugewandt und überließen den jungen deutschen Touristen der Fürsorge ihres fleißigen Kollegen aus der Frühschicht. Hannes schaute sich um, dachte, dass jeder ihn und Janek beobachten würde und wunderte sich selbst über seine Verklemmtheit. So kannte er sich nicht. Eigentlich war er doch immer der, der nen lockeren Spruch auf der Zunge hatte und dafür sorgte, dass alles ganz gechillt ablief. Aber hier steckte ihm ein Kloß im Hals, der fast so dick war wie seine Eier am Morgen. „Hey, Johannes, entspann Dich“, munterte Janek ihn auf, „hab ich Dir Angst gemacht? Du bist ja völlig neben Dir. Oder bist Du einfach nur erschöpft von der frühmorgendlichen Anstrengung? Ich hatte gehofft, das Frühstück hätte dich wieder aufgebaut und zu Kräften kommen lassen. Weil ich doch heute und morgen frei hab und dachte, es wäre sicher sehr cool, wenn wir die Zeit zusammen verbringen würden…“
                  „Erstens“, zischte Johannes den Burschen fuchsig an, „woher weißt Du wie ich heiße“? „Oh, das war nicht schwer, ich arbeite nämlich hier, weißt Du, und immer, wenn ich etwas auf ein Zimmer bringen muss, sagt man mir die Zimmernummer und den Namen des Gastes…“ „Und gehst Du immer ohne Aufforderung in die Zimmer eurer Gäste?“ „Aber nein, ich klopfe an. Immer. Aber manchmal sind die Gäste unter der Dusche und hören mich nicht oder können grad nicht aufmachen. Manche hören auch einfach nicht gut und schauen schon früh fern, die merken oft gar nichts. Und manche sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie es nicht mitbekommen, wenn man dreimal laut klopft und dann auch noch guten Morgen ins Zimmer ruft, bevor mein eintritt. So muss das wohl bei dir gewesen sein. Hast Dich erschreckt“? „Alter, was glaubst Du denn?“ „Also mir hat´s gut gefallen, was ich gehört und gesehen habe. Leider hatte ich noch ein paar andere Bestellungen auf meiner Liste, sonst wäre ich geblieben und wir hätten noch gemeinsam unseren Spaß haben können.“
                  Johannes schaute Janek in die Augen, schien ihn erforschen und tief in ihn eindringen zu wollen, setzte dann zu einem Lächeln an, das sich zu einem breiten Grinsen und schließlich zu einem schallenden Lachen entwickelte. „Du bist einen ziemlich geile Sau, Janek, das will ich Dir mal sagen, und ich hätte mir gewünscht, Du wärst geblieben, damit ich Dich anstelle der Matratze hätte stoßen können. Und jetzt lass uns in die Stadt gehen, sonst überleg ich´s mir anders und reiß dir gleich hier in der Lobby die Klamotten vom Leib. Wie lange hattest Du gesagt, dass Du frei hast?“
                  Lachend verließen die beiden Jungs das Hotel und machten sich auf den Weg zu Tram. Johannes fühlte sich blendend, hatte Kraft zum Bäume ausreißen und genoss die bewundernden Blicke des anderen Burschen. Immer wieder berührten sich ihre Hände und Arme, wenn sie zu dicht nebeneinander herliefen. Ihre Beine rieben sich aneinander, wenn sie in der überfüllten Tram eng nebeneinander saßen oder standen. Janek schaute Hannes mit einer wilden Zartheit an, dass der es kaum ertragen konnte, hier in der Öffentlichkeit gefangen zu sein. Beiden schien immer wieder die Hose auszubeulen, wenn sie sich zu sehr mit der Frage beschäftigten, was sie wohl an diesem Tag noch alles erleben würden. Jo wünschte sich gerade nichts sehnlicher, als Janek die Arschfotze zu lecken und zu lutschen, bis sie feucht und geschmeidig genug wäre, um ihn reinzulassen, als Janek sagte: „Wir sind da, raus mit Dir“.
                  Die Sonne wärmte den Jungs die Haut und brachte sie in eine solche Entspannung, dass sie den Eindruck hatten, sich schon ewig zu kennen. Janek führte Johannes über die Karlsbrücke, lauschte mit ihm den Straßenmusikern, machte Fotos von und mit ihm, fand dann eine ruhige Stelle an der
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