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Job Future - Future Jobs

Job Future - Future Jobs

Titel: Job Future - Future Jobs
Autoren: Lynda Gratton
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eher historisch als momentan und eher im Weitwinkel als aus einer engen Perspektive heraus.
Einen globalen Blickwinkel einnehmen
    Ein Problem beim Verständnis der Zukunft besteht darin, dass sich die gegenwärtigen Forschungen und Veröffentlichungen zur technischen Entwicklung, zur Entwicklung der Ölversorgung oder zur Globalisierung größtenteils auf eine Region konzentrieren – typischerweise auf die USA oder Europa. Das ist auch sinnvoll, da die begrenzte Aussagekraft ja bekannt ist und über den Geltungsbereich der jeweiligen Studie von vornherein Einigkeit herrscht.
    Ein regionaler Blickwinkel passt freilich nicht zur Zielsetzung dieses Buchs. Ich war in der Vergangenheit sehr erfreut, dass meine Bücher überall auf der Welt gelesen wurden, und hoffe darauf, dass auch dieses Buch eine entsprechende Resonanz findet. Folglich ist mir besonders daran gelegen, allen Lesern überall auf der Welt das Gefühl zu geben, dass sie einbezogen sind. Aber ein globaler Blickwinkel ist nicht nur mit Rücksicht auf den Leser notwendig. Wohl mehr denn je in der Geschichte der Menschheit ist Zukunft eine »Gemeinschaftssache«, die sich nur aus der globalen Perspektive erschließt. So kann man sich beispielsweise unmöglich vorstellen, wie fossile Energien in Zukunft genutzt werden und wie sich dies auf die Arbeitswelt auswirkt, wenn man keine Vorstellung von der künftigen Wirtschaftsentwicklung Chinas hat. Und um zu begreifen, wie sich unser künftiges Konsumverhalten entwickelt, braucht man eine Ahnung davon, wie der durchschnittliche Arbeiter in den USA vornehmlich Geldrücklagen bildet.
    Aus beiden Gründen brauchen wir folglich eine weltumspannende Perspektive. Ich bin mir bewusst, dass in den 32 Teilaspekten, die ich im Folgenden beleuchte, viele Regionen fehlen. Hätte ich alle kurz berücksichtigt, wäre dieses Buch zu einer Enzyklopädie geraten und wäre nicht mehr so flüssig lesbar gewesen, wie ich es angesichts dieses wichtigen Themas für notwendig halte. Folglich wählte ich einen globalen Blickwinkel, konzentrierte mich aber auf bestimmte Regionen mit Entwicklungen, die ich für besonders interessant halte.
Der historische Rückblick
    Es mag seltsam erscheinen, in einem Buch über die Zukunft oft in die Vergangenheit zu blicken. Natürlich gibt es Bücher, die sich streng auf das Kommende konzentrieren. Aber ich halte die Rückschau in die Vergangenheit für unverzichtbar, um eine genauere Vorstellung von der Zukunft der Arbeit zu gewinnen. Die historische Perspektive kann ein Gefühl für die Dynamik und das Tempo von Entwicklungen vermitteln und gleichzeitig aufzeigen, dass manches in der Geschichte schon einmal da war. Wie wir gesehen haben, finden sich in der zweiten industriellen Revolution der 1870er-Jahre und im Wandel der Produktion um die 1930er-Jahre Ansätze der künftigen Entwicklung in der Arbeitswelt. Auch glaube ich, dass ein bestimmtes Wissen um die Vergangenheit tiefere Einsichten in die Zukunft allgemein vermitteln kann. Dies gilt insbesondere mit Blick auf gesellschaftliche Trends einschließlich der Veränderungen bei den Familienstrukturen und beim Konsumverhalten.
Den übergeordneten Zusammenhang sehen
    Bei der Erörterung der folgenden 32 Teilaspekte werde ich bis weit über die Grenzen der Arbeitswelt hinausgehen. Wir werfen einen Blick auf die Art, wie wir gelebt haben und in der Zukunft vielleicht leben werden, auf unsere Familienstrukturen und Konsumgewohnheiten, auf Ölpreise und das Vertrauen in Institutionen. Zu diesem Überblick habe ich mich entschlossen, weil man Arbeit nicht ohne ihren übergeordneten Zusammenhang betrachten kann. Arbeit findet im Umfeld von Familien, von Erwartungen und Hoffnungen statt. Und ebenso im Umfeld von Gemeinschaften und wirtschaftlichen und politischen Strukturen.
    Bei der Zusammenstellung dieser Teilaspekte fühlte ich mich erneut an die Handarbeit meiner Mutter erinnert. Sie sammelte über die Jahre aus vielen Quellen Stoffreste, aus denen sie eines Tages ein Muster entwarf. Ich muss zugeben: Das Bild vom Zusammenschneidern einer Patchwork-Decke fasziniert auch deshalb, weil ich selbst Stoffe sammle, obwohl ich eine schlechte Näherin bin. Ich kehre von keiner Reise ohne irgendwelche Stoffe zurück, sei es Besticktes aus Seoul, Seide aus Mumbai oder Bastgeflechte aus Tansania. Ich besitze sogar ein Körbchen aus verwobenen Piniennadeln von Aborigines. Und auch meine Informationen sammle ich auf Reisen und in Gesprächen mit Menschen unterwegs
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