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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition)
Autoren: Sage Blackwood
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ohne das Buch machen?«
    »Woher soll ich das wissen? Das kommt drauf an, wie gut sein Gedächtnis ist.«
    »Warum hast du ihn nicht umgebracht?«, fragte Jinx.
    »Glaubst du, ich laufe rum und bringe Leute um?«
    Jinx schaute zu Totenkopf Calvin, der neben Simons Ellbogen auf der Werkbank stand. »Aber wenn es vielen Menschen das Leben retten würde …«
    »Oder Menschen das Leben kosten würde. Ich weiß nicht, wessen Tod er mit seinem eigenen verknüpft hat. Logischerweise müsste es meiner sein, das gehört zur Abfüllung dazu …«
    »Du meinst, wenn du ihn umbringst, musst du auch sterben?«
    »Wahrscheinlich. Und wer weiß, wer noch alles.« Simon träufelte etwas aus einem Glas in das Fläschchen, das er erhitzte.
    »Holst du dein Leben jetzt aus der Flasche raus?«, fragte Jinx.
    »Das kann ich nicht. Ein anderer Zauberer muss es mir zurückgeben. Es ist ein ziemlich komplizierter Zauber.«
    »Der Zauber, den du gerade bei mir gemacht hast.«
    »Ja. Den kann ich nicht bei mir selber anwenden.«
    »Aber im Urwald gibt es noch andere Zauberer.«
    »Keinen, dem ich mein Leben anvertrauen würde.«
    Allmählich begriff Jinx, wo das Problem lag. »Warum kannst du Sophie den Zauber nicht beibringen? Sie hat wirklich etwas für Magie übrig.«
    Bei dem Namen Sophie wurden Simons Gedanken ganz grau-orange, wie ein Holzscheit, das jeden Moment im Feuer zerbrechen wird.
    »Weil Sophie nicht weiß, dass mein Leben in einer Flasche ist, und ich nicht will, dass sie es erfährt.«
    »Vertraust du ihr nicht?«, fragte Jinx überrascht.
    Ärger prasselte um Simons Kopf. »Doch, natürlich. Aber so was erzählt man seiner Frau eben nicht.«
    »Wo ist Sophie überhaupt?«
    »Sie ist gegangen.«
    »Zurück nach Samara?«
    »Ja.«
    »Kommt sie wieder?«
    »Woher soll ich das wissen? Wenn du jetzt mal …«
    »Hat sie denn
gesagt
, dass sie wiederkommt?«
    »Sie hat gesagt, sie muss über einiges nachdenken. Wenn du mit deiner Befragung jetzt mal fertig bist …«
    »Worüber denn nachdenken?«
    »Über einiges. Manchmal müssen Frauen über einiges nachdenken. Du wirst schon sehen – wenn du älter bist, machen sie das mit dir auch.«
    »Zum Beispiel darüber, ob sie noch deine Frau sein will?«
    »Jinx, dieses Thema möchte ich nicht mit dir besprechen.«
    Die Form von Simons Gedanken verriet Jinx, dass er ins Schwarze getroffen hatte und besser nicht weiter nachhakte.
    »Du willst also, dass
ich
diesen Zauber erlerne«, sagte Jinx. »Ich bin aber nicht sehr gut in Magie.«
    »Du wirst schon noch besser werden. Das Alter hilft. Manchmal.« Simon nahm das Glasfläschchen aus der Flamme und goss die dampfende Flüssigkeit in eine Tasse.
    Vielleicht wurde Jinx ja wirklich besser. Wie er zum Beispiel neulich von der Kraft des Urwalds geschöpft hatte. Aber danach …
    »In Donna Glimmers Haus konnte ich keine Magie anwenden.«
    »Zaubermagie funktioniert nicht in Hexenhäusern.«
    »Wieso nicht?«
    »Woher soll ich das wissen? Frag eine Hexe.«
    Da fiel Jinx etwas anderes ein. »Der Knochenmeister war richtig besorgt, als er hörte, dass du verletzt bist. War das deshalb, weil dein Leben in der Flasche nicht mehr so mächtig wäre, wenn du sterben würdest?«
    »Du hast ihm erzählt, dass ich verletzt war?« Zornige kleine Blitzschläge.
    Eigentlich hatte Elfwyn es verraten, wegen ihres Fluchs. Jinx beschloss, nichts davon zu sagen. »Nicht mit Absicht.«
    »Das war sehr dumm von dir.«
    »Tut mir leid«, sagte Jinx, denn das war einfacher, als zu widersprechen. Er wollte lieber nicht erklären, dass er Simon zu der Zeit für einen bösen Zauberer gehalten hatte.
    »Ist mein Leben denn mit deinem verbunden? Würde ich sterben, wenn du stirbst?«, fragte er.
    »Erstens: Nein, denn dein Leben ist nicht mehr in der Flasche. Zweitens: Nein, denn ich verstehe von dem Flaschenzauber sehr viel mehr als der Knochenmeister. Und drittens: Nein, denn der Fluch wird nur ausgelöst, wenn der Lehrling den Meister tötet.«
    »Ich hätte dich nie …«
    »Weiß ich doch.« Sogar das sagte Simon in verärgertem Ton. »Aber schon viele Lehrlinge haben versucht ihren Meister zu töten. Deshalb wurde dieser Zauber ursprünglich so konstruiert.«
    Dann hat Simon den Zauber also verändert
, dachte Jinx. Er hatte Wurzeln benutzt und auf ein Menschenopfer verzichtet. Und jetzt sollte Jinx lernen, den Zauber umzukehren – er sollte Simon sein Leben wieder einhauchen, damit es dem Knochenmeister nie wieder in die Hände fallen konnte. Aber
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