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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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war sowieso wach und habe Alices Katze gehört.«
    Die Katze? Oder mich?
    Oder… Branwen?
    »Ist doch eigentlich auch egal«, sagte Zack achselzuckend. »Jedenfalls sind wir jetzt quitt und ich schulde dir keine lebenslangen Sklavendienste mehr. Du hast mich vor dem Fahrradkurier gerettet und ich habe dich vor deiner durchgeknallten Cousine gerettet. Apropos durchgeknallt: Was ist eigentlich aus Dylan geworden?«
    »Meine Tante und mein Onkel haben ihn in ein Flugzeug nach Iowa gesetzt«, sagte ich seufzend.
    Mir wurde klar, dass ich es niemals schaffen würde, Zack davon zu überzeugen, dass so etwas wie Magie tatsächlich existierte. Aber das war okay. Er würde es eines Tages selbst herausfinden. Jedenfalls wenn wir beide lange genug zusammenbleiben würden. Daran hatte ich keinen Zweifel.
    »Tory hatte ihm mit ihrer Kreditkarte ein Zimmer im Waldorf-Astoria gemietet«, erzählte ich. »Er hat sich so
viel beim Room Service bestellt und Pay-TV geschaut, dass die Rechnung fünfhundert Dollar hoch war.«
    »Pay-TV. Aha«, sagte Zack vielsagend. »Was er sich da wohl für Filme angeschaut hat? Du scheinst ja einen echt guten Männergeschmack zu haben.«
    Ich warf eines der Couchkissen nach ihm. Er fing es lachend auf und sagte: »Aber anscheinend geht es dir wieder besser. Das ist gut.« Dann setzte er sich neben mich, wobei er darauf achtete, mein verletztes Knie nicht zu berühren, und beugte sich vor, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war.
    »Hey, Jean?«, sagte er leise.
    Ich sah seine Lippen an. »Ja, Zack?«
    »Ich habe das Gefühl…«, jetzt sah Zack meine Lippen an, »… dass dich von jetzt an niemand mehr Jinx nennen wird. Ich glaube, dass jetzt alles anders wird… und zwar besser …«
    Und dann küsste er mich.
     
    Erstaunlicherweise stellte sich heraus, dass Zack recht hatte. Damit dass alles besser wurde, meine ich. Zum Beispiel was das Stipendium der Chapman School anging, von dem er mir erzählt hatte.
    Ich habe mich darum beworben.
    Und es tatsächlich bekommen.
    Es war mir ziemlich unangenehm, Tante Evelyn und Onkel Ted fragen zu müssen, ob ich auch noch das nächste Schuljahr bei ihnen wohnen bleiben durfte.

    Aber ihre Reaktion machte mir deutlich, dass es ihnen gar nicht in den Sinn gekommen war, dass ich überhaupt jemals wieder nach Hancock zurückwollen könnte. Ich war jetzt ein Mitglied der Familie  – ihrer Familie  –, und konnte bei ihnen wohnen bleiben, solange ich wollte.
    Möglicherweise hatte das auch etwas damit zu tun, dass Tory diejenige war, die auszog. Sie kam in eine Spezialklinik für Jugendpsychiatrie, wo sie die zehnte Klasse beendete und auch die Sommerferien verbrachte. Als sie zurückkam  – sie hatte sich die Haare ganz kurz geschnitten und die nachwachsenden blonden Haare bedeckten ihren Kopf wie der zarte Flaum eines Vögelchens  –, überraschten ihre Eltern sie damit, dass sie ihr für das kommende Schuljahr einen Platz auf einem Internat besorgt hatten.
    Tory warf ihnen zwar vor, herzlos zu sein und sie in eine brutale Besserungsanstalt abschieben zu wollen, aber das stimmte nicht. Das Internatsgebäude ist ein wunderschönes großes Landhaus mitten in  – Ironie des Schicksals!  – Iowa, wo die Schüler selbst einen Hof betreiben, ganz viel draußen sind und sich in der Natur Herausforderungen stellen, mit denen sie in ihrem bisherigen Leben nie konfrontiert waren. Mit anderen Worten:
    Sie lernen, sich ihren Ängsten zu stellen.
    Und zwar jeden Tag aufs Neue.
    Natürlich fiel es meiner Tante und meinem Onkel nicht leicht, Tory so weit wegzuschicken, aber sie waren
überzeugt davon, dass es das Beste für sie und auch für alle anderen war.
    Außerdem kann Tory die Wochenenden bei meiner Familie verbringen.
    Ja, genau. Sie fährt jetzt jeden Freitagabend mit dem Bus nach Hancock und führt dort das Leben einer Pfarrerstochter. Laut Chanelle, mit der sie ab und zu mailt, findet Tory es bei meinen Eltern schlimmer als in jeder Besserungsanstalt.
    Aber zum Glück hat sie jemanden gefunden, der sie in ihrem Unglück trösten kann.
    Schon als ich die beiden das erste Mal zusammen gesehen habe, wusste ich, dass sie ein perfektes Paar abgeben würden: Tory und Dylan. Weil Dylan, der jetzt an der Iowa State University studiert, jedes Wochenende nach Hause kommt, sind sich die beiden in Hancock natürlich über den Weg gelaufen … und da blieb es nicht aus, dass sie sich ineinander verliebten.
    Jedenfalls hat Courtney
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