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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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wieder.
    Als er nach einer gefühlten Unendlichkeit den Kopf hob, sah ich um mich herum nicht nur Vögelchen und Sternchen, sondern auch noch einen schimmernden Regenbogen.
    Es war, als würde ich im schwerelosen Raum schweben und jemand hätte eine Dose Feenstaub über mir ausgeschüttet.
    »Und?«, fragte Zack noch mal. »Glaubst du mir jetzt endlich, dass du es bist, in die ich verliebt bin? Dass ich in dich verliebt bin, seit du mir den Long Island Iced Tea ins Gesicht gespuckt hast? Glaubst du mir jetzt, dass ich gelitten habe wie ein Hund, weil ich dich nicht küssen konnte? Glaubst du mir jetzt, dass ich wirklich nicht mit dir ›befreundet‹ sein will?«

    »Mhm-mhm«, machte ich und nickte selig lächelnd wie eine Geisteskranke.
    Und dann legte ich beide Arme um seinen Nacken, zog ihn an mich und … küsste ihn.

22

    M ein Knie war zwar mit blauen Flecken übersät, aber zum Glück nicht geprellt. Der Arzt sagte, dass das Hämatom wahrscheinlich bis zum Knochen hinunterreichte, aber vergehen würde. Irgendwann.
    So wie ich hoffte, dass auch die Erinnerungen an das, was in jener Nacht passiert war, vergehen würden.
    … natürlich nicht alle Erinnerungen.
    Als ich ein paar Tage später noch einmal im Hexenladen vorbeischaute, um Lisa für alles zu danken und ihr zu erzählen, was passiert war  – zum Beispiel warum ich auf Krücken gehen musste  –, lächelte sie und sagte: »Du hast es geschafft.«
    Mehr musste sie nicht sagen. Ich verstand auch so, was sie meinte.
    »Ja«, sagte ich. »Ja, ich habe es geschafft.«
    Sie schenkte mir ein Beutelchen mit Lavendel und sagte, ich sollte es unter mein Kissen legen. Es würde dafür sorgen, dass ich süße Träume hätte.
    Das tat es nicht.

    Aber es sorgte dafür, dass mein Bettzeug herrlich duftete.
    Was tatsächlich half, war die Zeit. Die Zeit und natürlich meine Freunde.
    Tante Evelyn und Onkel Ted waren entsetzt, als sie erfuhren, was Tory mir angetan hatte. Aber sie war ihre Tochter und sie versuchten natürlich, ihr so gut wie möglich zu helfen.
    Auch wenn sie eine völlig durchgeknallte Irre war.
    Mir tat sie vor allem leid. Es war ja nicht so, als hätte sie versucht, mich umzubringen.
    Jedenfalls bin ich mir da ziemlich sicher.
    Sie hatte bloß ein paar Tropfen von meinem Blut trinken wollen, um die magischen Kräfte, die ich ihrer Meinung nach geerbt hatte, in sich aufzunehmen. Anschließend hätte sie mich gezwungen, den ekelhaften Trank zu trinken, den sie aus den von den Grabsteinen gekratzten Pilzen gebraut hatte, und mich dann gehen lassen.
    Jedenfalls sagte sie ihren Eltern, dass es so abgelaufen wäre, wenn Zack nicht eingegriffen hätte.
    Und ich habe eigentlich keinen Grund, an dieser Version zu zweifeln. Zumindest haben Gretchen und Lindsey ihren Eltern genau dasselbe erzählt.
    Wobei die drei wohl kaum zugegeben hätten, dass sie vorgehabt hatten, mich umzubringen.
    Blieb nur noch eine einzige Frage offen. Ich stellte sie Zack, nachdem ich vom Arzt zurückgekommen war und mit einem Eispack auf dem Knie vor dem Fernseher
lag, während meine Tante und mein Onkel einen Termin beim Therapeuten hatten … mit Tory.
    Die Frage lautete: Wieso war er aufgewacht? Woher hatte er gewusst, was im Pavillon vor sich ging?
    »Ich war sowieso noch wach«, sagte Zack. »Ich konnte nicht einschlafen …« Er sah mich an. »Du kannst dir ja wahrscheinlich denken, warum.«
    »Die Puppe«, beteuerte ich zum ungefähr drei Millionsten Mal, »hat Tory genäht, nicht...«
    »… du. Ich weiß. Das habe ich sofort gewusst und Gretchen hat es im Pavillon ja auch noch mal bestätigt. Trotzdem lag ich wach und habe an dich gedacht, und dann … ich weiß gar nicht, wieso ich aufgestanden und zum Fenster gegangen bin … Ach ja, ich hab plötzlich eine Katze maunzen hören. Das muss Mouche gewesen sein.«
    »Ja, genau«, sagte ich. Wir hatten Mouche in jener Nacht heimlich wieder zu Alice ins Bett gelegt und ihr nicht gesagt, für welche finsteren Machenschaften ihre Katze missbraucht worden war.
    »Als ich zum Fenster rausgeschaut habe, fiel mir auf, dass im Pavillon Kerzen brannten. Ich fand das irgendwie merkwürdig und bin runter, um nachzusehen, was los ist. Nachdem ich über die Mauer geklettert war, habe ich Tory im Pavillon irgendwelche völlig durchgeknallten Sachen sagen hören, und dann habe ich die Tür aufgerissen und… na ja, du weißt ja selbst, was ich gesehen habe.«
    Ich nickte. Ja, ich wusste, was er gesehen hatte.

    Und auch, was er
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