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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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hatte, nicht durch Pech hervorgerufen worden war, sondern durch Verkrampfung und Angst  – Angst vor dem, was ich in Wirklichkeit war?
    Die Magie wird mich retten. Branwen wird mich retten …
    … wenn ich mich meiner Angst stelle und das, was ich fürchte, mit ganzem Herzen annehme.
    Und plötzlich wurde ich innerlich wieder völlig ruhig. Ich dachte an die Magie und vertraute ganz fest darauf, dass sie mich retten würde. Ich dachte an den Mond, der so hell und weiß und rund am Himmel stand. Ich dachte an die explodierende Farbenpracht der Rosen ringsum im Garten. Ich dachte an Branwen, die mir im Schlaf die Kette umgelegt hatte, und daran, wie ruhig ich mich gefühlt hatte, nachdem ich sie lächelnd an meinem Bett hatte stehen sehen.
    Und ich dachte an Zack, der nebenan in seinem Bett lag und schlief. Er musste nur aufwachen und aus dem Fenster schauen, dann würde er das Licht im Pavillon bemerken …
    »Ich weiß nicht, wie lang ich sie noch festhalten kann«, sagte Gretchen, deren Stimme  – wie mir jetzt plötzlich auffiel  – ziemlich ängstlich klang. Es war, als
seien meine Sinne auf einmal um ein Vielfaches geschärft. Ich roch den intensiven Duft der Rosen, der in der Luft lag. Er war unglaublich süß.
    Wach auf, Zack. Sieh zum Mond. Ich bin hier, Zack. Hier unten im Pavillon …
    »Na gut«, sagte Tory wütend. »Dann nervt mich nicht weiter mit euren dummen Fragen und lasst mich endlich mein Ding machen.«
    Sie hob die Hand mit dem Messer in die Höhe, sodass das durch das Glas dringende Mondlicht die Klinge funkeln ließ, und sagte: »Im Namen von Hekate, von Branwen und allen Hexen der Schöpfung werde ich mir von dieser Jungfrau holen, was rechtmäßig mein ist.«
    Dann gab sie Lindsey ein Zeichen, woraufhin die meine Hände packte  – obwohl ich mich nach Kräften wehrte  – und sie über den Kelch hielt.
    Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, senkte Tory die schimmernde Klinge …
    Und dann passierten drei Dinge gleichzeitig.
    Erstens ließ Lindsey meine Handgelenke plötzlich los und rief entsetzt: »Oh Gott, Tory, du kannst doch nicht wirklich …«
    Zweitens rammte ich mein Knie mit aller Kraft gegen die Glasplatte des Tischs, sodass sie angehoben wurde und der Kelch, die Kerzen und der Becher mit dem Pilzsud direkt auf Tory zuschlitterten.
    Und drittens riss jemand die Tür auf, und ich hörte eine mir sehr vertraute Stimme brüllen: »Was zum Teufel geht hier vor?«

21

    Z ack!«, rief Tory und lachte nervös. »Was machst du denn hier? Das ist ja nett, dass du auf unserer kleinen Party vorbeischaust!«
    Aber Zack schien nicht in Partystimmung zu sein. Vielleicht lag es daran, dass Torys Kleid sich unter der Glasplatte des Tischs verklemmt hatte und sie verzweifelt versuchte, sich zu befreien. Oder es lag an dem Messer, das sie immer noch in der Hand hielt. Oder an dem braunen Pilzsud, der sich über ihr weißes Kleid ergossen hatte.
    Vielleicht lag es auch an Gretchens und Lindseys schuldbewussten Gesichtern.
    Oder an der Tatsache, dass ich gefesselt und geknebelt wie ein Häufchen Elend am Boden lag.
    Jedenfalls beachtete Zack Tory überhaupt nicht, sondern kniete sich neben mich und zog mir den Handschuh aus dem Mund.
    »Alles okay?«, fragte er.
    Ich nickte bloß stumm. Selbst wenn ich es gewollt
hätte, wäre ich nicht in der Lage gewesen, auch nur ein klares Wort hervorzubringen. Nicht weil meine Cousine gerade versucht hatte, mir die Pulsadern aufzuschneiden und mich zu vergiften, sondern weil Zack anscheinend so schnell nach unten in den Garten gerannt war, dass er ganz vergessen hatte, sich ein T-Shirt überzuziehen.
    Oder hatte Tory mich bereits vergiftet und ich war schon im Himmel und sah einen Engel? Andererseits  – wenn das der Himmel war, warum weinte Lindsey dann?
    »Bitte erzähl Mr und Mrs Gardiner nichts davon«, schluchzte sie. »Mrs Gardiner arbeitet mit meiner Mutter zusammen ehrenamtlich für das Sloan-Kettering-Krebszentrum. Wenn sie erfährt, dass ich bei einem Hexenzirkel mitgemacht habe, wirft sie mich aus dem Haus!«
    »LINDSEY!«, kreischte Tory. »HALT DEN MUND!« Dann fuhr sie zu Zack herum und sagte atemlos: »Wir haben sie gerade eben hier entdeckt, Zack. Nachdem ich sie auf dem Ball als Hexe geoutet habe, war sie so fertig, dass sie versucht hat, sich umzubringen. Wir haben sie gerade noch rechtzeitig gefunden und wollten gerade den Notarzt rufen …«
    »Sie hat sich selbst geknebelt?«, fragte Zack. »Und sich selbst
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