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Jetzt Reichts Mir

Titel: Jetzt Reichts Mir
Autoren: Barbara Berckhan
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Akzeptieren Sie das, was Sie nicht ändern können
    Bei allem, was sich Ihrem Einfluss entzieht, können Sie ebenfalls auf eine Rückmeldung verzichten. Denn alles, was Sie nicht ändern können, braucht kein Feedback von Ihnen. Warum auch? Ihre Rückmeldung bewirkt nichts. Ich weiß, unter Umständen ist das für Sie eine harte Botschaft, deshalb sage
ich es hier noch einmal ganz deutlich: An manchen Dingen können sie nichts ändern. Ich denke dabei nicht nur ans Wetter. Ich denke vor allem an all die kleinen Ärgernisse, die Sie nicht beeinflussen können. Dazu gehört beispielsweise die derzeitige Mode. Oder die Parkgebühren in der Innenstadt. Oder die Preise für Rinderfilet. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das alles ist veränderbar. Und es wird sich vielleicht auch ändern. Aber nicht durch Ihre momentane Kritik. Nicht jetzt, indem Sie reden.
    Sie können natürlich aktiv werden und Protestbriefe an die örtliche Tageszeitung schicken. Oder Sie treten einer politischen Partei bei, klettern dort in eine einflussreiche Position, lassen sich von der Bevölkerung wählen und aus dieser Machtposition heraus ändern Sie die Mode, die Parkgebühren oder die Rindfleischpreise. Sie haben viele Möglichkeiten, um auf anderen Wegen Einfluss zu nehmen. Dennoch: Es gibt jetzt etwas, das Sie stört und das Sie mit einem Kritikgespräch im Moment nicht ändern können. Genau diese Kritik können Sie sich sparen.
    Wichtige Frage
    Erkennen Sie den Unterschied zwischen dem, was Sie ändern können und dem, was Sie nicht ändern können?
    Natürlich können Sie sich Ihre Aufregung und Ihren Ärger über diese Angelegenheiten auch ersparen. Ihre ganze Empörung führt nur dazu, dass Ihr Körper Stresshormone ausschüttet. Und diese Stresshormone wiederum haben unangenehme Nebenwirkungen auf Ihren Körper, die Sie in jedem guten medizinischen Sachbuch nachlesen können. Im Gro ßen und Ganzen kommt Folgendes dabei heraus: Sich über das Unveränderbare aufzuregen, ist eine interessante Art der
Selbstverletzung. Dennoch ist das in weiten Teilen der Bevölkerung ein beliebter Zeitvertreib. Ich empfehle Ihnen allerdings etwas anderes.
    Lassen Sie das, was Sie nicht ändern können, einfach fallen. Lassen Sie es innerlich los. Ziehen Sie Ihre Gedanken davon ab und entspannen Sie sich. So gewinnen Sie mehr Kraft und mehr Zeit für das, was Sie tatsächlich ändern können.

Ignorieren Sie das Unwichtige
    Selbst betroffen sein und etwas bewirken können – kommt beides zusammen, dann lohnt sich ein Gespräch über das, was Sie stört. Aber selbst dann müssen Sie nichts sagen. Es gibt Störungen, die im Grunde nur eine Kleinigkeit sind. Auch diese Bagatellen können Sie sofort zu den Akten legen, das heißt: Vergessen Sie’s. Nicht alles, was Sie stört, muss auch besprochen werden. Vielleicht malt Ihre Kollegin immer kleine Herzen auf die Notizzettel, die sie Ihnen auf den Schreibtisch legt. Sie finden diese Herzchen-Malerei nicht sehr professionell, aber mit dieser Störung könnten Sie weiterleben, ohne je ein Wort darüber zu verlieren. Gut möglich, dass Ihr Nachbar bei internationalen Fußballspielen die Nationalflagge auf dem Balkon hisst und bei einem Sieg der einheimischen Mannschaft die Nationalhymne laut absingt. Dieser Patriotismus nervt Sie ein wenig, aber Sie können damit leben, ohne ihm ein kritisches Feedback zu geben. Sie finden möglicherweise, dass Ihre Mutter immer viel zu fettes Essen serviert, wenn Sie zu Besuch kommen. Aber auch hier können Sie stumm und dankbar mitessen, weil Sie wissen, dass Ihre Mutter es nur gut meint, wenn sie ihre Kinder mästet. Ja, Sie können mit diesen kleinen Unstimmigkeiten leben, ohne deswegen ein Kritikgespräch zu führen. Das Ganze
nennt sich Toleranz oder Großzügigkeit. Oder wie es im psychologischen Fachjargon heißt: »Ach, was soll’s!«

Bevor Sie am Genervtsein ersticken
    Es gibt aber auch Störungen, die an Ihren Nerven zerren. Die Sache ist veränderbar und Sie können nicht einfach darüber hinwegsehen. Damit haben Sie innerlich grünes Licht, um die Störung anzusprechen. Und egal, was bei dem Gespräch rauskommt, das Ansprechen ist allemal sinnvoller, als langsam an dem eigenen Genervtsein zu ersticken.
    Besonders wichtig ist das Reden, wenn Sie befürchten, dass die Sache sich verschlimmern könnte. Wenn eine solche Verschlimmerung droht, ist es wichtig, dass Sie der Störung schnell und eindrucksvoll einen Riegel vorschieben. Machen Sie rechtzeitig
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