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JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens

Titel: JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
Autoren: Werner Tiki Kuestenmacher Werner Tiki K stenmacher
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Veränderung und Erlösung und Befreiung geben.

Groß von den Menschen denken
    Jesus sieht, wie groß die Herrscher und die Mächte sind, die unser Leben fremdbestimmen, aber er denkt noch größer von uns Menschen. Das ist eine wunderbare Eigenschaft aller seiner Reden und Taten. Er sieht die Möglichkeiten in uns, ohne uns wegen unserer Schwächen und Fehler zu verurteilen. Ich liebe seinen Ausruf: »Du Kleingläubiger!« Petrus war mitten in der Nacht und mitten auf dem See Genezaret übers stürmische Wasser zu Jesus gelaufen. Aber als er den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken. »Du Kleingläubiger!«, sagt Jesus da. Dieses Wort beinhaltet, dass er hinter dem Kleinglauben Großglauben sieht: großes Vertrauen und riesige Reserven - in Petrus und in jedem von uns.

    Ich denke, dass Jesus über Bezeichnungen wie »der kleine Mann« oder »die kleinen Leute« verärgert gewesen wäre. Zumindest hätte er solche Namen als Schimpfworte gesehen und nicht als beschwichtigend oder tröstlich. Die moderne Mystikerin Madeleine Delbrêl hat Jesus einmal als »Gott der kleinen Leute« bezeichnet. Doch das stimmt nur insofern, als Jesus gerne zu den Menschen gegangen ist, die am unteren Ende der Machthierarchien waren.
    JesusLuxus-Anregung: Sehen Sie Nachrichten mit neuen Augen
    Sehen Sie sich heute die Nachrichten im Fernsehen an und schreiben Sie in Gedanken über Ihren Fernseher: »Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen.« Sie können das auch buchstäblich machen und diesen Satz auf ein Spruchband schreiben, das Sie über dem Bildschirm anbringen. Erleben Sie, wie sich dadurch die oft mutlos machenden Berichte aus der ganzen Welt verwandeln: Nichts muss so unerträglich bleiben, wie es ist. Alles ist verwandelbar. In jedem Menschen steckt enorme Kraft.
    Machen Sie sich beim Lesen, Hören oder Ansehen von Nachrichten klar, dass Ihnen immer nur ein winziger Ausschnitt der Wirklichkeit vermittelt wird. Spielen Sie das 360-Grad-Spiel: Was wäre neben und hinter dem gezeigten Ausschnitt wohl zu sehen? Was geschah in den Tagen, bevor die Kameras hier auftauchten, was wird danach geschehen? Auf welches Land, welches Problem oder welche Entwicklung gerade die Weltaufmerksamkeit gelenkt wird, darüber herrscht in den populären Medien (TV-Nachrichten, Radionachrichten, Tageszeitungen, Magazine) eine eigenartige Übereinstimmung. Wenn möglich, leisten Sie sich alternative Informationskanäle. Lesen Sie Nachrichten aus dem Ausland oder - noch besser - nehmen Sie Kontakt auf zu real betroffenen Personen.
    Aber er hat sie niemals als »klein« bezeichnet oder so behandelt. Das ist ein ganz wesentliches Element seiner Botschaft: In der Armut den Reichtum sehen, in der Not die Rettung, in der Kargheit die Fülle, in der erdrückenden Notwendigkeit die Befreiung. Das ist JesusLuxus.
    Dorothee Sölle hat einmal auf den Unterschied zwischen Jammern und Klagen hingewiesen. »Da kann man nichts machen«, sagte sie, sei der gottloseste Satz des Alltags. Denn dadurch beteiligen wir uns daran, achselzuckend das Wasser unserer Enkel zu vergiften und uns abzufinden mit den Ungerechtigkeiten dieser Gesellschaft. Jammern und Resignieren lässt die Fremdherrschaft unbehelligt weiter zu.
    Die Klage dagegen fördert das Leben. Vor den Tränen und der Trauer, vor der Wut und dem Schreien der Klagenden haben fremde Herrscher zu Recht Angst. Fremde Herrschaft zu überwinden, beginnt mit Räumen, in denen unsere Tränen fließen dürfen, in denen wir uns mit unserer Wut nicht verstecken müssen und in denen die Kraft unserer Tränen und unserer Wut wieder wächst - zu der Größe, die Gott in uns angelegt hat und die er uns daher auch immer zutraut. Diesen Luxus gilt es wiederzuentdecken.

Die Mächtigen kleiner machen
    Die Gewaltigen sind in den Augen Jesu schon längst vom Thron gestürzt. Genau das ist verwirrend an unserer gegenwärtigen Situation: Der Staat hat sich übernommen. Die Herrschenden haben faktisch weniger Macht als je zuvor. Der Staat hat mehr versprochen, ohne es bezahlen zu können. Daher muss der Staat von den Bürgern immer mehr fordern. Das treibt in Einzelfällen absurde Blüten. Es gibt Fälle, in denen jemand für eine Erbschaft mehr Steuern bezahlen soll, als die Erbschaft aktuell wert ist.
    JesusLuxus-Anregung: Stellen Sie eine Krippe auf
    Ersetzen Sie (zumindest eine Zeit lang) Kruzifixe und andere christliche Symbole in Ihrer Wohnung durch eine Krippe. Suchen Sie in Ihrer
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