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Jesus Von Nazareth - Und Die Anfaenge Des Christentums - Ein SPIEGEL-Buch

Jesus Von Nazareth - Und Die Anfaenge Des Christentums - Ein SPIEGEL-Buch

Titel: Jesus Von Nazareth - Und Die Anfaenge Des Christentums - Ein SPIEGEL-Buch
Autoren: Dietmar Pieper , Annette Großbongardt
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Täufer sind in ihrer Funktion als jüdische Lehrer (»Rabbi«) Schriftgelehrte im weiteren Sinn. Mit der rabbinischen Formel »Ich aber sage euch« setzt sich Jesus von anderen Schriftgelehrten ab.
    SIKARIER – Zelotische Extremisten, die in der Zeit nach Jesu Tod laut Josephus als »Dolchmänner« römische Einrichtungen überfielen und sowohl jüdische Kollaborateure des römischen Systems als auch den amtierenden Hohepriester ermordeten.
    WEISE AUS DEM MORGENLAND – Die Bibel erzählt nicht von Heiligen Drei Königen, wie es im Volksglauben verbreitet ist, sondern von Magiern (griechisch »magoi«) oder Sterndeutern. In der Weihnachtsgeschichte bei Matthäus bringen sie dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar werden erst ab dem Mittelalter geläufig. Nach dem antiken Schriftsteller und Philosophen Apuleius (2. Jh.) bezeichneten Magier zunächst persische Priester, die für die Erziehung der Prinzen zuständig waren. Sie verfügten über ein besonderes, geheimes Wissen, wohl deshalb wies man ihnen auch Zauberkräfte zu. Für die drei Weisen an Jesu Krippe gibt es keine historischen Belege.
    ZELOTEN – Die jüdischen Eiferer (von griechisch »zelotes«) bildeten eine Widerstandsbewegung gegen die Römer. Ihre politischen Rebellen verweigerten jede Herrschaft außer der Gottes. Sie sahen sich direkt von ihm gesandt, um seine Königsherrschaft im Diesseits zu errichten. Die Zeloten kämpften zunächst in kleinen Zellen gegen Rom und seine Vasallen, die Herodianer, bis zum Aufruhr und offenen Krieg gegen Rom. »Simon der Zelot« war ein Jünger Jesu. Beim Geschichtsschreiber Josephus tauchen Zeloten dagegen erst nach Jesu Tod unmittelbar vor Ausbruch des Jüdischen Krieges ab dem Jahr 66 als »vierte Philosophenschule« und bewaffnete Widerstandskämpfer in Jerusalem auf, die in Konflikt mit der aristokratischen, romfreundlichen Priesterschaft stehen. Nach älterer Forschung wurden die Zeloten vom jüdischen Freiheitskämpfer Judas Galilaios gegründet, der schon 6 n. Chr. zur Verweigerung von Steuerzahlungen an die Römer aufrief; die neuere Forschung sieht sie loser als eine Bewegung.

CHRONIK: Juden, Römer, Christen
    63 v. Chr.
    Der römische Feldherr Pompeius erobert Judäa. Als abhängigen Herrscher setzt Pompeius den jüdischen Hohepriester aus dem Geschlecht der Hasmonäer ein.
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    40
    Die iranischen Parther erobern Palästina. Mit ihrer Hilfe kommt der Hasmonäer Antigonos an die Macht.
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    37
    Unterstützt von römischen Truppen erringt König Herodes die Herrschaft über Palästina. Der grausame Machtmensch erhält den Beinamen »der Große«.
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    27
    Der römische Politiker und Feldherr Octavian, de facto bereits Alleinherrscher, erhält den Ehrennamen Augustus (»der Erhabene«). Durch seine starke Stellung an der Spitze des Staates begründet er das Kaisertum.
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    um 17
    An der Mosel gründen die Römer die Stadt Augusta Treverorum, das heutige Trier. Colonia (Köln) und Mogontiacum (Mainz) wachsen in den Folgejahren zu römischen
    Provinzhauptstädten in Germanien heran.
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    10
    Der von Herodes prachtvoll ausgebaute Tempel in Jerusalem wird geweiht.
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    4
    Herodes der Große stirbt. Sein Herrschaftsgebiet wird unter seinen Söhnen aufgeteilt. In Galiläa übernimmt Herodes Antipas die Regierung, in Judäa Herodes Archelaos.
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    um 4
    Jesus von Nazareth wird geboren.
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    9 n. Chr.
    Der germanische Fürstensohn Arminius, römischer Offizier und Truppenkommandeur, wechselt die Seiten und lockt drei Legionen des Publius Quinctilius Varus in einen Hinterhalt. Die Varusschlacht, bei der 20000 Soldaten ihr Leben verlieren, markiert einen historischen Einschnitt: Der Vormarsch Roms in den europäischen Norden ist gestoppt.
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    14
    Augustus stirbt mit 76 Jahren in der Nähe von Neapel; posthum wird er zur Gottheit verklärt. Kaiser wird sein Adoptivsohn Tiberius, ein erfolgreicher Feldherr.
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    18
    Joseph Kaiphas wird jüdischer Hohepriester (bis 36).
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    um 19
    Am Westufer des Sees Genezareth errichtet Herodes Antipas zu Ehren des neuen Kaisers das hellenistisch-römische Tiberias. Die Neugründung macht er zu seiner Hauptstadt anstelle des eine Tagesreise entfernt gelegenen Sepphoris.
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    26
    Der römische Adlige Pontius Pilatus wird Präfekt in Judäa (bis 36).
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    ca. 27 bis 29
    Der Bußprediger Johannes der Täufer wirkt in Galiläa. Herodes Antipas lässt ihn später hinrichten.
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    um 30
    Kaiphas und Pilatus machen Jesus den
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