Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Titel: Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)
Autoren: Jerry Cotton
Vom Netzwerk:
Spinnenmonster gelassen ab.
    Fünf Stunden später hatte sie die Spinnen längst vergessen. Sie hatte sich gegen unzählige andere furchteinflößende Fantasiewesen behaupten müssen und dabei die verrücktesten Welten kennengelernt. Auch der goldene Vogel war immer mal wieder aufgetaucht und hatte sie herausgefordert. Sie hatte alle seine Angriffe abwehren können, aber besiegen konnte sie ihn nicht.
    Während sie ziellos durch eine steppenartige Landschaft stolperte, immer wieder bedroht durch aggressive Schlangenköpfe, die muränenartig aus versteckten Erdlöchern schossen und nach ihr schnappten, merkte Lizzy Brown plötzlich, dass sie Hunger hatte. Als sie zum Kühlschrank ging, stellte sie verwundert fest, dass es bereits dunkel wurde. Wie so oft hatte sie die Zeit über dem Spiel völlig vergessen.
    Sie fand noch etwas Quark, zwei Bananen und einen halben Apfel und setzte sich damit auf den Balkon. Von den schweren Regenfällen des Vormittags war nichts mehr zu sehen. Die Straßen waren wieder trocken, aber die Luft war feucht und schwer. Gut, dass sie eine Klimaanlage hatte, denn auch die nächste Nacht würde tropisch werden.
    Lizzy Brown kehrte zurück zu ihrem Tablet. In dieser Gegend war sie im Laufe des Abends schon öfter gewesen. Sie kannte die Gefahren und die Monster, mit denen sie es hier zu tun bekam. Aber bis auf die schlangenähnlichen Reptilien, denen sie reihenweise die Köpfe abschlug, dass das Blut nur so spritzte, war es gerade einigermaßen ruhig.
    Zeit, sich die merkwürdigen Felsformationen am östlichen Horizont einmal etwas näher anzusehen. Sie war sich nicht sicher, aber es kam ihr vor, als hätten sie sich seit ihrem letzten Besuch verändert. Waren sie zuletzt nicht blau gewesen? Regelmäßiger geformt? Und viel weiter weg? Jetzt schillerten sie in allen Regenbogenfarben, waren wild zerklüftet und keine hundert Meter entfernt.
    Irgendwas stimmte da nicht. Lizzy Brown gürtete ihr Schwert und machte sich auf den Weg. Schon nach wenigen Metern sah sie, dass die Felsen von einem bunten Blumenteppich überzogen waren. Das war neu und hatte irgendetwas zu bedeuten. Auch die Tatsache, dass sich ihr niemand in den Weg stellte und kämpfen wollte, war auffällig. Es kam ihr fast so vor, als würden die felsigen Berge sie anlocken.
    Sie musste auf der Hut sein.
    Endlich hatte sie das Massiv erreicht. Es war kleiner, als sie erwartet hatte. Sie zwängte sich in einen schmalen Spalt und versuchte, an der glatten Felswand hochzuklettern. Es ging einfacher, als sie dachte. Wieder hatte sie das Gefühl, als würde es ihr extra leicht gemacht. Als würde irgendwo jemand auf sie warten und alle Hindernisse aus dem Weg räumen, damit sie ihn auch wirklich fand.
    Dann entdeckte sie den Einstieg: eine schmale Öffnung im Fels, aus der es bläulich schimmerte. Sie stutzte. Legte vorsichtig eine Hand hinein und tastete sich vorwärts. Einen Moment zögerte sie und wog die Risiken ab.
    Dann schob sie sich entschlossen durch die enge Lücke und gelangte in einen niedrigen Gang. Die Wände glitzerten hellblau, unaufhörlich rann Wasser herunter – ein Hinweis auf eine nahe gelegene Quelle.
    Der Weg verlief abwärts, nach einiger Zeit konnte sie sogar aufrecht gehen. Sie wusste nicht, wie lange sie dem Weg gefolgt war, hatte jedes Zeitgefühl verloren. Plötzlich tat sich vor ihr ein kleiner, in den Felsen gehauener Platz auf, und mitten auf dem Platz erhob sich eine mächtige Skulptur des goldenen Vogels.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie näher trat. Sie war ganz allein auf dem Platz, nur das leise Rauschen des Wassers war zu hören. Zögernd trat sie auf die Skulptur zu, die von innen her zu leuchten schien. Sie streckte die Hand aus und berührte die glatte Oberfläche.
    In dem Moment leuchtete im Gefieder des Vogels eine Handynummer auf.
    ***
    Mr High empfing uns mit ernster Miene.
    »Wir haben schon wieder ein totes Mädchen. Ein Parkwächter hat die Leiche heute Morgen im Central Park gefunden, nur hundert Meter entfernt von der Stelle, wo das andere Mädchen abgelegt wurde. Das Tatmuster scheint identisch zu sein. Das Mädchen wurde erwürgt und anschließend mit Säure übergossen. Der Fundort ist nicht der Tatort.«
    Weder Phil noch ich hatten die Nachrichten gesehen, sodass uns diese Information unvorbereitet traf.
    »Ist die Identität der jungen Frau schon geklärt?«, fragte ich.
    »Ihr Name ist Elizabeth Brown, wohnhaft East 79th Street. Viel mehr wissen wir noch nicht.«
    Lizzy
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher