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Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Titel: Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)
Autoren: Jerry Cotton
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sich in seiner Freizeit gerne und ausgiebig mit Computerspielen beschäftigt.«
    »Ist es möglich, dass ich mich mit dem Kollegen einmal unterhalte?«
    Phil und ich tauschten einen kurzen Blick.
    »Warum nicht? Was versprechen Sie sich denn davon?«
    Howard Wilkins’ Miene versteinerte.
    »Ich kann Ihnen den Mörder von Cynthia liefern!«
    ***
    Lizzy Brown hatte Glück. Schon nach zwanzig Minuten hielt ein Yellow Cab.
    »225, East 79th Street«, instruierte sie den Fahrer, einen uralten Mann mit brauner Lederhaut und schwarzer Lederkappe. Er nickte wortlos und warf das Taxameter an. Dann fädelte sich die schwere Limousine wieder in den Verkehr ein.
    Lizzy Brown schloss die Augen und ließ sich in die weichen Polster sinken. Der Vormittag war anstrengend gewesen. Sie war schon um fünf Uhr aufgestanden, um noch ein paar Dinge für die Präsentation vorzubereiten. Bis kurz vor dem Termin hatte nicht festgestanden, ob Colin in der Lage sein würde, die Show zu moderieren.
    Der Mord an seiner Schwester hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen, er stand seitdem permanent unter Beruhigungsmitteln. Also hatte sie sich auch noch sämtliche Moderatorentexte reingezogen, um im Notfall für ihn einspringen zu können.
    Zum Glück war das dann aber doch nicht nötig gewesen. Eine halbe Stunde vor dem Start hatte Colin grünes Licht signalisiert. Ihr war ein Stein vom Herzen gefallen, dass dieser Kelch an ihr vorüberging.
    Die Präsentation war dann auch ganz gut gelaufen. Colin hatte ein paar Wackler gehabt, aber das war niemandem aufgefallen, und nach einer Stunde hatte er es geschafft und konnte durchatmen. Irgendwie hatten alle im Stillen gehofft, dass Matt Crown kommen würde, aber wie so oft hatte ihr Chef es wieder einmal vorgezogen, durch Abwesenheit zu glänzen.
    Plötzlich fühlte sie sich unendlich müde. Die letzten Wochen waren hart gewesen. Bis zum letzten Moment hatten sie an Wings of Hell herumgebastelt, den Sound verändert, die Grafik optimiert. Und wenn sie spätabends nach Hause kam, hatte sie die Testversion hochgeladen und weitergespielt, immer auf der Suche nach kleinen Fehlern und Unebenheiten, die sie noch verbessern konnten.
    Sie sank in einen oberflächlichen, unruhigen Schlaf. Erst als der Fahrer ungeduldig gegen die gläserne Trennscheibe klopfte, schreckte sie hoch. Sie entrichtete den Fahrpreis, legte noch ein ordentliches Trinkgeld obendrauf und stieg aus.
    Die Nummer 225 war ein unauffälliges, fünfzehnstöckiges Wohnhaus, das in kleine Wohnungen und Apartments aufgeteilt war. Lizzy Brown holte die Post aus dem Briefkasten und nahm den Aufzug in die siebte Etage.
    Dass sie sich ein Apartment in der Lower East Side leisten konnte, verdankte sie der Arbeit bei X-Games. Matt Crown zahlte Spitzengehälter und sorgte auch sonst dafür, dass seine Angestellten sich wohlfühlten. Da sah man ihm seine Spleens und Exzentrizitäten gerne nach.
    Sie fütterte die beiden Katzen, die sofort angelaufen kamen und ihr um die Beine strichen. Dann schob sie eine Fertiglasagne in die Mikrowelle, warf die Kaffeemaschine an und holte das Tablet aus der Umhängetasche. Heute würde sie das Spiel zu Ende spielen, das hatte sie sich fest vorgenommen.
    Schon vor zwei Tagen hatte sie das letzte Level erreicht, seitdem kämpfte sie gegen den goldenen Vogel und schlug sich dabei gar nicht so schlecht. Eine Idee, wie sie ihn endgültig in die Knie zwingen konnte, hatte sie allerdings noch nicht.
    Aber der Abend war lang, und zur Not hatte sie noch die ganze Nacht zur Verfügung. Morgen hatte sie sich freigenommen. Nach der erfolgreichen Veranstaltung von heute war das kein Problem gewesen.
    Die Lasagne schmeckte nach Aluminium, dafür war der Kaffee gut. Lizzy Brown rollte sich zwischen den Sofakissen zusammen und nahm das Tablet auf die Knie. Dann startete sie das Spiel. Sie liebte den bombastischen Soundtrack, zu dem die einzelnen Spielfiguren vorgestellt wurden. Obwohl sie ihn schon hundertmal gehört hatte, klickte sie sich nicht weiter, sondern genoss die Fanfaren der Posaunen und das treibende Stakkato des Beckens.
    Schließlich loggte sie sich ins zehnte Level ein und nahm das Spiel an der Stelle wieder auf, wo sie es gestern verlassen hatte.
    Eine Armee riesenhafter, hochgiftiger Spinnen hatte sich vor ihr aufgebaut und war bereit zum Angriff.
    Lizzy Brown kontrollierte den Sitz ihres säureabweisenden Schutzpanzers, umfasste das zweischneidige Takouba-Schwert mit beiden Händen und wartete den Ansturm der
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