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Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Titel: Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862
Autoren: Jerry Cotton
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abzuschließen.«
    »Das erwarte ich auch«, stimmte ich Phil zu. »Aber trotzdem handelt es sich um einen Mordfall, den wir mit der üblichen Routine und Gründlichkeit bearbeiten werden. Mord ist Mord, und da mache ich keine Unterschiede.«
    »Bin gespannt, ob die Familie von Roth das auch so sieht«, meinte Phil wenig begeistert.
    Wir stiegen aus und bewegten uns auf das große Tor zu, das den Weg zum Anwesen der Roths versperrte. Phil klingelte. Kurz darauf meldete sich jemand über die Gegensprechanlage.
    »Sie wünschen?«, fragte eine nasale männliche Stimme.
    Phil hielt seine Dienstmarke vor die Kamera, über die er sicherlich beobachtet wurde. »Agents Cotton und Decker, FBI New York. Wir möchten zur Familie Roth.«
    »Und in welcher Angelegenheit?«, kam die nächste Frage.
    »Das würden wir gern mit den Angehörigen von Mister Levi Roth besprechen«, sagte Phil, ohne weiter ins Detail zu gehen.
    »Könnten Sie vielleicht etwas konkreter werden?«, erfolgte eine weitere Frage.
    »Das wäre ein wenig indiskret«, antwortete Phil.
    Es dauerte fast eine halbe Minute, bis sich endlich das Tor öffnete. Phil und ich traten ein und gingen auf den Eingang des Hauses zu.
    Es war ein wirklich schönes Anwesen mit hervorragend designten Grünflächen und Blumenbeeten. Das Haus selbst war ziemlich groß. Ich schätzte die Breite der Frontseite auf etwa siebzig Meter. Von der Architektur her stammte es wahrscheinlich aus dem neunzehnten oder frühen zwanzigsten Jahrhundert, aber es war hervorragend in Schuss. Das galt auch für die Sicherheitsvorkehrungen. Ich konnte vier Kameras ausmachen, wahrscheinlich gab es noch mehr.
    Als wir den Hauseingang erreicht hatten, öffnete uns ein Butler die Tür. Er hatte eine Halbglatze und war schätzungsweise sechzig Jahre alt. Seine Kleidung war elegant und seiner Stellung entsprechend.
    »Herzlich willkommen auf dem Anwesen der Familie Roth«, begrüßte er uns und ich erkannte die nasale Stimme aus der Gegensprechanlage wieder. »Kann ich bitte Ihre Dienstmarken sehen?«
    Wir zeigten sie ihm und er musterte sie mit argwöhnischem Blick.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«, war seine nächste Frage.
    »Wir würden gern die Dame des Hauses sprechen«, sagte ich. »Es geht um ihren Mann, Mister Roth.«
    Die Augen des Butlers verengten sich ein wenig, dann machte er einen Schritt zur Seite. »Wenn Sie mir bitte in den kleinen Salon folgen würden.«
    Er ging voran und brachte uns in einen etwa vierzig Quadratmeter großen Raum. Dann empfahl er sich mit den Worten: »Ich werde Mistress Roth über Ihr Erscheinen informieren.«
    »Ganz schön groß für einen kleinen Salon«, bemerkte Phil, nachdem der Butler den Raum verlassen hatte.
    Ich nickte nur und schaute mich um. Der Boden war mit hellem Marmor ausgelegt, die Wände holzvertäfelt. Es gab zwei gediegene Sofas aus braunem Leder und ein paar kleinere Tische. Als ich genauer hinschaute, fielen mir zwei kleine Kameras auf. Wie mir Phils Blick verriet, hatte er sie auch schon entdeckt.
    Da es sicherlich auch Mikrofone gab, schwiegen wir und nahmen Platz.
    Es dauerte gut zehn Minuten, da erschien der Butler wieder und sagte: »Wenn mir die Herren bitte folgen würden.«
    Ohne eine Erwiderung von uns abzuwarten, marschierte er los, durch einen Flur in einen noch größeren Raum, der ebenfalls in einem hellen Farbton gehalten war, aber mit verschiedenen Teppichen ausgelegt war und mehr Möbel enthielt. Außerdem gab es ganze Schränke voller Bücher. Wahrscheinlich befanden wir uns in der Bibliothek.
    »Wenn Sie bitte Platz nehmen würden«, sagte der Butler und deutete auf eine breite Ledercouch. »Mistress Roth wird in Kürze hier sein.«
    Nach diesen Worten verließ er den Raum. Es dauerte fünf Minuten, bis eine vornehm gekleidete Frau von etwa sechzig Jahren erschien und uns begrüßte.
    »Ich wurde darüber informiert, dass Sie mich zu sprechen wünschen«, sagte sie nach der kurz gehaltenen Begrüßung.
    »So ist es, Madam«, sagte ich und wartete, bis sie Platz genommen hatte. »Es ist keine gute Nachricht, die wir Ihnen bringen. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Mann heute Abend im Central Park ermordet wurde.«
    Man merkte ihr an, dass sie darum kämpfte, ihre Fassung zu bewahren, aber sie schaffte es nicht lange. Dann kullerte ihr Tränen aus den Augen, die Wangen herunter und auf den Boden. Schnell griff sie nach einem Stofftaschentuch und versuchte ihr Gesicht zu trocknen, doch der nicht endende Tränenschwall
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