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Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Titel: Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862
Autoren: Jerry Cotton
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Westküste mit ihrem trockenen Klima wirklich.«
    »Hast du eine Idee zum Tathergang?«, fragte ich sie.
    Sie nickte und zeigte auf eine Reihe von Büschen, die etwa fünfzig Meter von der Leiche entfernt waren. »Wahrscheinlich hat der Schütze dort gestanden. Eine gute Position, um sich zu verstecken. Wenn wir im Labor ein paar Untersuchungen durchgeführt haben, können wir den ungefähren Abstand von Täter und Opfer genauer bestimmen. Jedenfalls gehe ich aktuell davon aus, dass der Schütze von dort auf sein Opfer geschossen hat. Der erste Pfeil hat Roth wahrscheinlich noch nicht getötet. Es kann sein, dass er versucht hat, zum Wagen zurückzugehen. Der zweite Pfeil hat ihn ins Herz getroffen. Ein schneller Tod. Todeszeitpunkt war gegen acht.«
    »Hat Roth noch Geld und Wertgegenstände bei sich?«, fragte ich sie.
    »Ja, sieht so aus, als ob noch alles da wäre. Eine teure Uhr, Brieftasche, ein silbernes Etui. War wohl kein Raubmord«, antwortete Dr. Drakenhart.
    »Das ist doch immerhin schon mal ein Anhaltspunkt«, erwiderte ich. »Und was ist mit der Tatwaffe? Schon eine Idee, um was für einen Bogen es sich handelt?«
    »Bei der Entfernung würde ich auf einen Sportbogen tippen«, antwortete sie. »Vielleicht helfen uns die Pfeile weiter, es scheinen Markenartikel zu sein, die man im Sportgeschäft kaufen kann, der Täter hat sie also nicht selbst hergestellt. Mit etwas Glück finden wir Fingerabdrücke«, antwortete sie.
    Wir redeten mit ihr noch ein wenig über weitere mögliche Szenarien des Tathergangs und verabschiedeten uns dann. Sie wollte heute noch mit der Untersuchung der Leiche beginnen und uns die ersten Ergebnisse liefern.
    »Bin gespannt, was die Presse daraus für eine Story zusammenzimmert, wenn sie hört, dass Mister Roth mit Pfeil und Bogen getötet wurde«, meinte Phil, als wir auf dem Weg zum Chauffeur waren. »Da lag der Detective mit seiner Geschichte von Robin Hood vielleicht gar nicht so falsch.«
    »Bleibt zu hoffen, dass sie den Täter nicht als Helden glorifizieren und damit andere ermuntern, es ihm gleichzutun und Jagd auf Banker zu machen«, artikulierte ich meine Gedanken.
    »Bei der aktuellen Einstellung gegen Vertreter der Finanzwelt ist das vielleicht gar nicht so abwegig«, sagte Phil. »Die Nachrichtenfritzen würden damit den Streit anheizen, die verschiedenen Parteien gegeneinander aufbringen und dadurch mehr Nachrichten verkaufen.«
    Kurz bevor wir die Limousine erreicht hatten, blieb ich stehen und schaute Phil an. »Wir werden dafür sorgen, dass das nicht geschieht!«
    ***
    Die Scheiben der Limousine waren getönt und bei den gegebenen Lichtverhältnissen war es unmöglich, ins Innere zu schauen. Ich klopfte an der Fensterscheibe der Beifahrertür und zeigte dann meine Dienstmarke. Die Tür wurde unverzüglich geöffnet. Ich schaute rein und sah einen recht kräftigen Mann in schwarzem Anzug.
    »Sie müssen die Leute vom FBI sein, die mir der Detective angekündigt hat«, sagte er.
    »Und Sie der Chauffeur von Mister Roth«, sagte ich und stieg ein.
    Er reichte mir die Hand zur Begrüßung. »Jason Moore.«
    »Jerry Cotton«, erwiderte ich und deutete nach hinten auf den Rücksitz, wo Phil gerade einstieg. »Und das ist mein Partner Agent Phil Decker.«
    Nachdem ich Moore kurz gemustert hatte, fing ich mit der Befragung an. »Wie lange arbeiten Sie schon für Mister Roth?«
    Er holte tief Luft. »Nächsten Monat wären es drei Jahre gewesen.«
    »Und ist es schon einmal vorgekommen, dass ihm jemand nach dem Leben getrachtet hat?«, fragte ich weiter.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nicht dass ich wüsste. Und als Chauffeur habe ich natürlich eine Menge mitbekommen. Aber auch nicht alles. Mister Roth hat bei wichtigen Gesprächen immer darauf geachtet, dass die Trennscheibe im Wagen oben war.«
    »Und sein Spaziergang im Park«, fuhr ich fort, »war das eine Routineaktivität von ihm? Oder gab es heute einen besonderen Grund, warum er hierher wollte?«
    »Das war die tägliche Routine«, antwortete Moore. »Nach einem Tag im Büro wollte er danach fast immer hierhergefahren werden, um, wie er sagte, ›frische Luft zu schnappen und seine Gedanken zu ordnen‹. Ich persönlich hielt nicht allzu viel davon. Ich meine, der Central Park ist um diese Zeit nicht unbedingt sicher. Wenn ich meine Bedenken äußerte, sagte er nur, dass er nicht weit reingehen und immer in Sichtweite bleiben würde. Und er sagte, dass jemand, der Angst hätte, ohnehin schon tot sei und er
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