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Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Titel: Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan
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können, und ehrlich gesagt, sehe ich da im Moment nichts.«
    Malcolm Snyder zuckte mit den Schultern. »Wer weiß, was die Anwälte von Ramón da noch so aus dem Hut zaubern. Daher sollten wir den Tag nicht vor dem Abend loben.«
    »Was jetzt kommt, liegt nicht in unserem Zuständigkeitsbereich«, stellte Mr High klar. »Das müssen wir nehmen, wie es kommt. Aber Ihnen und allen anderen Kollegen, die an diesem Einsatz beteiligt waren, möchte ich meine Anerkennung für die gute Arbeit aussprechen. Sie haben getan, was erforderlich war, um diesen Verbrecher endlich dingfest zu machen.« Mr High machte ein ernstes Gesicht. Seine Hände verschwanden in den weiten Taschen seiner Flanellhose. Dann wandte er sich an Malcolm. »Machen Sie Schluss für heute. Schlafen Sie sich gut aus.«
    »Das werde ich, Sir«, versprach Malcolm und trank seinen Kaffee aus.
    »Das Verhör heute Nacht wird sicherlich nicht das letzte Gespräch sein, bei dem Sie sich mit Ramóns Anwälten herumärgern müssen, Malcolm. Dafür müssen Sie fit und erholt sein.«
    »Ja, Sir!«
    Bevor Mr High dann fortfuhr, wartete er noch ab, bis Malcolm Snyder das Besprechungszimmer verlassen hatte.
    »Sagt einem von Ihnen der Name Datamafia Club etwas?«, erkundigte sich unser Chef anschließend mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Waren das nicht diese Witzbolde, die vor einem Dreivierteljahr die Website des FBI und des NYPD gehackt haben?«, vergewisserte ich mich.
    »Richtig«, nickte Mr High. »An die unangenehmen Einzelheiten möchte ich an dieser Stelle nicht erinnert werden.«
    Es war beileibe nicht die erste Hacker-Attacke dieser Art gewesen. Im Laufe der Jahre war es immer wieder Unbefugten gelungen, die Websites von Regierung, Behörde und Polizei zu infiltrieren.
    Der Angriff des sogenannten Datamafia Club würde für uns alle allerdings wohl unvergesslich bleiben, und für Mr High galt das ganz besonders. Schließlich war es sein Gesicht gewesen, das die Hacker in die Fahndungsdossiers von gesuchten Schwerverbrechern eingearbeitet hatten. Mr High war es bis heute unangenehm, auf diesen Vorfall angesprochen zu werden. Erst nach drei Tagen war es IT-Spezialisten des FBI gelungen, das eigene Computersystem wieder unter Kontrolle zu bekommen und die Bilder auszutauschen.
    Es war nicht einmal möglich gewesen, die FBI-Website abzuschalten. Auch dafür hatten die Mitglieder des Datamafia Club gesorgt.
    Bis heute war es nicht möglich gewesen, alle Mitglieder dieser Vereinigung aufzuspüren und vor Gericht zu stellen. Und von einigen bekannten Mitgliedern wusste man zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass sie an der Sache beteiligt gewesen waren, aber es mangelte an gerichtsverwertbaren Beweisen. Auch in dieser Hinsicht waren die Hacker nämlich außerordentlich geschickt vorgegangen.
    Immerhin waren einige der Täter verurteilt worden. Aber die Tatsache, dass nicht alle der daran beteiligten Angreifer aus dem Cyberspace einwandfrei identifiziert waren, sorgte bei einigen unserer IT-Leute bis heute für Unbehagen.
    »Ich hoffe nicht, dass wir es wieder mit einer Attacke dieser Gruppe zu tun bekommen«, meinte Phil.
    »Ganz im Gegenteil«, erläuterte Mr High. »Diesmal wendet sich jemand aus dem Umfeld dieser Vereinigung an uns und bittet um unseren Schutz. Es handelt sich um Melanie Morton. Sie ist die Schwester von Chase Morton, der im Datamafia Club eine gewisse Führungsrolle spielt. Sie will ein Treffen unter konspirativen Bedingungen.« Mr High wandte sich an Phil und mich. »Sie beide, Jerry und Phil, werden sich heute Nachmittag zu einem Haus in New Rochelle begeben. Die Adresse gebe ich Ihnen gleich noch. Dort werden Sie sich mit Melanie Morton treffen.«
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, was sie von uns will?«, fragte ich.
    »Nein. Der Informant, über den sie Kontakt mit uns gesucht hat, meinte allerdings, es könnte sich um eine Sache handeln, die die nationale Sicherheit betrifft. Und da Melanie Morton nun einmal die Schwester eines Mitglieds des Datamafia Club ist, glaube ich das sofort.«
    »Wir haben Erkenntnisse aus anderen Quellen, dass es in der Vergangenheit bereits Versuche von ausländischen Geheimdiensten und terroristischen Gruppen gegeben hat, die Hacker des Datamafia Club für sich einzuspannen«, ergriff Walter Stone das Wort. »Wir wissen doch alle: Der Krieg der Zukunft wird mit Computern geführt. Man zerstört die Infrastruktur des Gegners, indem man die Computersysteme der Energieversorgung oder wichtiger
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