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Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Titel: Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan
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sollen. Ein kleiner Unterschied ist es ja schon, ob sich Al-Qaida-Terroristen für den Tod von Osama bin Laden rächen wollen oder nur Kriminelle dahinterstecken.«
    »Das können wir ausschließen, Jerry.«
    »Ach, ja?«
    »Was sollte irgendein Krimineller davon haben, dass das Stromnetz eines halben Kontinents lahmgelegt wird? Jerry, überleg doch mal! So etwas Irres tun nur Fanatiker oder ausländische Geheimdienste. Auf jeden Fall niemand, dem es nur darum geht, einen möglichst großen Schaden anzurichten.«
    »Aber die müssen nicht notwendigerweise aus dem Ausland stammen«, gab ich zu bedenken. Ich brauchte Phil nicht weiter zu erläutern, was ich damit meinte. Wir hatten schließlich auch unsere eigenen, hausgemachten Terroristen: Gruppen, die den Staat als solche ablehnten oder Rechtsradikale, die zur Verteidigung der angeblich bedrohten weißen Rasse aufriefen.
    Aber was immer auch hinter diesem mysteriösen Plan steckte, wir würden gut daran tun, unsere Ermittlungen nicht vorschnell auf eine bestimmte Richtung einzugrenzen.
    Wir bekamen einen Anruf aus dem Field Office. Es war die Stimme von Mr High persönlich, die wir über die Freisprechanlage hörten. »Wie ist Ihr Gespräch mit Melanie Morton verlaufen?«, erkundigte er sich.
    Phil gab ihm einen kurzen zusammenfassenden Bericht.
    »Sie werden einen guten Grund haben, Mister Morton aufzusuchen«, erklärte uns unser Chef schließlich, nachdem Phil geendet hatte. »Es gibt nämlich Neuigkeiten über ihn. Es haben sich Hinweise ergeben, dass Morton und einige andere Mitglieder dieses Datamafia Club in groß angelegte Geschäfte mit illegal erlangten Kreditkartendaten verwickelt waren, die dann für viel Geld weiterverkauft werden. Dwight und seine Kollegen arbeiten zurzeit noch an diesem Fall, aber die Spuren der Geldflüsse sind ziemlich eindeutig.«
    Dwight L. Richards war einer der Kollegen in unserem Field Office, die sich auf betriebswirtschaftliche Fragen konzentrierten. Den verborgenen Geldflüssen zu folgen führte gerade im Bereich des organisierten Verbrechens oft genug zu den Hintermännern.
    »Dann ist er doch nicht so unschuldig, wie seine Schwester ihn uns gegenüber darstellte«, meinte Phil dazu. »Aber ehrlich gesagt überrascht mich das nicht, nachdem ich mich etwas genauer mit ihm beschäftigt habe.«
    »Also ich habe den Eindruck gewonnen, dass Melanie Morton ehrlich um ihren Bruder besorgt ist, auch wenn sie uns vielleicht nicht alles gesagt hat, was sie weiß«, sagte ich. »Aber was diesen Plan angeht, in halb Amerika das Licht ausgehen zu lassen, von dem Chase ihr erzählt hat, bin ich mir noch nicht so ganz sicher, ob sie das wirklich richtig verstanden hat.«
    »Was sollte daran denn misszuverstehen sein, Jerry?«, erkundigte sich Mr High. Ich musste den Jaguar inzwischen an einer Kreuzung anhalten, wo eine Ampel in letzter Sekunde auf Rot gesprungen war.
    »Ich meine ja nur. Irgendwie stimmt an der Sache etwas nicht«, sagte ich.
    »Haben wir noch Zeit, um was zu essen, Jerry – oder fahren wir gleich zu Chase Mortons Adresse?«, fragte Phil, nachdem wir das Gespräch mit dem Chef beendet hatten.
    »Wo wohnt der denn?«
    Phil sah auf die Daten, die unser Bordrechner anzeigte.
    »Yorkville.«
    »Da finden wir unterwegs sicher etwas, was man mitnehmen und während der Fahrt essen kann.«
    »Gesund ist das nicht, Jerry.«
    »Ich weiß. Aber es geht schnell. Und überhaupt – seit wann achtest du darauf, ob dein Essen gesund ist, solange es satt macht?«
    ***
    Chase Morton klappte seinen Laptop zusammen. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Für Augenblicke konnte er kaum atmen. Ein beklemmendes Gefühl beherrschte ihn. Fast so, als hätte ihm jemand den Brustkorb zusammengeschnürt. Er steckte den Laptop in eine Sporttasche, in der sich bereits ein paar Kleidungsstücke befanden. Dann zog er seine Lederjacke an und setzte eine Baseballmütze auf. Er ließ den Blick noch einmal schweifen. Nichts durfte zurückbleiben, was ihn irgendwie verraten konnte. Nichts …
    Er ging zum Schreibtisch, holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss eine Schublade auf.
    Darin lag ein kurzläufiger Revolver vom Kaliber .38 Special, außerdem eine Packung mit Patronen. Zwölf Schuss hatte er. Sechs davon steckten schon in der Trommel. Die Waffe war schwer. Zu schwer für die Hosentaschen seiner weiten Jeans, die ihm sowieso schon ziemlich tief auf den Hüften hingen. Also steckte er sie in die Innentasche seiner Lederjacke. Die
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