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Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben
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Indianerpolizist nickte. »Ja, wir werden ihnen nach alter indianischer Tradition die letzte Ehre erweisen.«
    »Wenn es unser Job erlaubt und es nicht als Entehrung der beiden verstanden wird, würden wir gerne teilnehmen«, sagte ich.
    »Ich werde das beim Stammesrat vorbringen«, sagte Alte Rinde.
    »Unabhängig davon müssen wir natürlich unsere Arbeit machen und herausfinden, wer das den beiden angetan hat und warum«, fuhr ich fort. »Wissen Sie, warum die beiden in New York waren?«
    »Von Schneller Bär weiß ich es«, antwortete Alte Rinde. »Er hat Roter Panther gesucht. Wir hatten länger nichts von ihm gehört und – die beiden waren Blutsbrüder. Schneller Bär hatte das Gefühl, dass Roter Panther etwas zugestoßen sein könnte. Daher hat er sich auf den Weg gemacht.«
    »Und Roter Panther?«, fragte Phil interessiert.
    Alte Rinde schaute ihm direkt in die Augen. »Das weiß ich nicht. Ich habe auch vor seiner Abreise nicht mit ihm gesprochen. Vielleicht weiß der Rat der Ältesten, warum er die weite Reise auf sich genommen hat.«
    »Dann sollten wir diesen Rat befragen«, schlug Phil vor.
    Alte Rinde nickte bedächtig. »Eine gute Idee. Ich werde beim Rat vorsprechen und darum bitten, dass man Sie empfängt.«
    »Das wäre sehr nett«, sagte ich. »Haben Sie eine Idee, wann der Rat Zeit für uns hat?«
    »Der Rat trifft sich gewöhnlich einmal im Monat«, antwortete unser Gesprächspartner.
    »Einmal im Monat?«, stieß Phil aus. »Und wann wäre dann das nächste Treffen?«
    »In drei Wochen etwa«, antwortete Alte Rinde.
    Phil wollte gerade etwas einwenden, doch ich kam ihm zuvor. »Wäre es möglich, dass der Rat eine Sondersitzung abhält? Wir sind an der schnellen Aufklärung des Falles interessiert und der Rat sicher auch. Solange wir nicht wissen, wer der Täter ist und was seine Motive sind, schweben möglicherweise noch andere Mitglieder der Drei verbundenen Stämme in Lebensgefahr.«
    »Sie haben recht«, erwiderte Alte Rinde. »Und deshalb werde ich die Mitglieder des Rates noch heute aufsuchen. Wie sie entscheiden, werde ich Sie dann wissen lassen, sobald man es mir mitgeteilt hat.«
    »In Ordnung«, sagte ich.
    Phil musste sich augenscheinlich zurückhalten. Zu warten entsprach nicht seinem Naturell. Aber wir waren hier nicht in New York. Im Reservat galten andere Regeln.
    »Meine Frau hat ein Zimmer mit zwei Betten für Sie hergerichtet«, sagte Alte Rinde. »Es ist nichts Besonderes, aber dafür haben Sie es nicht weit.«
    »Das ist sehr nett«, sagte ich.
    Alte Rinde stand auf. »Es wird gleich dunkel. Sie können hierbleiben und morgen mit den Ermittlungen beginnen. Ich werde mich gleich noch auf den Weg machen und die Ratsmitglieder kontaktieren.«
    »Gut, dann sind wir morgen ausgeruht und können mit unseren Ermittlungen beginnen«, sagte ich.
    Unser Gesprächspartner stand auf und rief etwas. Kurz darauf kam eine gut aussehende Frau von etwa vierzig Jahren ins Zimmer. Sie hatte lange, schwarze Haare und ein typisch indianisches Aussehen.
    »Das ist meine Frau, Weiße Feder«, sagte Alte Rinde, wobei Stolz in seiner Stimme mitschwang. »Sie wird Ihnen Ihr Zimmer zeigen. Dann können Sie die Sachen aus Ihrem Wagen, die Sie brauchen, reinholen. Anschließend gibt es Essen.«
    »Hört sich gut an«, sagte ich.
    ***
    Die Frau begrüßte uns und führte uns dann durch einen kurzen Flur in ein Zimmer, das etwa zwanzig Quadratmeter maß. Es gab zwei Betten, einen Schrank, einen Tisch und ein paar Stühle. Die Einrichtung war nicht besonders modern, machte aber den Eindruck, aus massivem Holz zu sein – passend zu der Gegend, in der wir uns befanden.
    Nachdem wir unsere Koffer aus dem Wagen geholt hatten, gingen wir zum Essen. Alte Rinde saß bereits an einem großen Tisch, während seine Frau noch am Kochen war. Mit dabei waren auch zwei junge Männer und eine junge Frau.
    »Das sind unsere Kinder«, sagte Alte Rinde stolz. »Schlauer Fuchs, Gütiger Wolf und Schöner Regenbogen.«
    Die drei musterten uns skeptisch. Offenbar wussten sie nicht, was sie von unserer Anwesenheit zu halten hatten. Wir begrüßten sie und nahmen dann Platz.
    Die Frau des Hauses servierte kurz darauf das Essen. Ich konnte nicht alles genau identifizieren. Auf jeden Fall war ein Braten dabei und Gemüse.
    »Die Hirschkuh habe ich selbst erlegt«, bemerkte Alte Rinde. »Den größten Teil dessen, was wir zum Leben benötigen, erzeugen wir selbst. Die Wälder sind voller Tiere und die Äcker liefern uns Gemüse
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