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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur
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hinaus, um die technischen Einzelheiten mit dem Wachpersonal zu klären. Er kehrte wieder zurück, und ich richtete das Wort an Julie Lonnegan.
    »Beginnen wir mit dem Mord an Paco Hernandez, den Clark Dobson begangen haben soll. Waren Sie wirklich Augenzeugin dieser Straftat?«
    Julie Lonnegan klimperte mit den Wimpern.
    »Natürlich, Agent Cotton. Und als gesetzestreue Bürgerin musste ich diese Bluttat doch sofort der Polizei melden, nicht wahr?«
    Ich ging auf ihren Sarkasmus nicht ein. Solange die Verdächtige redete und bei der Wahrheit blieb, konnte sie sich meinetwegen gern in Szene setzen. Phil und ich waren nicht so leicht zu beeindrucken.
    »Schön, Sie machten also Ihre Aussage und wollten ins Zeugenschutzprogramm. Und wie kam dann diese Entführungsaktion zustande?«
    »Ganz einfach. Ich wusste ja, dass Clark Dobson bereits in Rikers saß. Ich war die einzige Belastungszeugin. Wenn ich verschwände und man später meine Leiche fände, dann wären in den Augen der ganzen Welt die Big Apple Bandits die Schuldigen. Dann wäre die Bande erledigt. Auch Sie hielten doch Dobsons Vize Shawn und die übrigen Rocker für die Täter, oder?«
    »Anfangs, ja. Aber wir haben schnell ermitteln können, dass Sie von Roger Hill und Jim McCoy verschleppt wurden. Und wer hat den ganzen Plan entwickelt?«
    »Na, ich selbst natürlich. Oder sind in Ihren Augen diese geistigen Dünnbrettbohrer Hill und McCoy dazu fähig?«
    Ich ließ Julie Lonnegans Frage einstweilen unbeantwortet. Es war mir offenbar gelungen, sie bei ihrer Eitelkeit zu packen. Sicher, die Rockerchefin war intelligent. Aber sie war auch sehr von sich eingenommen. Wenn ich diese Schwäche ausnutzte, dann würde sie ein vollständiges Geständnis ablegen.
    »Und wer hat Marshal Sean Casey niedergeschlagen?«
    »Das war ich, Agent Cotton. Ich hatte mit Roger Hill und Jim McCay verabredet, dass sie mich ungefähr eine Stunde vor dem Eintreffen der echten US-Marshals abholen sollten. Ich schaute aus dem Fenster. Als ich sie aus dem Auto steigen sah, öffnete ich schnell meine Wohnungstür und zog dem wachestehenden Marshal einen Totschläger über den Schädel. Ich wollte ihn nicht umbringen, nur ausknocken.«
    Es war vermutlich pures Glück gewesen, dass Marshal Sean Casey noch am Leben war. Ich musste einen Moment lang meinen Widerwillen gegen die eiskalte Straftäterin niederkämpfen, bevor ich fortfahren konnte.
    »Sean Casey war also bewusstlos. Wie ging es dann weiter?«
    »Meine beiden verkleideten Komplizen schafften mich hinüber nach New Jersey. Dieser Jim McCay sollte das Auto nach New York zurückbringen, um unsere Spuren zu verwischen. Roger Hill und ich stiegen in eine andere Karre um und fuhren zum Hauptquartier der Jersey Kings .«
    Ich machte mir eine Notiz, dann blickte ich wieder auf.
    »Ihre bisherigen Aussagen decken sich mit unseren Ermittlungen, Miss Lonnegan. Trotzdem ist mir immer noch schleierhaft, was Sie mit dieser ganzen Aktion überhaupt bezwecken wollten. Warum war es Ihnen so wichtig, die Big Apple Bandits abzuservieren? Sie hatten bei der Bande als Dobsons Freundin doch eine gute Position, oder?«
    Die attraktive junge Verbrecherin schüttelte lachend den Kopf.
    »Das können Sie als Mann nicht verstehen, Agent Cotton. Sicher, ich war so eine Art Königin für diesen elenden Haufen. Aber was nutzte mir das? Letztlich war ich doch nur ein Anhängsel von diesem eitlen Pfau Clark Dobson. Aber Dobson ist wenigstens noch ein richtiger Mann, während sein Vize Greg Shawn eine Witzfigur ist. Wenn Clark auf die Idee gekommen wäre, mit mir Schluss zu machen, dann hätten mich seine Rockerkumpane so mies behandelt wie das allerletzte Flittchen. Und das, obwohl ich mehr Köpfchen habe als die ganze Bande zusammen. Ich bin auch eine viel bessere Anführerin als diese Pfeife Greg Shawn. Ehrlich gesagt gefällt mir das Rockerleben. Aber nur, wenn ich selbst das Sagen habe.«
    »Und diese Möglichkeit wurde Ihnen bei den Jersey Kings geboten?«
    Julie Lonnegan nickte heftig.
    »Den Kings ging es richtig dreckig, nachdem sich ihr letzter Boss bei einem Unfall zu Tode gefahren hat. Sie waren so verzweifelt, dass sie sogar auf eine Frau gehört haben. Das will bei diesen Motorrad-Machos wirklich etwas heißen, das können Sie mir glauben. Ich machte für die Jersey Kings ein paar gute Drogendeals und noch ein paar Kleinigkeiten, und plötzlich floss wieder Geld in die Kasse. Die ganze Bande lag mir im Handumdrehen zu Füßen. Die harten Kerle
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