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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung
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der Fire Prevention Week das Opfer von Feuer geworden«, mutmaßte Phil.
    »Gut möglich«, sagte ich.
    Dann endlich trafen die angeforderten Unterlagen ein. Zwei große Kisten.
    Phil verzog das Gesicht. »Na prima, da haben wir bestimmt ein paar Stunden zu tun.«
    »Glücklicherweise sind wir zu dritt«, versuchte ich ihn aufzuheitern. »Also, legen wir los. Bin gespannt, was wir finden.«
    ***
    Die Arbeit nahm mehrere Stunden in Anspruch. Das Ergebnis war ernüchternd. Gemäß den Akten existierten keine Verbindungen, weder zwischen den Gebäuden noch zwischen deren Eigentümern oder Versicherungen. Es schien, als würde der Täter seine Ziele wahllos aussuchen. Die einzigen Fakten, die klar waren, bestanden darin, dass er sieben Tage hintereinander in derselben Stadt zuschlug und die Objekte immer größer wurden.
    »Dann haben wir also nichts«, fasste McLintock enttäuscht zusammen.
    »Fast nichts«, sagte ich. »Wir wissen, dass der Täter vor zwei Jahren in Boston war, letztes Jahr in Washington und jetzt hier ist.«
    »Das ist nicht besonders viel«, meinte Phil.
    »Ich denke, es wäre sinnvoll, einen Profiler hinzuzuziehen«, sagte ich. »Je mehr wir über den Täter und sein Profil wissen, desto besser sind unsere Karten.«
    »Vielleicht hat Jane Zeit für unseren Fall«, meinte Phil.
    »Ja, frag doch mal an«, forderte ich ihn auf.
    Er nahm den Hörer des Bürotelefons auf und tätigte den Anruf.
    »Geht klar, sie kommt gleich vorbei«, sagte Phil anschließend.
    »Na prima«, sagte ich. »Dann bekommen wir kompetente Unterstützung.«
    »Eine Psycho-Tante?«, fragte McLintock.
    Ich grinste. »Jane Fairfax ist einer der besten Profiler, über die wir hier im Field Office verfügen. Und als ›Psycho-Tante‹ möchte sie sicher nicht bezeichnet werden. Soviel ich weiß, hat sie ein Psychologie-Diplom, hat aber nichts mit den weltfremden Typen gemein, die man manchmal in dieser Zunft antrifft. Tatsächlich ist sie sehr bodenständig und verfügt darüber hinaus über die Gabe, sich in einen Täter hineinzudenken.«
    »Sorry, so hatte ich das nicht gemeint«, sagte McLintock.
    »Kein Problem«, erwiderte ich. »Und ich glaube auch nicht, dass sie das so eng sieht.«
    »Nein, da steht sie drüber«, meinte Phil.
    Kurz darauf betrat Agent Fairfax unser Büro. Nach einer kurzen Begrüßung legte ich ihr in groben Zügen den Fall dar.
    Sie schaute sich die Aktenberge an. »Puh, das kann ein paar Stunden dauern. Kann ich die Sachen in mein Büro mitnehmen?«
    »Nein, wir bringen sie dir rüber«, meinte Phil gentlemanlike.
    »Galant wie immer«, sagte Agent Fairfax.
    Wir halfen ihr, die Akten in ihr Büro zu bringen, und ließen sie dann allein.
    »So, das hätten wir auch«, sagte ich. »Was jetzt?«
    »Wir können ein paar unserer Informanten kontaktieren«, schlug Phil vor. »Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass der Täter allein arbeitet, in gewissen Kreisen sprechen sich manche Dinge schnell rum.«
    »Ich könnte auch einige Typen aufsuchen, die ich kenne«, meinte McLintock.
    »Warum nicht«, sagte ich. »Wir bleiben über Handy in Verbindung und entscheiden dann, wo wir uns wieder treffen.«
    »Geht klar«, sagte McLintock.
    »Beide Feuer wurden in der Bronx gelegt«, meinte Phil, nachdem wir uns auf den Weg gemacht hatten. »Wir sollten uns dort umhören.«
    »Fällt dir jemand ein, der uns weiterhelfen könnte?«, fragte ich.
    »Jimmy Stokers«, antwortete Phil. »Hat der noch seinen alten Pub? Befindet sich nicht weit vom zweiten Tatort entfernt. Und er ist der Typ, dem Menschen gern ihr Herz ausschütten.«
    Ich nickte. »Dann nichts wie hin zu Jimmy’s Pub .«
    ***
    Jimmy’s Pub befand sich auf der Irwin Avenue. Von außen sah der Schuppen recht ansehnlich aus. Offenbar hatte Jimmy ein paar Dollar in eine neue Leuchtreklame und einen neuen Anstrich investiert. Dafür war drinnen alles beim Alten geblieben. Dunkelbraune, abgenutzte Holztische, die alten Bilder der grünen Insel, von der Jimmys Vorfahren einst nach Amerika aufgebrochen waren, und die lange, hölzerne Theke, die fast schon als Antiquität durchging. Dahinter befand sich Jimmy Stokers.
    Ein dreiundvierzigjähriger Mann mit diversen Vorstrafen, der wusste, was in dieser Gegend vor sich ging. Er war schon in jungen Jahren auf die schiefe Bahn geraten, war aber nie in Kapitalverbrechen verwickelt gewesen. Er hatte einen gewissen Charme, dem sogar ich mich nicht entziehen konnte. Vielleicht war es seine nette Art. Und da er uns als
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