Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod
Autoren:
Vom Netzwerk:
wir es auf. Wir baten Sie, den Betrag für die Wäschereirechnung an die Firma selbst zu schicken, denn wir durften und wollten nicht für eine fremde Firma Gelder annehmen.
    Als wir wieder in den Wagen stiegen, brummte Phil: »Eines versteh’ ich nicht, Jerry. Die müssen doch irgendwo Notizen über die Gelder haben, die sie eintreiben müssen. Die können nicht alle Summen im Kopf behalten. Aber wo sind die Notizen?«
    »Weder der Tote noch der Festgenommene hatte etwas bei sich. Wenn, dann müßten die Unterlagen hier im Wagen liegen.«
    »Das Handschuhfach habe ich bereits durchstöbert. Da liegt auch nichts. Ich frage mich zum zehntenmal, ob nicht diese Karteikarten den Schlüssel des Rätsels enthalten. Ich turne mal nach hinten und nehme mir die Karten vor.«
    »Wenn du dir etwas davon versprichst«, sagte ich. »Dann gehe ich inzwischen' da drüben eine Tasse Kaffee trinken.«
    »Versuche, noch vor dem Wochenende zurück zu sein.«
    »Für dich tue ich doch alles!«
    Ich ging in den Drugstore auf der anderen Straßenseite. Ich wollte gar keinen Kaffee trinken. Ein G-man trinkt zwar so gut wie nie Alkohol im Dienst, aber ich 'empfand den Whisky, den ich verlangte, nicht als Alkohol. Ich brauchte ihn für meinen Magen. Der Tod des Jungen machte mir zu schaffen. Verdammt — niemand ist mit zwanzig Jahren alt genug zum Sterben!
    Ich kippte meinen Whisky und spülte mit zwei Bechern Kaffee nach. Einen dritten nahm ich für Phil mit zurück zum Wagen.
    »Hast du was gefunden?«
    »Noch nicht. Nur eine merkwürdige Tatsache: Wir haben vierunddreißig Wannen Wäsche auszuliefern. Aber ich habe achtunddreißig Karteikarten hier.«
    »Dann sieh mal zu, daß dir auch mal was einfällt. Gib mir die nächste Adresse, damit ich inzwischen weiterschaukeln kann. Wenn wir mit dem Kram bis heute abend durch sein wollen, müssen wir einen Gang ’raufschalten.«
    Er rief mir eine Adresse zu, die nur vier Häuser weiter lag. Wir probierten es wieder mit der Masche: Helfen Sie uns, damit wir Ihnen helfen können — und es kam genau so wenig dabei heraus wie vorhin im Frisiersalon von Mrs. Steele.
    Als wir die vierzehnte Wanne in der Hand zu einer Haustür trugen, fegte ein Windstoß durch die Straße und riß den Bogen Packpapier, mit dem die Wäsche oben abgedeckt war, an einer Ecke hoch. Phil hatte schon die Hand ausgestreckt, um den Bogen wieder einzustopfen, als er plötzlich stutzte.
    »Augenblick!« rief er. »Stell mal ab!«
    Wir stellten die Wanne mitten auf den Gehsteig. Phil bückte sich und zeigte auf ein rosafarbenes Fähnchen, das im Knopfloch eines Oberhemds steckte und eine Nummer trug.
    »Nummer 764«, rief Phil mit großen Augen.
    »Na und?« fragte ich. »Soviel ich gehört habe, bekommt die Wäsche einer jeden Familie gleichlautende Nummern, damit man weiß, was zusammengehört. Was regt dich daran so auf?«
    »Auf der Karte steht eine ganz andere Nummer«, sagte Phil und hielt mir eine Karteikarte hin. Ich nahm sie ihm ab und las: 764. Jane Allan.
    In den nächsten beiden Zeilen folgte, genau wie der Name von einer Adressiermaschine auf die Karte gedruckt, die genaue Anschrift der Fau mit Hausnummer, Straße, Stadtteil und Stockwerk. Darunter gab es ein paar senkrechte Spalten. In die erste war »Abholtag« eingedruckt. Die zweite enthielt die recht allgemein gehaltene Formulierung »Bezeichnung«. In der dritten Spalte stand »Auslieferungstag« und in der vierten »Wäschenummer«. Ich stutzte. Die Wäschenummer war doch bereits über dem Namen der Frau eingedruckt. In der letzten Spalte gab es bereits neun Eintragungen. Die neun Zahlen in der letzten senkrechten Spalte lauteten: 50, 50, 40, 40, 40, 40, 35, 30, 30. Ich stieß einen Pfiff aus.
    »Ganz klar«, sagte ich.
    »Nämlich? Meinst du, die letzte Spalte enthält den Betrag, den sie noch schuldet?«
    »Aber sicher. Sie hat vor neun Wochen fünfzig Dollar geliehen. Siehe die erste Eintragung. In der Woche darauf hat sie lediglich die Zinsen bezahlt, so daß sich an der Schuld nichts änderte. Dann aber bezahlte sie die Zinsen und zehn Dollar, so daß sich ihre Schuld auf vierzig Dollar senkte. Viermal konnte sie nur die Zinsen aufbringen, dann Zinsen plus fünf Dollar, blieben fünfunddreißig Dollar Schulden, in der Woche darauf noch einmal Zinsen plus fünf Dollar Tilgung, und seither hat sie von der eigentlichen Schuld nichts mehr abbezahlt. Laß mich mal nachrechnen…« Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich das Ergebnis hatte: »Die Frau hat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher