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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer
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plötzlich Mühe, ein trockenes Schluchzen zu unterdrücken. »Glauben Sie im Ernst, daß wir lebendig hier herauskommen werden?«
    »Ich denke schon«, sagte ich ruhig.
    Loretta Ambush schüttelte den Kopf. In ihren Augen stand nackte Verzweiflung. Mein Optimismus vermochte sie nicht zu beeindrucken.
    »Rocker war Ihr Freund, nicht wahr?« fragte ich sie.
    Loretta Ambush’ Unterlippe krümmte sich bitter. »Mein Freund?« fragte sie und bekam schmale Augen. »Er ist eine Ratte, ein gemeiner, brutaler Schuft.«
    »Das ist er für Sie erst seit einer Viertelstunde«, stellte ich fest. »Sie kannten ihn lange genug, um sich ausrechnen zu können, was eines Tages von ihm auf Sie zukommen würde.«
    »Ich habe ihn geliebt!«
    »Und er?«
    »Er war verrückt nach mir.«
    »Das ist der Unterschied. Rocker kann nicht lieben. Er nimmt sich, was ihm gefällt. Wenn es ihm nicht mehr paßt, wirft er es weg. Wie jetzt Sie!«
    »Ich habe niemals etwas von ihm verlangt, ich war immer die Gebende«, klagte das Mädchen. »Ich habe ihm diese Farm als Schlupfwinkel angeboten. Ich war damit einverstanden, daß er sie für seine Zwecke aus- und umbaute, und nun will er mich zum Dank dafür umbringen.«
    »Wie konnten Sie nur von Stuff Rocker Dank erwarten?« fragte ich sie.
    »Ich war verrückt«, gab das Mädchen zu, »aber ich bildete mir ein, es wäre für ihn ganz selbstverständlich, daß er Terry und mir aus der Patsche helfen würde. Anfangs sah es ja auch so aus…« Ihre Stimme versagte. Sie hatte nicht die Kraft, weiterzusprechen.
    »Sie wollen damit sagen, daß er Ihnen zuliebe May Faber tötete«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Hat er es selbst getan?«
    »Wo denken Sie hin! Das hat Ricky für ihn erledigt. Ricky Wellington.«
    »Ich beginne zu verstehen. Anfangs war Rocker bereit, Ihnen und Ihrem Bruder zu helfen, aber als er sah, welche Schwierigkeiten auf ihn zukamen und wie wenig Sie und Ihr Bruder dazu imstande waren, die Lage zu meistern, hielt er es für das beste, das Unternehmen auf seine Art zu beenden.« Loretta Ambush starrte ins Leere und schwieg.
    »Rocker kam auf die Idee, Sie mitsamt Ihrem Wagen hochgehen zu lassen«, fuhr ich fort. »Zu diesem Zweck installierte er in dem Fahrzeug eine Bombe. Ich vermute, daß sie einen Zünder hatte, der sich durch Funkimpulse steuern ließ. Als ich mit Ihrem Wagen abhaute, sah sich Rocker gezwungen, die Bombe zu zünden. Es war sein Pech, daß ich den Wagen kurz vorher verlassen hatte.«
    »Bis vor einer halben Stunde war Stuff sich nicht sehlüssig, wie es weitergehen sollte«, mutmaßte das Girl. »Es mag sein, daß die Bombe für mich bestimmt war, aber die letzte Entscheidung über ihre Verwendung war noch nicht gefallen. Erst als Stuff durch Ihr Auf kreuzen einen Begriff von der Gefahr erhielt, in die ich ihn manövriert hatte, brannte bei ihm eine Sicherung durch. Er schlug mich zusammen. Er schwor mir, daß…« Wieder brach Loretta Ambush’ Stimme. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, was Rocker dem Mädchen angedroht hatte.
    »Ich nehme an, daß Rocker Ihnen nur widerwillig geholfen hatte«, sagte ich. »Er ist zwar ein Mann ohne Skrupel, aber das bedeutet nicht, daß er die Morde Ihres Bruders billigte. Rocker tut kaum etwas, ohne dabei seinen Vorteil zu suchen. Er hat kein Verständnis für Lustmörder. Er verachtet sie, weil er findet, daß es sich dabei um hirnlose Narren handelt. Anfangs half Rocker Ihnen, um Ihnen einen Gefallen zu tun, aber als er das Ausmaß des Risikos erkannte, zog er die Notbremse.«
    »Ich hasse ihn!« stieß das Mädchen hervor.
    »Wovon lebt Rocker im Augenblick?« wollte ich wissen.
    Loretta Ambush -starrte mir verständnislos in die Augen. »Interessieren Sie sich im Ernst dafür?«
    »Das ist mein Beruf.«
    »Sie sind ja übergeschnappt«, murmelte das Mädchen. »Zum Teufel mit Ihrem Beruf! Jetzt geht es für Sie und für mich um das nackte Leben. Können Sie das nicht begreifen?«
    »Ich glaube nicht, daß wir uns in akuter Gefahr befinden«, beruhigte ich sie. »Er hat nichts davon, wenn er Sie oder mich tötet.«
    »Er kann es sich nicht leisten, uns laufenzulassen«, sagte das Mädchen.
    »Das ist richtig. Was mich betrifft, so wird er versuchen, mich als Geisel festzuhalten. Rocker wird seit langem gesucht. Für den Fall, daß er in eine bedrohliche Lage gerät, kann er mich dem FBI gegenüber als eine Art Tauschoder Handelsobjekt benutzen.«
    »Ihr Schicksal interessiert mich nicht mehr als die Fliege an der Wand«, sagte
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