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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan
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absolut sicher sein wollte, daß dieses Unternehmen nicht mit einer Panne endete. Er hatte zwei seiner Leute mit dem firmeneigenen Hubschrauber losgeschickt. Sie hatten den Auftrag, Tomleys Mordaktion von der Luft her zu überwachen.
    Vermutlich hatten sie schon im Anflug mit Hilfe eines Feldstechers erkannt, daß ihre Hilfe dringend gebraucht wurde. Zwei verletzte Syndikatsmitglieder und ein wild gestikulierender Tomley hatten ihnen signalisiert, was zu tun war.
    Sie hatten mich mühelos überholt und mit erstaunlicher Treffsicherheit meinen Fluchtweg blockiert. Ich wußte nicht, wie viele Bomben sie an Bord hatten, aber mir wurde übel bei dem Gedanken an die noch immer hilf- und wehrlos in dem Wagen befindlichen Kinder und Erwachsenen.
    Eine dumpfe Explosion ließ mich zusammenzucken. Aus dem Motorraum schlugen Flammen. Ich sprintete zur Rückseite des Wagens und riß die Tür auf. In diesem Moment war der Hubschrauber genau über mir.
    Ich warf mich über die beiden Kinder, weil ich spürte, daß gleich die nächste Explosion kommen würde. Sie war nicht ganz so heftig wie beim erstenmal. Der Kopilot mußte die Bombe mit der Hand werfen und konnte nur grob zielen.
    Der Helicopter knatterte davon, um erneut anfliegen zu können. Mir blieb nur eine Minute Zeit, um die Gefangenen aus dem brennenden Wagen zu befreien.
    Ich schnappte mir eine der Flaschenscherben und zerschnitt damit erst die Stricke der beiden Kinder, dann die der Frau und der beiden Männer.
    Das Hubschraubergeräusch kam schon wieder näher. Ich hörte, daß der Pilot diesmal noch tiefer anflog. Ich zog mich instinktiv zusammen und deckte erneut die Körper der Kinder ab, weil ich einen weiteren Bombenabwurf erwartete. Statt dessen fegte eine Kugelgarbe über uns hinweg.
    Zwei, drei Kugeln trafen den Kastenaufbau und zerfetzten das Sperrholz.
    »’raus und in Deckung gehen!« schrie ich und sprang von dem Wagen herunter.
    Ich blickte den Weg hinab, um zu sehen, ob Tomley schon herangekommen war, aber er war nicht zu erblicken. Er zog es vor, die Arbeit dem Hubschrauber zu überlassen.
    Der Helicopter gewann wieder etwas an Höhe. Als er wendete, sah ich den Mann mit der Maschinenpistole ganz deutlich. Er war angeschnallt und brauchte nur darauf zu warten, daß der Pilot die Maschine in eine günstige Schußposition brachte.
    Ich riß den Kopf herum und fragte mich, weshalb McKay und die Storms nicht aus dem Wagen sprangen. Seine Vorderpartie brannte bereits lichterloh.
    McKay kam als erster herabgetaumelt. Er brach in die Knie und fiel vornüber, als er den Boden berührte. Ich erkannte, daß sich bei ihm und den anderen die unterbrochene Blutzirkulation auswirkte und daß sie im Moment kaum fähig waren, ihre Glieder zu gebrauchen.
    Ich riß die beiden Kinder vom Wagen herab und warf mich mit ihnen hinter einen Felsblock.
    Im nächsten Moment ratterte über mir die Maschinenpistole los. Die Geschoßgarbe traf den Felsblock, der uns deckte. Sie riß eine Handvoll Gesteinsbrocken los, die jaulend durch die Gegend schwirrten.
    Die Kinder begannen zu weinen.
    Storm sprang von dem Wagen herab und half seiner Frau beim Aussteigen. Er legte schützend einen Arm um ihre Schulter und torkelte mit ihr von dem brennenden Wagen weg. In Storms Augen standen Tränen des Zorns und der Ohnmacht. »Diese Schweine!« keuchte er. »Diese Schweine!«
    McKay kam hoch und rieb sich die schmerzenden Gelenke. Er blickte dem Hubschrauber hinterher, traf aber keine Anstalten, in Deckung zu gehen.
    Der Helicopter zog seine Schleife und machte sich für den nächsten Angriff fertig.
    »Suchen Sie sich einen sicheren Platz«, rief ich McKay zu. »Er kommt gleich wieder zurück.«
    McKay blickte mich an. Er war blaß, aber er sah nicht so aus, als ob er Angst hätte. »Ich wünschte, ich hätte ein Schießeisen«, sagte er ruhig.
    Ich warf ihm die Pistole zu, die ich dem jungen Gangster abgenommen hatte. »Können Sie damit umgehen?« fragte ich ihn.
    McKay fing die Waffe geschickt auf. »Ich denke schon, Sir.«
    Mr. und Mrs. Storm kauerten sich in der Nähe ihrer Kinder hinter einen Felsbrocken. »Ist alles in Ordnung, Sally?« rief die Frau. »Du mußt tapfer sein, Chris — es ist bald vorüber.«
    »Ich möchte nach Hause, Mammy«, weinte das Mädchen.
    Der Junge sagte ebenfalls etwas, aber die Worte wurden von dem Dröhnen des Hubschraubers übertönt. Diesmal schoß der MP-Schütze nicht. Offenbar hatte der Pilot die Maschine im Anflug etwas verzogen, so daß sich keine
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