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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten
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verbinden und fragte: »Was ist mit der Telefonliste?«
    Er bekam eine kurze Antwort, bedankte sich und legte auf.
    »Unser gemeinsamer Freund und Privatdetektiv hat mir auch etwas Interessantes gemeldet«, erklärte er Phil. »Im Augenblick sitzt bei der Telefongesellschaft eine Angestellte, die uns eine Liste von rund achthundert Adressen tippt.« Er erzählte Phil die Bedeutung der Telefonnummer, die hinten zweimal die Fünf hatte.
    Als er damit fertig war, stand er auf und trat an das Fenster. Irgend etwas schien ihn zu beschäftigen. Bevor Phil fragen konnte, schlug das Telefon an. Clifford nahm den Hörer und lauschte. Es wurde ein längeres Gespräch, das von Cliffords Seite nur mit einsilbigen Bemerkungen geführt wurde. Schließlich legte er auf und sagte zu Phil: »Förster scheint Hochsaison zu haben. Seit zwanzig Minuten geht bei ihm das Telefon pausenlos. Er nimmt eine Wette nach der anderen an. Wir nehmen die Gespräche auf Band. Das wird zwar nicht als Beweismittel vor Gericht zugelassen werden, aber es hilft uns doch bei den Ermittlungen.«
    Abermals klingelte das Telefon. An Cliffords Art zu sprechen merkte Phil, daß am anderen Ende der Leitung irgendein hohes Tier sitzen mußte. Clifford setzte ein paarmal zu Einwänden an, die ihm aber offenbar abgeschnitten wurden. Schließlich resignierte er.
    »Also gut, Sir. Ja. Natürlich. Wir werden ihn also hochgehen lassen. — Ja, Sir. Selbstverständlich.«
    Er legte auf und sah Phil mißgestimmt an.
    »Ich muß Förster festnehmen. Der Bundesanwalt besteht darauf. Haft- und Durchsuchungsbefehle liegen schon vor. Das paßt mir gar nicht. Nach allem, was wir wissen, kann Förster nicht der Chef des Unternehmens sein. Wenn wir ihn jetzt verhaften, warnen wir nur die übrigen. Womöglich schwirren sie uns dann davon, bevor wir auch nur ihre Namen erfahren haben. Aber ich kann nichts dagegen machen. Wir müssen ausführen, was der Bundesanwalt anordnet.«
    In der nächsten Stunde war Clifford ausreichend beschäftigt. Wie immer, wenn das FBI zur Verhaftung eines wichtigen Mannes schreitet, wurde alles gründlich vorbereitet. Das Haus würde um Punkt neun Uhr umstellt werden. Wenn es eine Möglichkeit gab, über das Dach auf das Nachbargebäude zu kommen, mußte diese Möglichkeit abgeschnitten werden. Im Falle einer Schießerei mußte Tränengas vorhanden sein. Da man nicht wissen konnte, wie viele Komplicen Förster im Hause hatte, war es mit dem Einsatz zweier Beamter nicht zu machen.
    Phil rief in der Pension an. Ob Mr. Hopkins schon zurückgekehrt sei, fragte er. Nein, hieß es, Mr. Hopkins sei noch nicht da. Wenn er käme, bat Phil, möge man ihm mitteilen, daß Mr. Fox über Mr. Clifford zu erreichen sei.
    Als die Zeit so weit vorgeschritten war, daß Phil und Clifford aufbrechen mußten, tat Clifford das letzte, das einem groß angelegten FBI-Einsatz vorauszugehen pflegte. Er rief die Feuerwehr an.
    »FBI«, sagte er. »Clifford am Apparat. Wir haben um neun einen großen Einsatz, bei dem ein Feuergefecht nicht auszuschließen ist. Bereiten Sie sich darauf vor, daß möglicherweise ein Brand ausbricht. Ich gebe Ihnen die Adresse durch…«
    Sie verließen das Bürogebäude und fuhren in Cliffords Dienstwagen davon. Inzwischen war es dunkel geworden. Eine laue Frühlingsluft schwebte mit dem Duft von Blüten durch die baumgesäumten Straßen. An einer bestimmten Ecke stiegen sie aus. Aus dem Schatten einer Einfahrt löste sich ein Mann und trat zu Clifford.
    »Alles vorbereitet, Sir«, sagte er leise.
    Clifford sah noch einmal auf seine Uhr.
    »In zwölf Sekunden«, sagte er und zog seinen Dienstrevolver.
    ***
    Das Scheunentor stand offen. Irgendwo brannte eine Lampe und ließ einen schwachen Lichtstreifen herausfallen auf den weiten, sauber aufgeräumten Hof. Am Himmel glitzerten Myriaden von Sternen. Der Mond war noch nicht zu sehen. Ich sah zurück zum Herrenhaus.
    Sie hatten alle Vorhänge zugezogen. Dennoch konnte man erkennen, daß fast hinter jedem Fenster Licht brannte, denn es gab gelbe Lichtstreifen dahinter. So genau nahmen sie es mit den Vorhängen gar nicht. Und sie brauchten es ja auch nicht. Hier draußen bestand kaum die Gefahr, daß zufällig jemand daherkommen könnte.
    Ich schob mich in die Scheune. Die Autos standen in zwei Reihen säuberlich ausgerichtet. Es hätten noch ein Dutzend Platz gefunden. Rechts vom Tor lagen gepreßte Heuballen aufgestapelt. An der Wand hingen ein paar scharfe Haken, mit denen Farmarbeiter solche
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