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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten
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Frühlingsnacht: »Achtung! Achtung! Hier sind bewaffnete Einheiten der City Police und des FBI! Das Anwesen ist umstellt! Wir haben Scharfschützen mit Zielfernrohren, Schnellfeuergewehren, Maschinenpistolen und Tränengasgewehren um alle Gebäude verteilt! Wir fordern alle Anwesenden auf, einzeln, in Abständen von zehn Sekunden und mit erhobenen Armen herauszukommen! Achtung! Achtung! Ich wiederhole…«
    ***
    Lease und sein Gorilla kamen langsam heran. Ich holte tief Luft, ballte die Faust und…
    »Achtung! Achtung!« dröhnte es draußen. »Hier sind bewaffnete Einheiten…«
    Einen Sekundenbruchteil traute ich meinen Ohren nicht. Dann holte ich aus und schlug zu. Ich hatte nicht viel Platz zum Ausholen, aber ich legte hinein, was an Kraft in meinen Muskeln' lauerte.
    Der Gorilla ächzte und taumelte seitwärts. Ich hatte die Linke schon auf dem Lauf seiner Tommy Gun und riß. Er ließ nicht los. Ich trat ihm vors Schienbein. Das war überzeugender als ein Faustschlag. Die Tommy Gun gehörte mir. Ich warf mich herum.
    Lease dachte nicht mehr daran, es auszuprobieren, wie es wohl ist, wenn man selber tötet. Er jagte auf die Tür zu. Und er war schon zu weit von mir entfernt. Ich hob die Tommy Gun und zog durch. Vier Schritte vor Lease erschien eine Reihe schwarzer Löcher in der Wand.
    Lease stoppte erschrocken. Noch hielt er den Revolver mit dem Schalldämpfer in der Hand.
    »Laß die Kanone fallen«, sagte ich leise. »Mit der Tommy Gun brauche ich nicht einmal zu zielen. Die Streuung besorgt das Treffen von allein, Lease, wenn man nur ungefähr in die Richtung hält.«
    Er fing an zu zittern. Aber er ließ die Waffe nicht los. Ich näherte mich ihm langsam, die Tommy Gun im Anschlag. Plötzlich zersplitterte krachend das Fenster. Etwas zischte. Ich warf mich herum. Da kam auch schon die zweite Tränengashandgranate hereingeflogen und polterte knapp hinter dem Vorhang auf den Teppich.
    »Sie Idiot!« knurrte ich. »Das hatte ich uns ersparen wollen.«
    Und dann fingen wir auch schon alle drei an zu husten.
    ***
    Wir blieben nur noch einen Tag in Washington. Wir hörten uns die wichtigsten Partien ihrer Geständnisse an. Von dem Colonel, der zwar mal ein Spielchen riskierte, aber der unter keinen Umständen bereit gewesen war, sein Land zu verraten, der den Erpresserspieß umdrehte, so daß sie ihn ermorden ließen, damit er sie nicht in ihrem Riesengeschäft stören konnte. Von Shafford, dem es ähnlich ergangen war, weil er einer Firma nicht ein korruptes Geschäft zuschanzen wollte. Von Rommstair, der einem Mord äuf die Schliche gekommen war und daraus hatte Kapital schlagen wollen. Von der kleinen Farell, die sie aus purer Angst umbrachten, daß sie vielleicht doch zuviel wissen könnte. Die Einzelheiten würden Hunderte und aber Hunderte von Protokollen füllen. Uns interessierten sie schon nicht mehr.
    Denn Washington mag noch so ein schönes Städtchen sein. Und wenn es auch den herrlichen Japanischen Garten hat, ein wahres Gedicht zur Blütezeit. Was ist das schon gegen Manhattan, gegen die stolzen Türme der Wolkenkratzer und die tiefen Schluchten der endlosen Straßen? Wir flogen nach New York zurück. Unterwegs im Flugzeug haben wir — hm — also ja: wir haben ein bißchen gepokert. Denn so lange alles im vernünftigen Rahmen bleibt, hat so ein Spielchen schon seine Reize.
    Als Phil ein einfältiges Grinsen aufsetzte, wußte ich genau, daß er ein Full House hatte.
    »Gewöhne dir bloß das dämliche Grinsen wieder ab«, sagte ich. »Sonst schicken sie dich womöglich für alle Zeiten als Bürohengst irgendwohin.«
    Da wurde er aber schlagartig ernst.
    ENDE
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