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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten
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aus, wie sie immer wieder passieren.«
    »Okay, das war es«, sagte ich und legte auf. »Was hast du vor, Phil?« fragte ich meinen Freund.
    Er zuckte mit den Achseln.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er. »Am liebsten würde ich mir im Ministerium einmal das Zimmer ansehen, in dem Shafford gearbeitet hat. Ich frage mich nur, wie ich ins Ministerium hineinkomme. Die haben nach Feierabend doch garantiert irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen. Schließlich gibt es in jedem Ministerium eine Menge geheimen Kram.«
    »Wende dich an die Wundernummer NA 8282«, riet ich ihm. »Die Jungens da machen doch offenbar alles möglich. Auf meiner Lizenz als Privatdetektiv klebt ein Foto von mir. Ich habe vergessen, Clifford danach zu fragen. Aber woher wußten die eigentlich, daß ich die Rolle des Büroboten nicht übernehmen würde?«
    »Für so eine schwierige Rolle braucht man mehr Intelligenz«, sagte Phil überlegen. »Die haben sofort gewußt, daß das eine Rolle ist, die nur ich übernehmen kann, Jerry. Ich bin nun einmal der Gescheitere.«
    »Mahlzeit«, sagte ich trocken. »Na, wie auch immer. Trotzdem möchte ich wissen, wie die an ein Foto von mir kommen. Ich bin schon jahrelang bei keinem Fotografen mehr gewesen.«
    »Hör mal!« protestierte Phil. »Wir vom FBI knipsen manchmal kilometerweise Filme voll, um Spione oder sonst was für zwielichtige Typen auf das Bild zu bekommen. Und da sollten unsere Kollegen hier nicht in der Lage sein, ein Bild von dir aufzutreiben? Das wäre aber ein Armutszeugnis, das sie sich selber ausstellten.«
    »Okay«, sagte ich. »Also du kümmerst dich heute abend einmal um Shaffords Büro. Dann werde ich mal diese reizende Alice Farell aufsuchen.«
    »Warum?«
    »Vielleicht erzählt sie einem Privatdetektiv, was sie der Polizei nicht erzählen kann.«
    »Was kann sie denn der Polizei zum Beispiel nicht erzählen?«
    »Daß sie bei illegalen Buchmachern Wetten aufgibt, du Neunmalkluger. Für Regierungsangestellte wäre das bestimmt ein Entlassungsgrund. Und wer bei der Regierung gefeuert wird, hat es nicht einfach, irgendwo anders einen Job zu kriegen. Das liegt doch auf der Hand. Wer will schon jemand einstellen, der aus einem Ministerium entlassen wurde? Die Leute denken dann doch gleich wunder was für Dinge. Also muß sich die Farell die Schläge gefallen lassen und kann die Kerle nicht einmal bei der Polizei anschwärzen, weil sonst herauskäme, daß sie verbotene Wettgeschäfte macht.«
    »Hm. Und du glaubst, du erfährst etwas von ihr?«
    »Phil«, sagte ich tadelnd. »Hast du schon wieder vergessen, daß ich über einen bezwingenden Charme verfüge?«
    »Wann denn?« fragte Phil und grinste breit.
    »Nur die Tatsache, Phil, daß diese Flasche noch echten schottischen Whisky enthält, hindert mich daran, sie auf deinem Bürobotenschädel entzweizuschlagen.«
    »Mann, du bist aber schon wieder hübsch aggressiv. Vorhin hatte ich noch den Eindruck, man müßte dich in ein Krankenhaus bringen. Oder in ein Altersheim. Darüber war ich mir eigentlich nicht so ganz im klaren.«
    Wir frotzelten weiter, während wir uns umzogen. Phil rief für mich im Ministerium an, wo es eine Telefonnachtschicht gab, und ließ sich die Adresse von Miß Farell durchsagen. Ich bestellte anschließend ein Taxi.
    »Wenn du wirklich Shaffords Zimmer durchsuchst«, sagte ich, bevor ich mein Zimmer verließ, »dann denke daran, daß er vielleicht etwas versteckt hat, was auf die Zeit vor anderthalb Jahren hin weisen könnte.«
    Phil nickte stumm. Ich trat hinaus in den Flur, reckte aber noch einmal den Kopf durch den Türspalt und riet meinem Freund: »Und suche auch mal unter dem Teppich! Vielleicht hat Shafford dort eine heimliche Ölquelle!«
    Phil griff nach einem Schuh. Ich drückte schnell die Tür zu. Von dem bestellten Taxi ließ ich mich zur nächsten Waffenhandlung fahren, wo ich einen Karton Munition für den Achtunddreißiger kaufte. Ich lud die Trommel gleich im Laden auf. Anschließend fuhr ich weiter in die Straße, wo die Shaffords wohnten.
    Mein Leihwagen stand noch brav am Platz. Von dem gelben Mercury war nichts zu sehen.
    Ich zahlte mein Taxi, stieg in den Leihwagen um, holte den Stadtplan aus dem Handschuhfach und suchte mir den Weg zu Miß Farells Adresse. Zwanzig Minuten später stand ich vor einem Einfamilienhäuschen kleinerer Bauart. Am Briefkasten vorn an der Straße stand nur der eine Name Farell. Ich ging zur Haustür und klingelte. Nach einer Minute ging die Tür eine Handbreit
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