Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln
Autoren:
Vom Netzwerk:
Girls durch. Mein Gefühl hatte mich nicht getrogen. Caroline war nicht in dieser Sammlung.
    »Nichts?« fragte Mell Foster.
    Ich schüttelte den Kopf und griff zum Telefon, rief den Kollegen Humphrey an. Er hatte sich den Barbesitzer aus der 17. Straße vorgenommen.
    »Zwecklos, Jerry. Er verschanzt sich hinter seinem Aussageverweigerungsrecht. Es gibt wahrscheinlich nur einen Weg, um ihn zu zwingen. Eine Anklage gegen ihn, weil er…«
    »Danke«, sagte ich, »das müssen wir uns überlegen. Wahrscheinlich hat er nur Angst, in ein Verfahren gegen ein leichtes Mädchen hineingezogen zu werden.«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und zog nervös daran. Es war ein bißchen viel, was mir an diesem Tag zugestoßen war. Das Napalm war weg. Eine ganze Gang war vor meiner Nase in die Luft gesprengt worden. Eine halbe Million Dollar war weg. Ein Mädchen, in dessen Wohnung ich stundenlang keine besonders gute Rolle gespielt hatte, führte uns an der Nase herum. Und neue Drohungen, neue Erpressungen kamen auf uns zu.
    Wieder zog ich das Telefon heran. Ich rief den Innendienstkollegen an, der sich um die Liftschiebetüren im Apartmenthaus der Pantherkatze gekümmert hatte.
    »Weißt du bestimmt, daß es Palisander war?« fragte er.
    »Ich weiß es bestimmt, weil ich mir vorige Woche ein Möbel für mein Apartment angesehen habe, das aus Palisander ist.«
    »Okay, Jerry, dann kann ich dir drei Adressen nennen. Ich habe sie von Aufzugsfirmen bekommen.«
    »Drei?« fragte ich.
    »Drei. Palisander ist eine verdammt teure Sache für diesen Zweck. Schreib auf…«
    Fünf Minuten später hatte ich mich abgemeldet und marschierte über den Hof unserer Fahrbereitschaft auf meinen Jaguar zu. Drei Schritte vor meinem Flitzer bremste ich und machte kehrt. Die Gegenseite kannte meinen Jaguar.
    Weitere drei Minuten später saß ich in einem neutralen Dienstwagen. Die drei Adressen gingen mir durch den Kopf. Ich dachte an die alte Erfahrung, daß die letzte Adresse immer die ist, die man sucht. Wenn man sie überhaupt findet. Ich las die Liste von unten nach oben. Zuerst steuerte ich die letzte Adresse an. Es war ein alter Kasten am Central Park. Hier war ich fehl am Platze.
    Die nächste Adresse war nicht weit entfernt. Diesmal mußte ich den Wagen parken und aussteigen. Erst als sich der Lift vor mir öffnete, wußte ich, daß ich wifeder falsch getippt hatte.
    Eine Chance hatte ich noch.
    Es war ein Apartmenthaus direkt am East River. Vornehmer Kasten mit Blick auf die United Nations.
    Hinter einer vollverglasten Tür saß ein Portier. Abwehrbereit wedelte er auf mich zu.
    »Ja, bitte?« erkundigte er sich.
    Ich war nicht in allerbester Stimmung. Nicht ausgeschlafen und vom Mißerfolg verfolgt. Und dann: »Ja, bitte?«
    »Danke«, sagte ich deshalb nur.
    Er starrte mich an, als hätte er von mir den lästerlichsten Fluch in seiner Laufbahn gehört.
    Ich war schon sechs Schritte weiter, als er noch einmal völlig fassungslos murmelte: »Ja, bitte…«
    Der Lift befand sich links. Ich betrachtete mir die Schiebetür. Sie kam mir irgendwie bekannt vor. Daraufhin legte ich meinen Daumen auf den Rufknopf. Es dauerte eine Viertelminute, dann machte es klick. Der Lift war da. Die Schiebetür öffnete sich einladend. Das Gehäuse kam mir noch bekannter vor. Nachdenklich schaute ich hinein.
    Etwas zu lange träumte ich vor mich hin. Lautlos glitten die Türen wieder zu.
    Ich schüttelte über mich selbst den Kopf und legte den Daumen wieder auf den Ruf knöpf. Diesmal ging die Tür sofort wieder auf. Ich stieg ein. Lautlos glitt die Tür zu.
    Jetzt legte ich meinen Daumen auf den Knopf nenben der 12.
    Ich schwebte hoch. Dabei wurde ich immer sicherer, mit diesem Lift schon einmal gefahren zu sein. Sicherheitshalber drehte ich mich um. Ich las: »Zugelassen für fünf Personen. Höchstens 800 Pfund.«
    Einen Moment war ich versucht, auf den Haltknopf zu drücken und die Kabine wieder nach unten gleiten zu lassen. Ein paar Schritte waren es von dprt bis zum Telefon. In zehn Minuten konnten die Kollegen dasein.
    Nein, Jerry, dachte ich.
    Zwölfter Stock. Die Tür glitt auf. Ich machte drei Schritte vorwärts und stand im Treppenhaus. Hinter mir schloß sich die Schiebetür. Sie war aus Palisander.
    Nun lagen noch einmal drei Schritte vor mir. Ich ging sie langsam, und bei jedem Schritt hob ich meine rechte Hand ein Stück weiter nach oben. Beim dritten Schritt hatte ich sie an meinem 38er, der wieder geladen war.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher