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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln
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sind«, ergänzte nun auch Phil.
    »Eben«, sagte Mr. High. »Und dieser Tankzug war nicht voll beladen. Der Beamte nimmt das auf seinen Eid. Sie wissen, was das bedeutet. Ich nehme sogar an, daß ein Rest der Napalmladung mit Absicht im Tank gelassen wurde. Die Eisenstone-Gang hatte ihren Teil der Arbeit erledigt. Deshalb wurde sie auf diese Weise ausgeschaltet. Da war ein Fachmann am Werk. Nur — in wessen Auftrag? Eisenstone kann es nicht gewesen sein.«
    »Oder doch«, überlegte ich laut. »Vielleicht erfolgte die Explosion zu früh. Vielleicht sollte sie erst später erfolgen, wenn Eisenstone mit seinen Leuten weg war.«
    »Das würde voraussetzen, daß Eisenstone damit gerechnet hätte, daß er freien Abzug bekäme«, gab Mr. High zu bedenken. »Nein, da glaube ich nicht dran. Eisenstone wußte nichts von der Sprengladung, die offensichtlich das Napalm in Brand gesetzt hat.«
    Helen, Mr. Highs Sekretärin, betrat das Office. Sie hatte ein Fernschreiben in der Hand und legte es fast behutsam dem Chef auf den Schreibtisch.
    Nur ganz selten haben wir Mr. High einmal fassungslos gfesehen. Jetzt, nachdem er das Fernschreiben gelesen hatte, war er es.
    »Die halbe Million ist weg!« murmelte er.
    Der nächste Anruf kam eine halbe Stunde später. Ich erfuhr es erst, als das Gespräch bereits beendet war.
    »Bitte«, sagte Mr. High und nickte dem Techniker aus unserer Zentrale zu. Der drückte auf eine Taste.
    »… Ihren Chef sprechen«, sagte die weibliche Stimme, die ich nur zu gut kannte.
    »In welcher Angelegenheit, bitte?« Das war die Mitternachtsstimme von Myrna, dem Girl aus unserer Zentrale.
    »Sagen Sie ihm, es geht um den Tankzug.«
    »Moment, bitte!«
    Aus dem Lautsprecher des Tonbandgerätes kam ein Schaltknack.
    »Was soll ich machen?« fragte Myrna. »Das ist die Frau, die schon mehrmals angerufen hat und immer Jerry verlangte. Jetzt will sie den Chef.«
    Die Antwort war nicht auf Band, weil sie nicht über den Fernsprecher gegangen war. Dafür kam Myrnas Stimme wieder. Der Ruf ging hinaus. Mr. High meldete sich. Myrna erklärte die Situation.
    »Ja, bitte, geben Sie es her, und lassen Sie das Band laufen«, sagte Mr. High.
    »Band läuft bereits. Ich verbinde!«
    »Danke«, sagte Mr. High.
    »Mr. High, Special Agent in Charge, FBI New York«, meldete er sich.
    »Sind Sie der Chef?«
    »Ja.«
    »Passen Sie gut auf«, sagte sie vorlaut, »ich habe schon mehrfach mit euch gesprochen.«
    »Mit mir?« Der Chef konnte das sehr gut.
    »Nein, mit Cotton.«
    »Aha, mit Special Agent Cotton, ja. Warum sprechen Sie jetzt nicht mit ihm?«
    Sie lachte nur kurz. »Lassen wir däs«, sagte sie. »Versuchen Sie nicht, mir Theater vorzuspielen. Ich weiß ebensogut wie Sie, was sich abgespielt hat.«
    »Bitte, was?«
    »Lassen Sie das Theater«, sagte sie gereizt. »Damit Sie Bescheid wissen: Wir haben das Napalm noch. Was bisher passiert ist, war nur das Vorspiel!«
    »Ich danke für den freundlichen Hinweis«, sagte Mr. High zuvorkommend. »Würden Sie bitte…«
    »Ach, laß doch diesen Schmus«, sagte die Pantherkatze ungehalten. »Wir haben kein Interesse daran, uns mit Ihnen auf ein Palaver einzulassen. Sorgen Sie dafür, daß eine Million Dollar bereitgehalten wird. Wir werden uns wieder melden.«
    Das Knacken, mit dem das Gespräch zu Ende ging, war unüberhörbar.
    Ich atmete tief durch. »Damit sind wir also genau da, wo wir früh um sieben auch waren. Nur Eisenstone mit seiner Gang ist nicht mehr im Spiel.«
    »Und Sie auch nicht, Jerry«, sagte Mr. High. »Das könnte eine Chance sein. Für diese Lady sind Sie bei der Sache in der Sandgrube ums Leben gekommen. Außerdem ist das Gespräch ein wichtiger Hinweis: Die Gegenseite hat das Geschehen in der Sandgrube nicht unmittelbar beobachten können.«
    »Sieht so aus«, sagte ich.
    Ich ging in unsere Fahndungsabteilung. Vor Stunden war ich schon einmal hier gewesen. In der gleichen Angelegenheit. Dabei hatte ich unseren Kollegen alles erzählt, was ich von Caroline wußte. Sie hatte mir selbst gesagt, daß sie irgendwo in unseren Akten verzeichnet sei.
    »Wie sieht es aus? Was sagen unsere Magnetbänder, Computer und Aktenschränke?«
    Mell Foster, der Kollege vom Erkennungsdienst, legte mir einen Haufen Karteikarten auf einen Schreibtisch. »Das ist eine Auswahl. Vielleicht ist was dabei.«
    »Ich will mal sehen«, brummte ich entmutigt. Ich hatte das Gefühl, einen Haufen Nieten vor mir liegen zu haben. Ich blätterte die Revue mehr oder weniger reizvoller
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