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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen
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Wenn Lennox auf Sheila Ardworths Angebot einging, war nichts mehr zu retten.
    »Warum sollte ich nicht auf Sheila hören?« fragte Lennox. »Ich will kein Mörder sein. Wenn ich sie rette, werden sie, Celeste und Ardworth mir verzeihen.«
    »Sicher!« höhnte Preston. »Die ganze Familie würde Ihnen anerkennend auf die Schulter klopfen, und dann würde man Sie nach Hause schicken. Für immer! Denn im Grunde hätten Sie ja aus der Sicht der Familie bloß eine Riesenschweinerei wiedergutzumachen versucht.«
    Lennox schwieg. Er wußte, daß Preston recht hatte. Selbst wenn er, Lennox, sich jetzt auf Sheilas Seite schlug, würde ihm für immer der Makel eines gewissenlosen Burschen anhaften.
    »Es geht nicht, Sheila«, sagte er heiser. »Ich muß es tun, sonst bin ich geliefert.«
    Sheila Ardworth hob das Kinn. Sie hatte noch immer Angst, aber sie hatte auch die Kraft, dieser Furcht zu trotzen.
    »Wenn du morden willst, kann ich didi daran nicht hindern«, sagte sie kalt. »Aber du wirst deiner Strafe nicht entrinnen. Menschen deines Schlages können nicht glücklich werden. Sie enden im Gefängnis oder auf dem Elektrischen Stuhl.«
    Lennox hob die Waffe. Seine Hand zitterte leicht, aber es war schlechthin unmöglich, das Girl zu verfehlen. Ihn trennten nur wenige Schritte von Sheila Ardworth.
    »Good bye, Sheila«, sagte er in einem Anfall von falschem Pathos. »Ich wünschte, es gäbe eine andere Lösung, aber ich muß dich töten, um selber leben zu können.«
    ***
    Ich hatte genug gehört. Mehr als genug.
    Ich war zunächst Preston gefolgt. Als er die Fahrbahn überquerte, hatte ich Sheila Ardworth bemerkt. Sie hatte nur Augen für Preston gehabt und mich nicht gesehen.
    Im Schatten der Hofdurchfahrt hatte ich beobachtet, wie Preston die schmale Eisentreppe zu Lennox’ Wohnung hinaufgestiegen war, und ich hatte gesehen, wie das Mädchen den Weg über die an der Rückseite des Hauses angebrachte Galerie gewählt hatte.
    Ich war Sheila Ardworth gefolgt, hatte allerdings darauf verzichtet, mich durch eines der Fenster ins Innere von Lennox’ Wohnung zu schwingen. Ich hatte mich statt dessen unter eines der offenen Fenster gekauert und Wort für Wort des Gespräches mit seiner dramatischen Zuspitzung verfolgt.
    Jetzt, noch während Lennox redete, um sich selber Mut zu machen, richtete ich mich auf und sprang in Lennox’
    Schlafzimmer. Die Tür zum Wohnraum stand offen.
    Es war mein Pech, daß ich genau in Prestons Blickfeld geriet.
    Er sah mich hereinkommen und zuckte zusammen. »Schießen!« brüllte er. »Abdrücken!«
    Ich sah Lennox nicht, auch das Girl befand sich außerhalb meines Blickwinkels. Zum Glück schoß Lennox nicht. Offenbar wußte er mit Prestons plötzlicher Erregung nichts anzufangen. Lennox war vor Schreck und Überraschung wie gelähmt.
    »Worauf wartest du noch, du Idiot?« schrie Preston. Er sprang auf Lennox zu, um ihm die Pistole zu entreißen.
    Ich sprintete quer durch das Schlafzimmer.
    Sheila erkannte ihre Chance und warf sich zwischen die beiden Männer.
    Preston stieß das Girl zur Seite. Sheila schrie auf und fiel über einen Stuhl zu Boden.
    Ich hatte die Schwelle erreicht. Lennox sah mich. Er begriff jetzt, worum es ging, aber ihm fehlte die Kraft, umzuschalten. Er ließ sich von Preston die Waffe abnehmen und torkelte zurück. Er wäre zu Boden gefallen, wenn die Wand ihn nicht abgefangen und gestützt hätte.
    Ich hechtete nach vorn und erwischte Prestons Handgelenk, noch ehe er auf mich anlegen konnte. Mit einem Polizeigriff entwand ich ihm die Waffe. Sie fiel zu Boden. Ich kickte sie mit der Fußspitze aus der Gefahrenzone und bemühte mich dabei, sie dem Girl zuzuspielen.
    Sheila Ardworth richtete sich auf. Ich konnte mich nicht darum kümmern, was sie tun würde. Ich hatte alle Hände voll mit Preston zu tun.
    Er war ein kräftiger Mann, und er wußte, worum es ging. Zum Glück war er kein ausgebildeter Boxer, aber das, was man ihm auf dem College beigebracht hatte, war schon genug, um den Kampf völlig offen zu gestalten.
    Er kam mit einer geraden Linken durch. Ich riß den Kopf zur Seite und nahm dem Angriff die Wirkung. Ich konterte mit einer Links-Rechts-Kombination. Ich traf ihn voll, aber er schüttelte die Schlagwirkung ab wie einen Regentropfen.
    Er marschierte nach vorn und benutzte seine Fäuste wie Dreschflegel. Sein unorthodoxer Kampfstil machte es schwer, die Deckung wirkungsvoll zu formieren. Ich mußte auf der Hut sein. Wenn dieser Bursche einen Treffer auf dem
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