Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen
Autoren:
Vom Netzwerk:
aus. Sie verhöhnte mich. Ich war für sie nur eine kleine Episode, ein Spielzeug, das sie benutzte und nach Gebrauch achtlos wegwarf. Ich war krank vor Liebe und Eifersucht. Ich brachte es fertig, sie noch einmal zu treffen. Ich ging mit einer Rose zu ihr, ich wollte ihr mein Herz zu Füßen legen, aber Patricia lachte mich nur aus. Sie spuckte mir ins Gesicht. Da brachte ich sie um. Die Rose ließ ich am Tatort zurück. Es war ein Zufall, daß sie sich voll Blut sog. Die Zeitungen überschlugen sich später mit Deutungen, Vermutungen und absurden Behauptungen…«
    »Es hilft Ihnen nichts«, unterbrach Sheila Ardworth den Mann. »Sie können die Tat nicht bagatellisieren! Patricia war nicht Ihr einziges Opfer…« Preston verursachte ein schnarrendes Geräusch, von dem nicht zu sagen war, ob er es mit der Nase oder dem Mund erzeugte. »Ich weiß, wovon Sie sprechen. Aber mit dem zweiten Mord habe ich nichts zu tun. Ich war in Hawthorne, als die Sache passierte. Irgendein kleiner Killer benutzte den Rosentrick, um die Polizei zu täuschen.«
    »Das ist ja auch egal«, sagte Sheila Ardworth, deren Stimme plötzlich matt und tonlos klang. »Ein Mord oder zehn — Schuld ist keine Frage, die sich nach der Zahl der Opfer berechnen läßt. Sie töteten Patricia. Das genügt.«
    »Ja, und jetzt kann ich nicht mehr zurück«, sagte Preston. »Es ist ein Teufelskarussell. Ich habe mich daraufgesetzt und kann nicht mehr abspringen. Patricia konnte ich nicht haben, aber ich war trotzdem entschlossen, eine Ardworth zu heiraten. Ich baute darauf, daß Sie eines Tages zu mir kommen würden. Ich war gewissermaßen Ihre letzte Hoffnung. Kaum zu glauben, daß die scheinbare Erfüllung meiner Erwartung nur einen Tag zurückliegt…«
    »Was ist das hier?« mischte sich Lennox ein. Er war plötzlich wütend. »Eine Generalbeichte?«
    Preston grinste matt. »Vielen Dank, Lennox. Es ist gut, daß Sie mich zur Ordnung rufen. Wir müssen an die Arbeit gehen. Hier, nehmen Sie die Pistole.«
    Lennox zuckte zurück und verschränkte die Hände auf seinem Rücken. »Es ist Ihr Job«, sagte er. »Mich können Sie für jede Dreckarbeit heranholen — aber nicht für einen Mord.«
    »Kommen Sie, Lennox«, sagte Preston. Er sprach ganz ruhig. Es klang beinahe so, als würde er einem ungezogenen Kind zusprechen. »Sie wissen genau, daß ich darauf bestehen muß. Das hier ist Ihr Anteil. Wenn Sie ihn geleistet haben, sind wir Partner mit gleichen Einlagen.«
    Lennox starrte Preston ins Gesicht. »Moment mal… Aber wenn Sheila tot ist, können Sie keine Ardworth heiraten!«
    »Kluges Kind!« lobte Preston. »Ich werde Celeste nehmen.«
    »Sie sind ja verrückt!«
    »Ich nehme Celeste, und Sie bekommen dafür ein paar Millionen Abfindung«, fuhr Preston fort.
    »Celeste liebt mich!« schrie Lennox, der auf einmal am ganzen Körper zitterte. »Ich gebe sie nicht her.«
    »Denken Sie doch einmal nach, Lennox«, sagte Preston. »Sie haben Celeste bereits verloren. Wenn Sheila am Leben bleiben sollte, sind Sie erledigt, und wenn Sheila durch Ihre Hand stirbt, ist Celeste ebenfalls für Sie tot. Aber deshalb brauchen Sie nicht den Kopf hängen zu lassen. Ich sagte bereits, daß wir Partner werden können — und ich versichere Ihnen, daß ich zu meinem Wort stehen werde. Sie bekommen Ihren Anteil in harten Dollars — aber erst müssen Sie die Vorbedingung erfüllen.«
    »Ich kann es nicht«, murmelte Lennox, aber er nahm jetzt Prestons Pistole entgegen. In seinen Augen entzündete sich ein kaltes Flackern. »Ich könnte Sie jetzt 'umlegen, Preston!«
    Preston grinste. »Und dann? Die Kanone enthält nur eine Kugel. Sie können mich damit abservieren, stimmt. Aber was geschieht dann? Wollen Sie zusehen, wie Sheila türmt? Wollen Sie darauf warten, daß die Polizei Sie als Mörder verhaftet?«
    Lennox nickte. Der kalte Glanz in seinen Augen erlosch. Seine Mundwinkel senkten sich.
    »Sie haben mich in der Hand«, sagte er bitter.
    »Derek!« rief Sheila. »Es ist richtig, daß ich gehört habe, was du planst. Dein Tun war gemein und verwerflich, aber du kannst alles wiedergutmachen, wenn du jetzt zu mir stehst. Ich rufe die Polizei, und du hältst Preston mit der Pistole in Schach.«
    Lennox biß sich auf die Unterlippe. Er schwitzte stärker.
    »Ich würde Ihnen raten, nicht auf diese Sirenentöne zu hören«, sagte Preston. Er wirkte nach wie vor völlig gelassen, aber eine leichte Spannung in seiner Stimme verriet, daß er plötzlich nervös wurde.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher