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Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Titel: Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe
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war durch zwei Kugeln gestorben. Auch Ramsgate war erschossen worden, aber — wie die Untersuchungen ergeben hatten — mit einer anderen Waffe.
    Die Einzelheiten der Morde konnten Phils Theorie weder widerlegen noch bestätigen.
    Die Mordkommission, der gleichfalls Pattys Aussage vorlag, drängte auf Vickys sofortige Verhaftung, aber wir konnten die Kollegen davon überzeugen, daß es ratsam war, damit noch kurze Zeit zu warten.
    Gegen Abend fand ich mich in der Jackson Avenue ein. Mein Kollege Steve Dillaggio hielt den Vordereingang im Auge, während ich mir ein Versteck im Hof suchte. Steve und ich waren durch Sprechfunkgeräte miteinander verbunden.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit sah ich einen Schatten aus der Hoftür huschen. Er kletterte durch eine Zaunlücke und nahm Konturen an. Es war eine Frau — Vicky Ramsgate.
    Sie trug einen dunklen Mantel und ein Kopftuch, so daß es schwer war, sie in der Dunkelheit auszumachen. Ich folgte ihr in sicherem Abstand durch zwei weitere Zäune. Erst danach huschte Vicky durch eine Toreinfahrt auf die Straße.
    Ich unterrichtete Steve durch Sprechfunk von meiner Position und bat ihn, mir mit dem Jaguar zu folgen. Vicky ging rasch die Straße hinab. Sie blickte sich kein einziges Mal um.
    Wir waren etwa fünfzig Yard weit gekommen, als neben mir Steve mit meinem Jaguar auftauchte. Er stieg aus, und ich klemmte mich hinter das Steuer.
    »Bleibe am Haus und beobachte, was sich dort tut«, bat ich ihn und fuhr los.
    Vicky ging bis zur nächsten Kreuzung. Dort erwischte sie ein Taxi. Die Fahrt ging zum Midtown Tunnel hinüber nach Manhattan. Wir durchquerten den Stadtteil auf dem kürzesten Wege und verließen ihn durch den Lincoln Tunnel. Dann rollten wir durch Jersey City und Hoboken hinauf nach Hackensack. Von dort ging es landwärts über die Bundesstraße bis zum Highway 17. Der Verkehr wurde spärlicher, und ich ließ mich etwas zurückfallen, um Vicky nicht auf mich aufmerksam zu machen.
    In Dumont wechselte die junge Witwe, die mir langsam unheimlich vorkam, das Taxi. Das heißt, sie entlohnte den Fahrer und schickte ihn zurück, um wenig später in einen anderen Wagen zu steigen — einen cremefarbenen Pontiac. Dieser Pontiac wurde von einem Mann gesteuert und hatte eine New Yorker Nummer, die ich mir notierte.
    Die Fahrt ging in nördlicher Richtung weiter. Der Pontiac bog vom Highway 17 nach Midland Park ab. Die Gegend wurde einsam und ländlich.
    Plötzlich schwenkte der cremefarbene Wagen nach rechts ab und verschwand zwischen den Bäumen einer schmalen Zufahrtsstraße. Ich fuhr daran vorbei, weil es mir zu auffällig erschien, den beiden auf diesem Weg direkt zu folgen.
    Ich wartete daher einige Sekunden, dann setzte ich den Jaguar zurück und schaltete die Scheinwerfer aus. Zum Glück war es mondhell, so daß ich im Dunkeln weiterfahren konnte. Hin und wieder sah ich weit vor mir zwischen den Bäumen die Hecklichter des Pontiac aufblitzen.
    Als ich vor mir das plötzliche Aufleuchten der Stopplichter sah, lenkte ich meinen Jaguar vorsichtig von der Zufahrtsstraße herunter zwischen die Bäume. Dann stieg ich aus und ging zu Fuß weiter.
    Nach knapp zweihundert Yard gelangte ich an ein umzäuntes Grundstück. Ein Automotor heulte auf. Der Pontiac wendete und wischte mit dem Strahlenbündel seiner Scheinwerfer durch den Wald. Ich warf mich rasch in eine Bodensenke. Als ich den Kopf hob, sah ich, wie der Pontiac zurückfuhr. Es war hell genug, um zu erkennen, daß nur noch der Fahrer in dem Wagen saß.
    Ich richtete mich auf und schaute mir den Zaun an. Er war etwas über mannshoch und aus festem Maschendraht. Ein zweiter Blick zeigte mir die Kontaktdrähte, die an ihm befestigt waren. Kein Zweifel: Der Zaun war mit einer elektrischen Warn- oder Alarmanlage verbunden.
    Das Grundstück hinter dem Zaun war so dicht mit Büschen und Bäumen bestanden, daß es unmöglich war, irgendwas Besonderes zu entdecken. Ich sah auch kein Licht schimmern. Immerhin hörte ich von fern Musik.
    Ich ging den Zaun entlang, um die äußeren Abmessungen des Grundstückes festzustellen. Dabei achtete ich auf die in der Nähe stehenden Bäume und fand schließlich einen, dessen dicke Äste über den Zaun reichten. Ich kletterte den Baum hinauf, hangelte mich an dem Ast über den Zaun hinweg und ließ mich dann fallen.
    Vorsichtig schlich ich weiter. Endlich sah ich Lichter durch die Bäume schimmern. Und dann sah ich einen modernen Bungalow. Er wirkte elegant. Die zur Terrasse weisende
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