Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Titel: Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke
Autoren:
Vom Netzwerk:
braunen Tasche. Mrs. Liebstedt öffnete sie — und sie wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, Sir.«
    »Wieviel Geld ist es?«
    »Wir haben es nicht gezählt, Sir. Die Tasche liegt hier vor mir auf dem Schreibtisch. Ich schätze, daß es mindestens fünfzigtausend sind.«
    »Es können auch sechzigtausend sein, was?« fragte ich heiser.
    »O ja, Sir, bestimmt.«
    »Großartig«, sagte ich. »Bewachen Sie das Geld wie Ihren Augapfel, Mr. Kennon. Ich schicke zwei Mann von der U-Bahn-Polizei hinaus, damit sie es abholen. Gegen Quittung natürlich. Und sagen Sie Mrs. Liebstedt ruhig, daß sie mit einer Belohnung rechnen darf. Die Bank wird bestimmt eine bezahlen, wenn sie so schnell ihr Geld wiederbekommt.«
    »Das freut mich für Mrs. Liebstedt, Sir. Sie ist…«
    »Jetzt wird meine Zeit doch knapp, Mr. Kennon«, fiel ich ihm ins Wort. »Wir sehen uns später noch. Einstweilen vielen Dank für Ihren Anruf.«
    Ich warf dem Sergeant den Hörer hin und wandte mich an die beiden Kuriere, die herumsaßen und warteten. Schon wollte ich etwas sagen, als mir plötzlich meine Theorie einfiel. Ich stutzte und überlegte.
    War jetzt nicht alles falsch, was ich gedacht hatte? Ich war von der Theorie ausgegangen, daß der eigentliche Täter, dieser angeblich Rothaarige, seine Beute hier irgendwo im Bahnhofsgelände versteckt haben mußte. Aus diesem Grunde, so hatte ich angenommen, trieb sich auch der dritte Bankräuber noch hier herum, nämlich um seinen Komplicen zu stellen, sobald der aus seinem Versteck die Beute holen und verschwinden wollte. Wenn das Geld aber gar nicht hier im Bahnhof versteckt gewesen war, warum sollte sich dann überhaupt noch einer der Kerle hier herumtreiben?
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Hatte es jetzt überhaupt noch einen Sinn, mit diesem Aufwand von Kräften den Bahnhof abzusuchen und zu kontrollieren? Zu suchen gab es praktisch nichts mehr, denn das Geld war ja gefunden worden. Und wen sollten wir schon kontrollieren, wenn die Täter sicher längst über alle Berge waren?
    Ich wollte hinaus auf den Bahnsteig gehen. Aber ich kam nicht dazu. Sergeant Ed Winters kam herein. Sein kantiges Gesicht wirkte wie gefroren. »Unsere Leute fangen mit der Durchsuchung des ersten Zuges an, Sir«, meldete er. »Es ist der Zug, der nach Queens gefahren ist. Als erster nach dem Überfall.«
    »Die Mühe können wir uns sparen, Winters.«
    »Warum, Mr. Cotton?«
    »Eine Putzfrau von einer Säuberungskolonne drüben in Queens hat das Geld gefunden. Es steckte in einer braunen Tasche unter einem Sitz.«
    »Was?«
    »Wir bekamen gerade die Meldung.« Winters rieb sich die kräftigen Hände. »Fabelhaft«, sagte er. »Dann brauchen wir unsere Leute jetzt nicht mehr für die Suche nach dem Geld einzusetzen. J etzt können wir alle Kräfte darauf konzentrieren, den Rothaarigen…«
    Ich unterbrach ihn: »Ach, das wissen Sie ja noch gar nicht. Die schwarze Lola…«
    Winters sah mich verständnislos an und fragte: »Wer ist das?«
    »Unser Computer im FBI-Distriktgebäude. Er ist mit den Daten von allen Leuten gefüttert, die je im Gebiet der Vereinigten Staaten gegen Bundesgesetze verstoßen haben. Wir haben ihn mit der Beschreibung dieses angeblich Rothaarigen gefüttert, und er hat uns eine verblüffende Antwort gegeben.«
    »Ja? Welche dehn?«
    »Daß der Rothaarige gar keine roten Haare hat.«
    Jetzt sah Winters wirklich nicht sehr intelligent aus. »Habe ich das richtig gehört?« fragte er nach einer Weile.
    »Ja. Dieser Rothaarige trägt wahrscheinlich eine Perücke. Er heißt Conuor. Und er hat das FBI deshalb angerufen, weil er schon zweimal bei Banken aufgefallen ist, die in die Zuständigkeit des FBI fielen. Der Junge hat irgendeinen Tick für solche Banken, wie es aussieht.«
    Winters nickte nicht sehr überzeugt. »Aber eins verstehe ich nicht«, meinte er. »Wie kann ein Elektronengehirn wissen, daß jemand, der rothaarig herumläuft, keine echten roten Haare hat, sondern eine Perücke?«
    »Das kann ein Elektronengehirn natürlich nicht wissen«, erklärte ich ihm. »Die Sache funktioniert ganz einfach. Da das Geld im Zug nach Queens war, glaube ich nicht, daß sich die Kerle hier noch herumtreiben. Wir können uns also Zeit nehmen, und ich kann’s Ihnen erklären, Winters. Im Grunde ist es ganz einfach. Ich will es Ihnen am Beispiel eines Autos klarmachen. Sagen wir, ein Zeuge behauptet, irgendein für uns interessantes Kennzeichen sei zum Beispiel LY 2568 gewesen. Aber er ist nicht nanz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher