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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen
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veröffentlicht alles, was sie in ihre Hände bekommt. Ich bin in dieser Stadt kein Irgendwer, Sir. Ich kann mir keinen weiteren Skandal erlauben. Es ist schlimm genug, daß der gute alte Name meiner Firma im Zusammenhang mit dem gräßlichen Geldraub erwähnt wurde. Wenn meine Kunden jetzt noch erfahren sollten, daß ich einige Male mit Myrna Collins ausgegangen bin, ist mein Ruf endgültig ruiniert.«
    »Wo lagen die Fotos?« wollte ich wissen. Ich wunderte mich, daß Eastons Leute sie nicht an sich genommen hatten.
    »In einer Hutschachtel in der Garderobe. Ich wußte, daß Myrna sie dort auf bewahrt.«
    »Sind noch mehr Bilder darin?«
    »Dutzende«, nickte er. »Aber die interessieren mich nicht. Ich wollte nur die haben, auf denen ich mit Myrna Collins zu sehen bin.«
    »Wie gut kannten Sie das Mädchen?«
    »Privat, meinen Sie? Ich fürchte, ich war einige Zeit ziemlich verschossen in das Girl. Sie war hübsch… das wissen Sie ja. Als ich dann entdeckte, daß Myrna ihre Gunst ziemlich freimütig verteilte, gab ich es auf. Vermutlich ist sie nur deshalb mit mir ausgegangen, weil ich ihr Chef…«
    Weiter kam er nicht. Das hysterische Aufheulen eines Wagenmotors war plötzlich ganz nahe. Ich wirbelte herum. Der 67er Chevy schoß auf uns zu. Er machte einen verrückten Satz, als seine Vorderräder die Bürgersteigkante viel zu schnell nahmen. Der Wagen schien seine Richtung zu verlieren, aber dann korrigierte der Fahrer die Abweichung und jagte direkt auf uns zu.
    »Aufpassen!« brüllte ich und jumpte zur Seite.
    Trotzdem wurde ich von einem Kotflügel des Chevy erwischt. Es war, als erhielte ich einen Dampfhammerschlag. Ich flog durch die Luft und prallte dann hart gegen eine Hauswand.
    Ich hörte das irre Kreischen gequälter Reifen und den Schreckensschrei einer Frau. Ich landete unsanft auf dem Boden und spürte, wie ein scharfer Schmerz meine rechte Schulter durchzuckte. Ich rappelte mich wieder hoch.
    Der Chevy schleuderte wild, als er zurück auf die Fahrbahn raste. Er rammte dabei einen anderen Wagen und riß ihm den Kotflügel auf. Ich sah sofort, daß es keinen Sinn hatte, auf den Fluchtwagen zu schießen. Es gab zu viele Menschen in der Nähe. Sie verfolgten den Vorgang schreckensstarr. Ein Querschläger hätte sie leicht verletzen können.
    Der Chevy jagte jetzt mit schnell wachsendem Tempo auf die nächste Kreuzung zu. Ich schaute mich nach Parker um.
    Er lag mit dem Gesicht nach unten am Boden. Offenbar hatte es ihn schwer erwischt. Unter seinem Körper sickerte Blut hervor.
    Ich bückte mich, um Parker auf die Seite zu legen, dann sprintete ich zu meinem Jaguar und rief die Zentrale.
    Ich alarmierte eine Ambulanz, einen Arzt und die Polizei. Dann gab igh einen für alle Patrolcars bestimmten Rundspruch durch, der den flüchtigen 67er Chevy betraf.
    Als ich Parker wieder erreichte, hatte ich Mühe, bis zu ihm vorzudringen. Um den Verletzten hatte sich ein dichter Menschenring gebildet. Ein Mann kniete neben ihm am Boden. »Da ist nicht mehr viel zu machen«, hörte ich ihn sagen.
    »Sind Sie Arzt?« fragte ich ihn.
    »Dr. Svensson«, nickte er, ohne hochzuschauen. »Der Mann muß schnellstens in ein Hospital. Er leidet an einer inneren Blutung. Vermutlich ist eine Rippe gebrochen und in seine Lunge gedrungen. Außerdem wurde er am Kopf verletzt. Schädelbruch, nehme ich an.«
    Ich zog dip Unterlippe zwischen die Zähne. Mit einer weiteren Aussage von John Parker war vorerst nicht zu rechnen. Ich fragte mich, wem der Angriff gegolten hatte. War Parker nur zufällig erwischt worden? Hatte es mich treffen sollen? Oder war Parker tatsächlich das Ziel des Fahrers gewesen?
    Es gab einige Dinge, die einfach nicht zusammenpaßten. Das begann mit Parkers Ausflug über die Feuerleiter. Ich konnte und wollte es nicht glauben, daß er, ein Fünfundfünfzig jähriger, nur wegen der Fotos in die polizeilich versiegelte Wohnung eingedrungen war. Parker mußte noch einen anderen Grund gehabt haben. War er tiefer in das Verbrechen verstrickt, als wir zunächst angenommen hatten?
    Ich wartete, bis die Polizei und der Ambulanzwagen eintrafen. Ich beantwortete die notwendigen Fragen und setzte mich dann in meinen Jaguar. Wenige Minuten später erfuhr ich telefonisch, daß der Chevy einem Versicherungsvertreter aus der Atlantic Avenue gehörte und am Spätnachmittag von dem Eigentümer als gestohlen gemeldet worden war.
    Ich blickte auf die Uhr. Für einen Besuch war es eigentlich schon zu spät, aber da in Cynthia
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