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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett
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acht dort sein, Jerry.«
    »Danke. Bis später dann!«
    Ich legte auf und kehrte in Andersons Wohnung zurück. Es war inzwischen schon kurz nach sieben geworden, und Mrs. Anderson fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit ihrem Mann zusammen zu frühstücken.
    »Mir ist der Appetit vergangen«, brummte Anderson.
    »Das ist falsch«, sagte ich. »Man muß essen. Als G-man käme man kaum noch zu einer Mahlzeit in der Woche, wenn man sich von jeder Aufregung den Appetit verderben ließe. Wenn es Ihnen nichts äusmacht, Mrs. Anderson, würde ich Ihre Einladung gern annehmen. Nach einem guten Frühstück sieht immer alles viel angenehmer aus.«
    »Ihre Nerven möchte ich haben«, knurrte Anderson, setzte sich aber doch mit an den Tisch, den Mrs. Anderson schon gedeckt hatte.
    In den nächsten zwanzig Minuten blieben wir schweigsam. Jeder dachte auf seine Weise an das, was uns meiner Meinung nach bevorstand. Bis ich auf die Uhr sah und zu Mr. Anderson sagte: »Es ist gleich halb acht. Sie sollten jetzt die Detektei anrufen. Haben Sie einen Apparat mit einer angeschlossenen Mithörmuschel?«
    »Ja.«
    »Dann werde ich zuhören.«
    Wir begaben uns zurück ins Wohnzimmer zu dem Tischchen, wo ein weißes Telefon stand. Anderson blätterte eine Minute im dickleibigen Telefonverzeichnis von Manhattan. Dann begann er, eine Nummer zu wählen.
    »Security Detective Agency«, sagte eine weibliche Stimme.
    »Anderson. Geben Sie mir Ihren Chef.«
    »Einen Augenblick, bitte. In welcher Angelegenheit?«
    »Ich brauche fünf von Ihren Männern. Kurzfristig. Wofür? Das möchte ich Ihrem Chef selber sagen.«
    »Bleiben Sie bitte am Apparat.«
    Man hörte es in der Leitung knacken. Jetzt mußte das geschehen, was ich vermutete — oder mein ganzer Einfall war keinen verrosteten Nickel wert. Es dauerte nur ein paar Sekunden, und dann ertönte eine Männerstimme, die mich vergnügt grinsen ließ. Ich hatte recht gehabt. Es war der Mann, der mich zu Hause angerufen und mir mitgeteilt hatte, daß Mrs. Hiller und der kleine George entführt worden waren. Aber jetzt meldete sich der Mann mit dem Satz: »Security Detective Agency, hier die Geschäftsleitung. Bitte, Mr. Anderson, womit kann ich Ihnen dienen?«
    Anderson brachte sein Anliegen vor. Ich hätte im Verhältnis von tausend gegen eins gewettet, daß zwar vorhin die Telefonistin echt gewesen war, daß aber der Mann, der jetzt mit Anderson sprach, genausoviel mit dieser Detektei zu tun hatte wie ich: nämlich gar nichts. Mit irgendeinem technischen Kniff mußten die Burschen sich in das Gespräch eingeschaltet haben, sobald der richtige Zeitpunkt dafür gewesen war, also in dem Augenblick, da die Telefonistin weiterverbinden wollte. Und es war für mich ziemlich klar, daß die Gangster nach diesem Gespräch Andersons Leitung glatt lahmlegen würden.
    Natürlich wurden Anderson die fünf angeblichen Detektive zugesagt. Anderson vereinbarte das Kennwort »Morgentau« mit ihnen. Als er das Gespräch beendet hatte, sah er mich zweifelnd an.
    »Ich hatte recht«, erklärte ich ihm. »Der Mann, mit dem Sie gesprochen haben, gehört zu den Burschen, die den Überfall ausführen werden. Er ist nämlich derselbe, der mich gestern abend anrief, um mir zu sagen, daß ich zu Hause zu bleiben hätte, wenn ich nicht wollte, daß Mrs. Hiller und ihrem Sohn etwas zustoßen würde.«
    »Sie haben die Stimme wiedererkannt?«
    »Ja.«
    »Ich kann es immer noch nicht fassen!«
    »Geben Sie das Grübeln auf. Jetzt muß alles Schlag auf Schlag gehen. Beeilen Sie sich, damit wir zu Ihrer Firma kommen. Immerhin warten sechs Millionen. Und die möchte ich mir doch einmal ansehen. Wann bekommt man schon je Gelegenheit, sechs Millionen Dollar auf einem Haufen zu sehen?«
    Er verschwand, um sich anzuziehen. Ich hatte meinen Revolver gezogen und ließ die Patronen aus der Trommel herausgleiten. Die Mechanik der Waffe funktionierte tadellos. Wie immer. Ich ließ die Patronen wieder in die Trommel rutschen. Von mir aus konnte der letzte Akt beginnen.
    ***
    Zeery war ein wenig atemlos, als er an der Tür klingelte. George Baker hatte seinen Revolver in die rechte Hosentasche geschoben und hielt ihn umklammert. Im Notfall war er bereit, durch die Hosentasche zu schießen.
    »Was jetzt?« brummte Zeery. »Er macht nicht auf. Obgleich man ihm doch angeblich gesagt hat, daß wir kommen.«
    George Baker entschied schnell. »Hinein mit der Tür«, sagte er, trat einen Schritt zurück, zielte mit dem Fuß und trat dann mit voller
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