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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett
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war, ist da nichts zu machen. Da kann man nur absolut voll einsatzfähige Leute gebrauchen. Er war sehr erschrocken, als ich ihm sagte, daß wir ihn vor der Zeit pensionieren müßten.«
    »Das könnte mir ein Motiv sein«, meinte ich. »Es gibt viele Leute, die es nicht verwinden können, daß man sie plötzlich nicht mehr braucht. Aber wie dem auch sei, ich habe Ihnen meinen Vorschlag gemacht. Er enthält ein gewisses Risiko. Bombensichere Sachen gibt es auf dieser Erde nicht. Sie können in der Badewanne ertrinken und beim Spazierengehen ausrutschen und sich das Genick brechen. Trotzdem ist es Ihre Entscheidung, ob Sie meinem Plan zustimmen wollen oder nicht.«
    Der Chef der Geldtransportfirma stand auf und ging hin und her. Meinen Revolver hatte er mir schon vor einiger Zeit wiedergegeben. Anderson nahm die ganze Sache so ernst, wie man sie nehmen mußte. Schließlich ging es im Endeffekt nicht einmal so sehr um das Geld. Es konnte bei der ganzen Sache um Menschenleben gehen, und die zählen allemal mehr als noch so viel Geld.
    »Ich sehe, wenn ich ehrlich sein soll, keinen besseren Weg«, murmelte Anderson nach einer Weile. »Also gut, Mr. Cotton. Ich bin einverstanden.«
    »Dann beschreiben Sie mir jetzt die fünf uniformierten Männer Ihrer Firma, die den Transport heute ausführen würden. Ich brauche vor allem ihre Größe, Gestalt und annähernd das Gewicht.«
    »Hm…«
    Anderson ging ruhelos auf und ab. Seine Frau kam aus der Küche und brachte frischen Kaffee. Ich dankte ihr mit einem stummen Blick, während ich mein Notizbuch zog und wartete.
    Allmählich kamen die fünf Beschreibungen zusammen. Ich notierte mir alles Wichtige und stand auf.
    »Ihr Telefon wollen wir nicht benutzen«, sagte ich. »Da ich einen Leihwagen habe, kann ich über Sprechfunk auch nicht anrufen, weil der Wagen kein Sprechfunkgerät hat. Wo ist das nächste Telefon?«
    »In der Halle sind zwei Münzfernsprecher.«
    »Okay. Ich komme wieder herauf, sobald ich angerufen habe. Wann treffen Ihre Männer in der Firma ein?«
    »Um acht Uhr.«
    »Okay. Das müßte reichen. Die Detektive kommen nie vor halb neun?«
    »Nie.«
    »Gut. Bis gleich.«
    Ich fuhr mit dem Lift wieder hinab ins Erdgeschoß und rief im Distriktgebäude an. Aber Phil war nicht da. Ich ließ mich mit dem Einsatzleiter verbinden.
    »Hier ist Jerry«, sagte ich. »Wenn ich mich nicht sehr irre, habe ich heraus, um was es gehen dürfte. Um die Kleinigkeit von sechs Millionen.«
    »Sechs Millionen was? Eier vom Großmarkt?«
    »Silberne Eier, wenn Sie so wollen. Sechs Millionen amerikanische Dollar.«
    »Warum nicht gleich um den Goldschatz von Fort Knox, Jerry? Wo sollen denn sechs Millionen in barem Geld zu holen sein? Ich glaube nicht, daß auch nur eine Bank in New York soviel Bargeld vorrätig hat.«
    »Eine Bank nicht«, gab ich zu. »Aber achtunddreißig Banken zusammen.«
    »Na schön. Wollen Sie mir jetzt einreden, daß jemand plant, achtunddreißig Banken der Reihe nach auszunehmen? Wer soll denn so größenwahn sinnig sein, daß er glaubt, das wäre zu machen?«
    »Peabodys Neffe. Nur überfällt er nicht nacheinander achtunddreißig Banken, sondern er wird versuchen, sich des Transporters zu bemächtigen, der die achtunddreißig Banken mit ihrem Geld versorgt.«
    Ich hörte einen scharfen Pfiff durch das Telefon. Dann sagte der Einsatzleiter: »Das wäre einer der größten Coups!«
    »Richtig. Und noch dazu von lauter Amateuren ausgeführt.«
    Ich erzählte kurz, was ich vorhatte. Der Einsatzleiter hörte aufmerksam zu. Zum Schluß fragte er entsetzt: »Und Sie wollen wirklich die sechs Millionen einladen lassen, Jerry?«
    »Ich bin doch nicht verrückt«, sagte ich. »Wenn mein Plan mißlingt, gäbe es ja Mord und Totschlag. Und das FBI müßte womöglich für sechs Millionen geradestehen. Das will ich doch unserer lieben Firma nicht antun.«
    »Da bin ich aber beruhigt«, meinte der Einsatzleiter. »Hoover hätte Sie fristlos gefeuert, Jerry, wenn Sie so ein Risiko eingegangen wären.«
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Um acht müssen sich fünf G-men bei der Transportfirma melden. Sie müssen ungefähr folgende Figur, Größe und Gewicht haben…«
    Ich las die Beschreibung vor, die ich von Anderson erhalten hatte. »Den Fahrer spiele ich selbst«, schloß ich. »Sie müssen also noch vier Mann von uns auswählen.«
    »Das ist nicht allzu schwierig. Es sind ja zum Glück alles ziemlich alltägliche Gestalten. Die vier Kollegen werden pünktlich um
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