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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande
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warf einen Nickel in den Automaten und wählte Dianes Nummer. Eine fremde Stimme meldete sich. »Telefonauftragsdienst. Bitte, nennen Sie Ihren Namen und welchen Teilnehmer Sie wünschen.«
    »Jerry Cotton für Diane Jagg!«
    Das Mädchen vom Telefondienst blätterte in irgendwelchen Papieren. »Miß Jagg läßt Ihnen ausrichten, sie befände sich zur Zeit in der Cabbrey-Investitions-Bank!«
    »Nichts weiter?«
    »Das ist alles.«
    Ich drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und warf eine zweite Münze ein. Ich wählte die Nummer der Bank.
    ***
    »Leider besitze ich keine Waffe«, sagte Diane. »Meine Lizenz gilt nicht für New York, und ich mußte meine Pistole zu Hause lassen.«
    »Wie korrekt und wie dumm von Ihnen, aber ich halte es für richtiger nachzusehen.«
    Howard Cabbrey zog sich an der Schreibtischkante hoch. Er preßte eine Hand gegen die Brust und hustete krampfhaft. »By Jove, ich glaube, sie hat mir die Lunge zerfetzt«, stöhnte er.
    »Rede keinen Unsinn!« bellte seine Mutter. »Taste sie ab!«
    »Wenn Ihr Sohn mich anfaßt, Mrs. Cabbrey«, sagte Diane eisig, »wird er sein blaues Wunder erleben.«
    Howard wich sofort zurück. Die Bankchefin schob das Kinn vor. Sie warf einen Blick zu Hattie Doukas hinüber, die aufgestanden war und der vor Wut die Tränen aus den Augen schossen. Auch sie schien Alexandra Cabbrey nicht geeignet, Diane zu untersuchen. Sie resignierte.
    »Na schön«, knurrte sie Diane an. »Aber denken Sie daran, daß ich Sie hemmungslos abknallen werde, wenn Sie nur eine verdächtige Bewegung machen. Ich schieße ausgezeichnet. Howard, zieh dich um und schaff die Uniform weg. He, Hattie, es ist überflüssig, daß Sie an sich herumputzen. So, wie Sie aussehen, können wir später behaupten, die Gangster hätten versucht, Sie ein wenig zu vergewaltigen.« Mrs. Cabbrey ging auf Diane zu, hielt sich aber außerhalb ihrer Reichweite. »Gehen Sie in mein Büro!«
    Diane gehorchte. Die Bankchefin folgte ihr, befahl ihr, sich auf den Stuhl zu setzen, und setzte sich selbst hinter den Schreibtisch. Die 44er behielt sie in der Hand.
    »Besser, Sie legen Ihre Hände flach auf den Tisch. Ich werde schießen, falls Sie sie her unternehmen.«
    »Ich weiß nicht, was Sie sich von dieser Show versprechen.«
    »Sehr einfach! Ich und die Bank, wir sind pleite. Ich habe das Geld unserer Kunden in einige faule Investitionen gesteckt. Alles in allem fehlen mir mehr als fünf Millionen. Man würde mich wegen betrügerischen Bankrotts einsperren, mein Name würde in der Wall Street durch den Dreck gezogen; ganz abgesehen davon, daß Howard auf seine Reitpferde, seine Motorjacht und seine Mädchen verzichten müßte. Nun, ich bin nicht gewohnt aufzugeben. Ich dachte nach, und ich fand einen Ausweg. In einigen Minuten werden zwei Gangster hier erscheinen. Sie werden mich zwingen, den Tresor zu öffnen. Allerdings ist dieser Tresor leer, aber morgen werde ich der Versicherung erklären, daß meine Bank um fünf Millionen Dollar durch diesen Raubüberfall geschädigt wurde. Die Versicherung wird den Verlust ersetzen. Und meine Bank ist wieder saniert.«
    Diane lächelte. »Sie wissen nicht, wie mißtrauisch Versicherungsgesellschaften sind, wenn sie fünf Millionen Dollar zahlen sollen.«
    »Ich weiß es sehr genau. Selbstverständlich beweist unsere Buchführung, daß sich im Augenblick des Bankraubes diese fünf Millionen im Tresor befunden haben, aber ich gebe zu, daß eine Versicherung sich auch dann noch mißtrauisch zeigen würde, wenn nicht…«, in ihren schwarzen Knopfaugen blitzte es voller Spott, »wenn nicht bereits eine ganze Reihe von Banküberfällen durchgeführt worden wäre. Die Beraubung der Cabbrey-Bank ist nur ein Fall in einer ganzen Serie.«
    »Sie haben die Überfälle organisiert?«
    »Genau, meine Liebe! Es wäre ganz sinnlos gewesen, sofort mit der eigenen Bank anzufangen. Wir mußten erst einmal beweisen, daß eine Gangsterbande sich auf die Beraubung kleinerer Privatbanken spezialisiert hatte. Ich gab meinen Partnern die entscheidenden Tips. Erinnern Sie sich daran, daß die Gangster ungewöhnlich gut informiert waren? Nun, im ersten Fall bat ich die Sawyer-&-Son-Bank, uns mit Bargeld für eine dringende Zahlung auszuhelfen. Solche Gefälligkeiten unter den Banken sind üblich. Als Sawyer den Kassenboten losschickte, warteten meine Partner bereits vor der Tür.« Diane machte eine Bewegung. Sofort hob Alexandra Cabbrey die Pistole. »Seien Sie nicht
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