Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle
Autoren:
Vom Netzwerk:
menschlichem Ermessen hatte sie damit für den Rest ihrer Tage ausgesorgt. Sie wollte ihr frisch erworbenes Vermögen jedoch vervielfachen und beteiligte sich an der Neugründung eines Hotelringes. Die Firma ging pleite, und Barbara verlor ihren letzten' Dollar. Damals lernte sie Monelli kennen. Sie wußte, welchen Ruf er besaß, aber da er ihr das Leben bieten konnte, an das sie sich inzwischen gewöhnt hatte, akzeptierte sie seinen Heiratsantrag ohne Zögern. Sie kannte nur eine Furcht: Sie wollte nie wieder arm sein!
    Barbara durchquerte die Diele und öffnete die Tür. Draußen stand ein Mann, den sie nicht kannte. Er grinste sie an, selbstsicher und ein wenig spöttisch. Ein Reporter, vermutete Barbara. Sie hatte mehr als einen neugierigen Journalisten empfangen, weil die Öffentlichkeit anscheinend noch immer auf Details aus dem Leben eines Mannes versessen war, der in einem Tag und Nacht beleuchteten kleinen Raum auf seinen Tod wartete.
    »Sie wünschen?« fragte Barbara kühl. Außerdem hatte sie es satt, der Presse erfundene Rührgeschichten über ihren Mann zu erzählen.
    »Ich muß Sie sprechen, Mrs. Monelli«, antwortete der Besucher und schob seine Unterlippe nach vorn. Er legte den Kopf kaum merklich zur Seite und betrachtete die junge Frau mit kennerhafter Unverfrorenheit.
    Barbara war nicht prüde. Sie war es gewohnt, männliche Aufmerksamkeit herauszufordern, aber das Auftreten dieses Burschen mißfiel ihr. Dabei sah er recht gut aus. Er war dunkelblond und hochgewachsen, ein knapp 30jähriger Athlet mit einem kantigen Kinn und harten dunklen Augen. Man vermochte sich allerdings nicht vorzustellen, daß diese Augen jemals sanft blicken konnten.
    »Wer sind Sie, und was wünschen Sie?« fragte Barbara gewollt barsch und unfreundlich.
    Unaufgefordert trat der Fremde über die Schwelle. Barbara wich verblüfft vor ihm zurück. Er drückte, ohne sich umzuwenden, mit dem Fuß die Tür ins Schloß.
    Sein unverschämtes Grinsen vertiefte sich. »Was fällt Ihnen ein?« stieß Barbara erregt hervor. »Wenn Sie nicht sofort kehrtmächen und meine Wohnung verlassen, rufe ich die Polizei!«
    Der Mann lachte. Er ging ins Wohnzimmer und schaute sich dort um. Barbara blieb nichts anderes übrig, als ihm bis auf die Schwelle zu folgen. Der Mann nickte beeindruckt. »Kein übler Geschmack. Bloß die Bilder taugen nicht viel - Talmi!« Er wandte sich Barbara zu. »Wo haben Sie das Zeug versteckt?« Barbaras Augen weiteten sich erstaunt. Noch wog in ihr die Überraschung schwerer als die aufsteigende Angst. »Was, zum Teufel, meinen Sie?« Der Mann schob seine Hände in die Hosentaschen und wippte mit den Füßen auf und nieder, träge und herausfordernd wie ein spielendes Tier. »Den Koks«, erklärte er lächelnd. »Das Marihuana. Ich möchte es abholen.«
    Barbaras Wangen röteten sich. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen! Und jetzt verschwinden Sie, ehe ich die Polizei alarmiere!«
    Der Mann lachte. »Sie sind verdammt hübsch, Barbara Monelli«, sagte er. Er sprach jetzt leiser und zugleich drohender. »Nicht schön, aber hübsch. Ich wette, es gibt viele Männer, die sich für Sie und Ihr Aussehen begeistern können. Ihr Aussehen ist Ihr wichtigstes Kapital, nicht wahr? Was, meinen Sie, würde wohl aus Ihnen, wenn Sie dieses Kapital verspielten?«
    Barbara spürte, wie sie ein Frösteln überlief. »Hauen Sie ab!« sagte sie mit heiser klingender Stimme. »Raus, oder ich werde ungemütlich!«
    »Erst den Koks«, meinte der aufdringliche Bursche grinsend. »Die Unterwelt weiß, daß Sie davon mindestens vier Kilogramm verwahren - reine, unverdünnte Qualität. Gesamtwert eine Million Dollar. Sie können wählen. Entweder händigen Sie mir die Pakete aus, oder ich sorge dafür, daß selbst ein Frankenstein sich von Ihnen abwenden würde!« Barbara schüttelte die Furcht ab. Sie straffte sich und hob das Kinn. »Sie vergessen, daß ich nicht allein bin. Hank hat noch immer viele Freunde. Wenn jemand versuchen sollte, mich zu erpressen oder mir zu schaden, sehe ich für den Betreffenden schwarz!«
    »Sie können den Koks nicht allein verkaufen. Sie brauchen eine neue Vertriebsorganisation. Glauben Sie, daß Hanks Freunde die Absicht haben, das Marihuana in selbstloser Weise zu Ihrem alleinigen Nutzen zu vertreiben? Man wird Sie betrügen und um das Geld bringen. Sie hätten nicht einmal die Möglichkeit, dagegen aufzumucken! Noch schützt Sie der Nimbus von Monellis Name. Wenn Hank erst einmal tot ist, wird die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher