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Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Titel: Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare
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hinterm Berg halten. Ihr kriegt’s ja doch ’raus. Wenn ihr bloß gewöhnliche Bullen wäret — aber FBI! Himmel, da haben wir uns was eingebrockt.«
    Ich rief Senning an. »Such unter Willerton, Walter«, rief ich ihm zu. »Er heißt Max Willerton.«
    »Danke, Jerry. Das erleichtert die Suche natürlich gewaltig.«
    Ich legte wieder auf. »Also Sie waren dagegen«, fuhr ich fort. »Aber Max wollte unbedingt. Was wollte er?«
    »Daß wir uns an ein Pärchen ’ranmachon. Er sagte, die Pärchen sind im Augenblick hier in der Gegend so verschreckt, daß sie schon in Ohnmacht fallen, wenn man sie bloß anspricht. Und wir sind nun mal pleite, Chef, so hundsgemein pleite, wie wir es schon lange nicht mehr waren. Ich würde für eine einzige Zigarette…«
    Er brach ab. Ich hielt ihm meine Schachtel hin und fragte lauernd: »… glatt einen Mord begehen?«
    Ihm fiel die Zigarette aus der Hand. Er starrte mich erschrocken an.
    »Himmel, nein!« krächzte er heiser. »So war’s nicht gemeint.«
    »Na schön«, sagte ich und gab ihm Feuer. »Reden wir erst einmal von uns und von heute abend. Auf die anderen Sachen können wir später kommen. Es war kurz nach halb eins, als ihr auf uns losgegangen seid. Woher seid ihr gekommen?«
    »Aus der Kneipe an der Ecke der 88. Straße.«
    »Achtundachtzigste Straße Ost oder West?« fragte ich, um zu präzisieren.
    »Ost natürlich. Dort hatten wir für die letzten Cents, die Max noch hatte, jeder ein Bier getrunken und die Sache besprochen. Wie gesagt, ich war nicht einverstanden, aber ich hatte Hunger — na ja, und es wäre doch nichts Schlimmes daraus geworden.«
    »Natürlich nicht«, sagte ich. »So ein kleiner Raubüberfall ist doch nichts Schlimmes. Ein Überfallener wehrt sich oder versucht zu schreien, ihr schlagt ihm eins über den Schädel — und da liegt eine Leiche. Doch nicht schlimm!« Er senkte schuldbewußt den Kopf. Wir hatten ihnen beiden eine Sammlung von Totschlägern, Schlagringen und Klappmessern abgenommen, und schon nach seiner Vorstrafenliste war klar, daß er ein so harmloses Schäfchen nicht sein konnte, wie er es jetzt darzustellen versuchte.
    »An welcher Ecke der 88. liegt die Kneipe?« fragte ich nach einer kurzen Pause.
    »Ecke Fünfte Avenue. Wir brauchten bloß die Fünfte heraufzugehen bis zur Mündung des Parkweges.«
    »Gibt es Zeugen? Hat euch jemand in der Kneipe gesehen? Oder unterwegs?« Er strahlte plötzlich. »Na klar! Die Cops auf den Motorrädern! Sechs oder sieben Cops mit Motorrädern kreisten uns plötzlich ein, musterten uns und verschwanden wieder.«
    »Ihr seid von der Kneipe unmittelbar in den Park gegangen? Und dabei haben euch die Motorradcops gesehen?«
    »Ja, Chef. Genau so war’s.«
    Ich fragte ihn über die Kneipe aus. Welche Leute dort waren, ob das Fernsehen lief, was die Musikbox spielte und so fort. Er Wußte so viele Einzelheiten, daß er wirklich dort gewesen sein mußte. Ob zur angegebenen Zeit, würden wir feststellen können. Ich ging weiter zurück. Was hatten sie gemacht, bevor sie die Kneipe aufgesucht hatten? Und davor? Davor und wieder davor? Wie lange kannten sie sich schon? Hatten sie gemeinsam Verbrechen geplant und ausgeführt? Wann, wo und wie? Ich ging die ganze Liste der Fragen durch, die man in solchen Fällen eben stellt: Sammy Bricks antwortete ziemlich bereitwillig, wenngleich mir klar wurde, daß er gelegentlich log, vermutlich immer dann, wenn er sich selbst hätte belasten müssen.
    Zwischendurch rief Walter Senning an und bestätigte, daß er auch die Karte von Max Willerton gefunden hatte. Die Vorstrafen sahen ähnlich aus wie bei Sammy Bricks.
    Ich kam auf einige Daten zu sprechen, an denen sich Liebespaarmorde zugetragen hatten. Sammy schien hilfsbereit, aber es war schwierig für ihn, Alibis für weit zurückliegende Tage zu benennen. Ich gab mich keinen falschen Hoffnungen hin. Jeder normale Sterbliche steht vor mehr oder minder großen Schwierigkeiten, wenn er plötzlich seinen Verbleib vor ein paar Wochen Minute für Minute nachweisen soll. Nach ungefähr einer Stunde drohte die Müdigkeit mich zu überwältigen. Ich rief die Nachtschicht an. Wenig später kam Jimmy Stone.
    Ich trat mit ihm hinaus in den Flur, ließ die Tür offen, so daß wir Sammy beobachten konnten, und erzählte ihm alles, was er wissen mußte, damit er die Vernehmung fortsetzen konnte.
    »Die Chancen stehen fifty-fifty«, sagte ich müde. »Sie können als Täter in Frage kommen, aber es gibt noch keinen einzigen
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