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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker
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Polliter. Richardson wurde wie von einer Explosion von seinem Barhocker emporhoben, kippte nach hinten und krachte mit dem Hinterkopf hart auf die Kante der Theke. Er war außer Gefecht.
    Aber in einer Reflexbewegung krümmte der Bewußtlose noch seinen rechten Zeigefinger. Dröhnend entlud sich sein Revolver. Berstend ging die Scheibe der Eingangstür in Trümmer.
    ***
    »Jerry!« brüllte Captain Hywood. Ich war für den Bruchteil einer Sekunde wie vom Donner gerührt. Tatsächlich hatte sich der Revolverschuß fast wie ein Donnerschlag angehört. Nicht so grollend, aber so unüberhörbar.
    Es war knapp zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit. Aber der Kollege von der City Police, der im Kakadu die Stellung halten sollte, war zweifellos in größter Gefahr.
    »Nachmittagstee!« brüllte ich das Stichwort in das Mikrophon.
    Im nächsten Moment sprang ich aus dem Wagen und rannte quer über die Straße auf den Kakadu zu.
    Die Arbeiter an der Baustelle ließen ihre Geräte fallen und rissen ihre Dienstwaffen aus den Taschen.
    Von allen Seiten kamen die Beamten herbeigelaufen. Hinter mir, auf dem Gelände der Piers, hörte ich Lastwagenmotoren aufheulen. Irgendwo krachte ein Schuß.
    Ich war noch 20 Yard vom Eingang zum Kakadu entfernt, als die Tür aufflog. Ein Mann kam herausgestürzt.
    Mitten in der Bewegung erstarrte er, als er sah, daß von allen Seiten Männer auf ihn zu eilten.
    Seine Hand fuhr in die Tasche, zuckte wieder heraus.
    Plötzlich' hatte ich meinen 38er in der Hand. Ich schoß im Laufen. Die Waffe des Mannes vor der Kakadu-Tür flog durch die Luft und landete auf dem Pflaster. Der Mann faßte mit seiner linken Hand das Handgelenk der rechten und krümmte sich zusammen. Dann drehte er sich um und verschwand wieder im Kakadu.
    Sekunden später war auch ich an der Tür. Unmittelbar hinter mir folgte Captain Hywood. Von rechts kamen zwei andere Kollegen. Es gab ein kleines Gedränge, und in dieses Gedränge hinein krachte wieder ein Schuß. Einer der Kollegen stöhnte auf und taumelte gegen die Wand. Er preßte die Hand gegen die Schulter.
    »Weiter!« stöhnte er.
    Einer der Gegner versuchte, sich noch einen Weg nach draußen zu bahnen. Mit einem Faustschlag zeigte ich ihm, wer hier bestimmte. Er taumelte in das Lokal zurück, und ich folgte ihm.
    Im Lokal war es ziemlich finster, aber die schummerige Beleuchtung reichte aus, um den Wirt zu erkennen. Mit beiden Händen hielt er einen Kasten Flaschenbier hoch über dem Kopf. Gerade als ich kam, schleuderte er den Kasten.
    Ich konnte nur noch wegtauchen.
    Mit einem scheppernden Knall landete der Kasten hinter mir am Türpfosten, und im nächsten Moment erlebte ich ein Brausebad. Nur mit dem Unterschied, daß die Dusche aus Bier, Glasscherben und Holzsplittern bestand.
    Ich hechtete über die Theke. Mit dem Schädel knallte ich gegen das Kinn des unfreundlichen Wirtes, der daraufhin zu dieser völlig ungewohnten Tageszeit Feierabend machte, indem er gegen einen Stapel weiterer Flaschenkisten flog und unter den zusammenbrechenden Kisten liegen blieb.
    Im Hintergrund des Lokals flog der Vorhang auseinander. Drei oder vier Kollegen stürmten, mit den Waffen in der Hand, in die schummerige Bar. Wie an einem Strick gezogen flogen die Hände der Gangster nach oben. Polliters Burschen waren schlau genug, um zu erkennen, daß sie keine Chance mehr hatten. Nur Polliter selbst wollte es nicht einsehen. Er setzte noch einmal zum Sprung an und lief dabei einem Uniformierten in die Arme.
    In diesem Moment schrillte neben mir das Telefon.
    Es ging mich zwar nichts an, aber der Wirt konnte sich nicht melden. Und ich bin nun mal ein hilfsbereiter Mensch.
    »Ja!« brüllte ich in den Hörer.
    »Ambrose?« fragte eine Stimme, die mir bekannt vorkam.
    »Wer spricht?« brüllte ich zurück.
    »Bear Kitch…«
    »Verdammter Bulle!« brüllte in diesem Moment Jack Polliter wütend und versuchte, auf den Cop einzudringen, der ihn aufgehalten hatte.
    Dann krachte noch einmal ein Schuß. Bear Kitchener mußte alles mit angehört haben. Ohne noch ein Wort zu sagen, legte er auf.
    ***
    Bear Kitcheher schlug entsetzt mit der linken Hand auf die Gabel des Telefons. Den Hörer hielt er in der schlaff herabhängenden Rechten.
    Kitchener war blaß geworden. Er zitterte an sämtlichen Gliedern.
    »Was ist?« fragte Charly Tucker.
    Kitchener stieß einen, entsetzten Laut hervor.
    »Was ist denn?« brüllte der Schrotthändler.
    Kitchener stand wie eine Marionette, deren Fäden plötzlich
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