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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker
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kleinen Zettel ablas, den er aus seiner Tasche geangelt hatte.
    Nach zwei Rufzeichen schlug der unverkennbare Lärm einer Kneipe an sein Ohr. »Ruhe!« donnerte eine Stimme. Dann kam die Meldung des anderen Teilnehmers: »Kakadu-Bar!«
    »Hey«, sagte der Mann, der sich den roten Jaguar angeeignet hatte, »bei dir ist ein G-man!«
    »Ja«, sagte der Kakadu-Wirt, »willst du was von ihm?«
    »Nichts weiter«, grinste der Mann, »sag ihm nur Bescheid, ich hätte mir seinen Jaguar genommen. Sonst nichts. So long!«
    Der Mann legte den Hörer wieder auf und schlenderte dann auf das weit offenstehende Tor der Halle zu.
    Im Hof wartete er einen Moment, bis ein anderer Mann um die Ecke kam. Mit dem Daumen deutete er auf die Halle, in der jetzt der Jaguar stand. »Ihr könnt abschließen«, sagte er.
    »Okay«, sagte, der andere Mann, der einen blauen Overall trug.
    »Gute Nacht«, brummte der Jaguar-Entführer. Durch ein großes Tor erreichte er die Straße, und schon nach wenigen Schritten war er auf der New York Avenue. Er hielt Ausschau nach einem Taxi, aber er hatte Pech. Statt dessen sah er einen Streifenwagen der New York City Police, der mit eingeschaltetem Suchscheinwerfer an der Reihe der parkenden Fahrzeuge entlangfuhr. Der Mann grinste hintergründig.
    ***
    Gleich bricht er durch, wenn er so weiterlacht und sich dabei dauernd biegt, dachte ich. Endlich legte der spindeldürre Wirt den Hörer auf die Gabel. Er drehte sich um und ließ zwei Whiskygläser vollaufen, schob mir eins hin und goß das andere in sich hinein.
    Ich schob das Glas wieder zurück. »Ich habe keinen mehr bestellt!«
    »Egal«, sagte der Wirt, »trinken Sie ihn auf meine Kosten, Sie werden ihn nötig haben, Cotton!«
    Vor einer Viertelstunde hatte er sich noch völlig anders verhalten. Nicht gerade respektvoll, aber doch in einer gewissen Weise kriecherisch. Und seine Gäste waren zurückhaltend neutral gewesen. Jetzt waren alle übermütig. Das Verhalten des Wirtes pendelte zwischen Großmut, Gönnerhaftigkeit und reiner Schadenfreude.
    »Lassen Sie mich lieber auch mal lachen«, schlug ich vor.
    »Natürlich«, gab er zur Antwort. »Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob Sie wirklich lachen, G-man Cotton. Wollen Sie nicht doch lieber erst noch einen Whisky trinken?«
    Er wandte sich an die übrigen Gäste.
    »Leute«, sagte er. »Ihr habt es doch vor ein paar Minuten selbst gehört, was der Gentleman vom FBI seinen Kollegen von der City Police gesagt hat?«
    Seine Stimme troff vor Hohn.
    Ich wußte selbst, was ich gesagt hatte. Ich hatte meine Zuversicht geäußert, daß mein Wagen in ganz kurzer Zeit wiedergefunden werden würde.
    »Mensch, Cotton«, brüllte der Wirt jetzt und lachte wieder, »eben hat einer angerufen. Ich soll Ihnen sagen, daß der Jaguar geklaut wäre!«
    Ein Taifun war nichts gegen den Lachsturm, der jetzt die Kakadu-Bar erschütterte. Der einzige ernste Gast in diesem halbseidenen Laden war ich.
    »Such, Jerry, such!« krähte eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Die Gäste lachten und grölten erneut. »Ja, wo ist er denn, der kleine Jaguar?« krähte die Stimme des Witzboldes.
    Ich warf die Münzen, die dem geschuldeten Betrag entsprachen, auf die Theke, rutschte von meinem Barhocker und ging.
    »Träum schön, du hättest noch einen Jaguar!« brüllte einer hinter mir her.
    »Rrrrr…«
    Es klang wie ein Donnerrollen, aber vs war nur ein empörter Laut aus der lirust eines Mannes, der jetzt aus dem Schlaf hochschreckte, mit einem Griff den Telefonhörer schnappte und hineinbrüllte: »Captain Hywood hier!«
    »Holden«, kam es aus dem Hörer zurück. »Mann, Hywood — ausgerechnet ich muß in dieser Nacht Dienst haben. Das ist ein Schicksalsschlag!«
    »Warum?« knurrte Hywood.
    Gaptain Holden, der Nachtdienstleiter im Headquarter der City Police, unterrichtete seinen Kollegen: »Jerry Cottons Jaguar ist gestohlen worden!«
    »Verdammt«, sagte Hywood, »bist du betrunken?«
    »Vor drei Stunden in der South Street«, fuhr Holden ungeachtet des Einwandes fort.
    Hywood holte tief Luft. Er war jetzt hellwach. »Wo habt ihr ihn gefunden?« wollte er wissen.
    »Überhaupt nicht!« gestand Captain Holden.
    »Okay«, nickte Hywood, »dann findet ihn, bevor Jerry merkt, was passiert ist. Ich will nicht, daß er wegen völligen Versagens der City Pojice seine Kollegen einsetzen muß, um diese rote Rakete wiederzufinden.«
    »Hywood«, sagte Holden schonungsvoll, »er weiß es. Er saß in der Kakadu-Bar und hatte dort den Wagen
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