Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker
Autoren:
Vom Netzwerk:
Kopf. »Nein, ich will im Bett frühstücken. Dazu brauche ich ’ne Flasche Whisky!«
    »Eine Flasche?« fragte der finstere Riese erstaunt.
    »Natürlich«, nickte der Gast. »Mein Doc hat mir gesagt, ein anständiges Frühstück wäre für die Gesundheit wichtig.«
    »Eine Flasche ist etwas anderes«, nickte der Riese. »So ein Frühstück servieren wir ausnahmsweise auch im Zimmer. Zehn Dollar.«
    Der Gast schüttelte den Kopf. »Für ein Frühstück verdammt teuer!«
    »Acht!« ließ der Riese mit sich handeln.
    »Okay!« nickte der Gast. »Meine Zimmernummer…«
    »Wird ‘raufgebracht«, brummte der Riese. »Vorkasse!«
    »Auch das noch«, murmelte der Mann mit dem roten Jaguar. Er griff in seine Tasche und holte ein Bündel Papiergeld heraus.
    Dem schmuddeligen Hotelier stockte der Atem, als er sah, daß das Geldbündel aus zahlreichen großen Scheinen bestand.
    Der Gast schob ihm einen 100-Dollar-Schein über das altmodische Pult. »Rest zurück! Schnell!«
    Der Wirt nickte mit trockenem Hals und nahm den Schein an sich. »Natürlich, Mister, selbstverständlich! In drei Minuten ist…«
    »Ich hoffe es!« knurrte der Gast und ging die Treppe hinauf.
    Es dauerte sechs Minuten, ehe der Wirt mit dem hochprozentigen Frühstück das Zimmer des merkwürdigen Gastes erreichte. Der Mann mit dem roten Jaguar lag angezogen auf dem Bett. Er blickte kaum auf, als der Wirt ins Zimmer trat und den Whisky äuf den wackeligen Nachttisch stellte.
    »Und 92 Bucks zurück, Sir«, sagte der Riese respektvoll.
    »Zwei für dich!« knurrte der Gast großzügig.
    Jetzt war der Riese soweit, daß er sogar einen tiefen Bückling machte, als er rückwärts aus dem Zimmer ging.
    Der Mann auf dem Bett blieb einen Moment still liegen und lauschte. Erst als er hörte, daß der Wirt mit schweren Schritten die knarrende Treppe hinunterging, erhob er sich. Er öffnete den Schraubverschluß der Whiskyflasche, nahm einen ganz winzigen Schluck und schnalzte genießerisch. Er sprang behende vom Bett und ging mit der Flasche züm Waschbecken. Dort nahm er einen großen Schluck Whisky in den Mund, gurgelte und spie den teuren Whisky in den Ausguß. Dieser Freveltat folgte eine, weitere. Der Mann mit dem roten Jaguar schüttete ein gutes Drittel des Flascheninhalts in die Kanalisation, grinste wehleidig hinterher und ging zum Bett zurück.
    Etwa zehn Minuten lang musterte er von dort aus, auf dem Rücken liegend, die graue Zimmerdecke. Wieder erhob er sich, wieder gurgelte er mit einem großen Schluck Whisky und wieder schüttete er etwa ein Drittel des restlichen Inhaltes in den Ausguß. Zehn Minuten später wiederholte er das Spiel. Diesmal machte er sich nicht die Mühe, die Flasche zum Bett zurückzutragen. Er ließ sie einfach fallen. Außerdem stimmte er ein rauhes Lied an.
    ***
    »Whisky!« forderte Bear Kitchener. »Für dich auch einen!«
    Roger Ambrose, der Wirt der Kakadu-Bar, füllte zwei Gläser. Dann putzte er wortlos die Chromplatte seiner Theke. Er tat so, als interessiere ihn außer seinem Inventar nichts.
    Kitchener holte tief Luft. »Heute nacht war doch der G-man hier.«
    »Du warst ja auch hier.«
    »Seinen Jaguar hat sich einer geholt!«
    »Steht schon in jeder Zeitung«, brummelte der Wirt.
    »Noch etwas davon gehört?« tastete Kitchener weiter.
    Ambrose warf den Lappen, mit dem er die Chromplatte geputzt hatte, mit Nachdruck in das Spülbecken. »Hör gut zu«, sagte er und stemmte beide Fäuste in die Hüften. »Ich weiß, daß du zu den Leuten gehörst, die gern in Autos spazierenfahren, die ihnen nicht gehören. Das geht mich nichts an. Eure Sache. Aber heute nacht, was da passiert ist, das war zwar mutig, aber es geht mir trotzdem gegen den Strich. Ich habe kein Interesse daran, mich mit dem FBI anzulegen. Klar?«
    Kitchener nickte begeistert. »Siehst du«, sagte er erleichtert, »dieser Meinung ist der Mann, der mich geschickt hat, ebenfalls! Das ist eine Sauerei, einem G-man das Auto wegzunehmen.«
    »Sauerei!« bekräftigte der Wirt nachdrücklich. »Auf diese Tour wird unsereiner seine Schanklizenz schnell los!«
    »Warum?« fragte Kitchener lauernd. »War das denn ein Gast von dir, der das Ding gedreht hat?«
    »Weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist es vor meiner Tür passiert. Gerade, als ich mit dem G-man über eine wichtige Sache reden wollte. Das ist…«
    Kitchener winkte ab. »Wenn du jammern willst, mußt du die Heilsarmee anrufen. Die haben eine Telefonnummer dafür. Trost in allen Lebenslagen oder so.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher