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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker
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Frist überstellt wird.«
    Hywood lächelte verständnisvoll. »Jetzt geht es wohl um eure Familienehre, was?«
    Mit dieser Meinung war er allerdings auf dem falschen Dampfer. Natürlich, wir hätten den Diebstahl eines Wagens, der einem FBI-Beamten, in diesem Falle also mir, gestohlen worden war, auf jeden Fall an uns ziehen können. Aber darum ging es uns nicht.
    »In New York werden immer Autos gestohlen. Sie kennen die Zahlen aus Ihrer Statistik besser als wir, weil wir uns nur selten und nur dann darum kümmern, wenn ein gestohlenes Fahrzeug nachweislich über die Staatsgrenze gebracht wird«, faßte ich zusammen. »Seit einiger Zeit aber tauchen Fahrzeuge, die in New York gestohlen wurden, in weit entfernten Staaten wieder auf. Meistens im Mittelwesten und an der Pazifikküste. Sie tauchen dort nicht nur wieder auf, sondern es sind auch auf den ersten Blick echt erscheinende Papiere vorhanden. Die Wagen sind irgendwo frisiert worden und haben neue Fahrgestell- und Motornummern, die nicht mehr mit denen der gestohlenen Fahrzeuge identisch sind. Erst spektroskopische und andere Untersuchungen lassen die ursprünglichen Nummern wieder zum Vorschein kommen. Es muß sich hier um ein großangelegtes und gut organisiertes Unternehmen handeln.«
    Mr. High nahm ein an den Seiten perforiertes Blatt Papier aus seinem Schreibtisch und ergänzte meinen Vortrag: »Wir haben unseren Computer fragen lassen. Hier habe ich eine sogenannte Hochrechnung. Basierend auf der Gesamtzahl der in den letzten sechs Monaten in New York gestohlenen Fahrzeuge und unter Berücksichtigung der verschiedenen Umstände behauptet unser Computer, daß zwölf Prozent der in New York gestohlenen Fahrzeuge durch diese Organisation laufen.«
    »Zwölf Prozent? Ganz schön«, meinte Hywood.
    »Es kommt noch schöner«, setzte Mr. High hinzu. »Rechnet man allein die gestohlenen gängigsten Typen der Marken Ford und Chevrolet sowie der Käfer-Volkswagen, dann sind es sogar 48 Prozent!«
    Hywood pfiff durch die Zähne. »Allerhand! Und deshalb sind Sie so scharf auf den Experten, der sogar den Jaguar von Jerry Cotton stehlen konnte?«
    »Ja, deshalb«, sagte Mr. High.
    »Was haben Sie mit ihm vor?« erkundigte sich Hywood.
    »Wir möchten ihn wieder laufen lassen«, sagte ich.
    ***
    »Saustall!« schimpfte der Mann, der den roten Jaguar gestohlen hatte. Sechsmal hatte er jetzt vergeblich auf den Klingelknopf gedrückt, neben dem das Schild mit der Aufschrift ›Service‹ stand.
    Der Mann schwang sich von dem Bett. Er reckte sich und gähnte dabei laut. Sich das Gesicht reibend, schlurfte der Mann zum Waschbecken und drehte vorsichtig den Wasserhahn auf. Er benetzte die Fingerspitzen und wischte sich damit die Augen aus. Nachdem er den Mund ausgespült hatte, prüfte er den Zustand seines Bartwuchses und hatte trotz sprießender Stoppeln offenbar nichts daran auszusetzen. Die Frisur erledigte er, indem er mit den gespreizten Fingern der linken Hand durch die kurzgeschorenen Haare fuhr.
    Noch einmal überprüfte er seine Erscheinung im Spiegel, wobei er geflissentlich den nicht ganz sauberen Hemdkragen übersah. Er nickte seinem Spiegelbild zu, lächelte es kurz an und wandte sich von ihm ab.
    Er steuerte auf die Tür zu, riß sie auf, lauschte hinaus und brüllte dann vernehmlich: »Hey, Wirtschaft!«
    Sein Ruf blieb ohne Antwort. »Saustall!« schimpfte er laut und ging fluchend in den Flur. Zwei Minuten später stand er vor dem altmodischen Holzpult, das im Erdgeschoß den Empfangsschalter des letztrangigen Hotels darstellte. Beharrlich bearbeitete der Mann dort eine gleichfalls altmodische Glocke.
    Es dauerte fast drei Minuten, bis sich eine Tür im Hintergrund öffnete und ein ebenso riesiger wie finster aussehender, ungepflegter Mensch erschien.
    »Was ist denn das für ein Saustall hier?« fragte der Jaguar-Dieb unwirsch. »Ich klingele schon eine halbe Stunde nach Bedienung und…«
    »Hör zu, Freund«, unterbrach der finstere Riese den unzufriedenen Hotelgast, »wenn du Komfort haben willst, mußt du ins New York Hilton ziehen, falls sie dich dort reinlassen. Hier bezahlst du 2.50 Dollar, und damit kannst du ungestört schlafen. Damit hat sich’s!«
    »Ich will mein Frühstück«, sagte der Gast dickköpfig.
    Der Riese grinste. »Mit Schinken und Ei? Oder willst du lieber Pfannkuchen mit Sirup?«
    »Quatsch! Whisky will ich!«
    Der Riese deutete mit seinem Daumen über die linke Schulter. »Nebenan ist ’ne Kneipe!«
    Der Gast schüttelte den
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