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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker
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geliebten Nachmittagssport nachzugehen, drehte sich um.
    Nick, der Inhaber der Bowlingbahn, kniff ein Auge zu und gab Coralla einen Wink mit dem kleinen Finger. Der Gangsterboß folgte Nick.
    »Du machst es vielleicht spannend«, beschwerte er sich, nachdem Nick die Tür zu seinem Office fest geschlossen hatte.
    »Ich habe meine Gründe«, erwiderte Nick kurz. »Meinst du, die Bullen sind blöd? Die wissen doch, wer hier verkehrt und…«
    »Ist es verboten, hier zu spielen?« fragte Coralla.
    »Nein. Aber es ist auch für die Polizei nicht strafbar, Spitzel hierher zu schicken. Conny hat angerufen. Du sollst zurückrufen.«
    »Conny?« fragte Coralla.
    »Der Wirt von diesem miesen Hotel in der Water Street«, erinnerte Nick.
    »Was will er?«
    »Er weiß etwas«, sagte der Bowlingbahnbesitzer.
    »Nummer!« forderte der Gangsterboß.
    Nick schob ihm einen Zettel hin, und Coralla angelte sich den Telefonapparat. Er wählte die Nummer. Auf der anderen Seite meldete sich der Hotelier.
    »Hier ist Jan Coralla. Was ist?«
    »Hey, Jan«, antwortete der Besitzer des Hotels, in dem der Mann mit dem roten Jaguar wohnte, »ich habe eine Frage. Was hältst du von einem abgerissenen Kerl, der bei mir im Haus wohnt, zum Frühstück eine ganze Flasche Whisky säuft und einen Haufen Greenbacks in der Tasche hat?«
    »Der Kerl muß verrückt sein!« gab Jan Coralla seine Meinung kund.
    »Wieso?« fragte der Hotelbesitzer verblüfft.
    Der Gangsterboß lachte belustigt. »Ein Kerl, der einen Haufen Greenbacks in der Tasche hat und trotzdem in deinem finsteren Wanzenschuppen schläft, kann doch nicht normal sein, oder?«
    »Du bist ganz froh, wenn du manchmal mit deinen Leuten bei mir schlafen kannst«, entgegnete der Hotelier beleidigt. »Ich habe gedacht, ich könnte dir einen Tip geben. Ich meine, der Kerl müßte ein Ding gedreht haben.«
    »Hmmm«, überlegte Coralla. »Wieviel Dollar hat er denn?«
    »Weiß ich nicht genau. Eine ganze Rolle Greenbacks jedenfalls. Als er mir die Flasche Whisky bezahlte, die er gefrühstückt hat, griff er einfach in die Rolle hinein und brachte einen Hunderter zum Vorschein. Vielleicht sind es alles Hunderter, die er in der Tasche hat. Dann sind es mindestens ein paar tausend Bucks, die er spazierenträgt.«
    »Hmmm«, sagte Coralla wieder. »Wie sieht er denn aus?«
    »Nicht wie ein Mann, der Geld hat«, erläuterte der Wirt. »Unrasiert und schmutzig…«
    »Wie du«, meinte der Gangsterboß trocken.
    »… ein schmuddeliges Hemd hat er auch an«, berichtete der kummergewohnte Hotelier weiter. »Kantiges Gesicht, kurze schwarze Haare, und mittelgroß ist er.«
    »Feine Beschreibung«, höhnte der Gangsterboß, als der Hotelier nicht mehr weitersprach. »Welchen Eindruck macht er? Vielleicht ist er ein Spitzel, den die Bullen dir ins Nest gesetzt haben, was?«
    »Nein, nein«, wehrte der Hotelier erschrocken ab, »bestimmt nicht. Der ist bestimmt genau das Gegenteil, so wie der sich benimmt. Er brüllt im Haus herum, will bedient werden und…«
    »Erzähl keine Märchen. Was macht er jetzt?« herrschte Coralla seinen Gesprächspartner an.
    »Er hat gerade seinen Lunch genommen«, berichtete der Hotelier.
    »Seinen Lunch?« wunderte sich Coralla.
    »Ja«, sagte der Hotelier, »wieder eine Flasche Whisky. Jetzt liegt er in seinem Zimmer und schnarcht!«
    Coralla überlegte einen Moment.
    »Bist du noch da?« fragte der Hotelbesitzer.
    »Ja. Ich bin noch da. Ist dieser Kerl allein?«
    »Natürlich ist er allein.«
    »Gut, ich komme mal hin. Der Vogel interessiert mich!«
    ***
    »Oh, fein!« jauchzte die dicke Frau mit dem riesigen Hut begeistert. Sie stellte ihre umfangreiche Einkaufstasche neben sich auf den Bürgersteig und griff mit beiden Händen nach einem Kleid, das auf dem Wühltisch eiftes Kleiderhändlers in der Orchard Street lag.
    Wyatt Brungs, der kleine Ganove, grinste zufrieden. Er stand drei Schritte von der dicken Frau entfernt und überblickte noch einmal die Situation. Die Einkaufstasche der Frau war gut gefüllt und stand weit offen. Und oben auf den verschiedenen Paketen lag eine pralle Geldbörse. Darauf hatte Wyatt Brungs es abgesehen. Die Situation war günstig. In der Orchard Street wimmelte es um diese frühe Nachmittagsstunde von Menschen. Ein Cop war weit und breit nicht zu sehen. Und alle anderen Leute waren mit sich selbst beschäftigt. Niemand achtete auf die dicke Frau. Und niemand achtete auf Wyatt Brungs. Das dachte jedenfalls der kleine Verbrecher.
    Ihm war nicht
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