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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle
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dem Anwalt herum und legte ihm blitzschnell eine feine Drahtschlinge um den Hals, die sich wie von selbst zuzog.
    »Unterschreiben Sie«, flüsterte er gefährlich leise.
    Das Gesicht des Dicken lief rot an. Der feine Draht grub sich tief in seine Haut ein und bereitete ihm höllische Schmerzen. Er versuchte mit beiden Händen, den Angreifer abzuwehren, aber sofort wurde sein Kopf nach hinten gerissen.
    »Unterschreiben…«
    »ich… ich…«
    »Unterschreiben…«
    Cooks Hände fielen herunter. Er nahm den Füllfederhalter, zog mühsam die Papiere zu sich heran und setzte zu seinem Namenszug an.
    Sofort lockerte sich die Schlinge. »Und was geschieht, wenn ich unterschrieben habe?«
    »Nichts.«
    »Sie lassen mir das Haus und das…«
    »Ja, unterschreiben Sie.«
    Cook setzte seine Unterschrift unter das Dokument.
    »Und jetzt noch die beiden anderen«, befahl Alderhood.
    Der Anwalt registrierte überhaupt nicht mehr, was er Unterzeichnete. Die Schlinge um seinen Hals war ein Argument, dem er nicht ausweichen konnte.
    Er unterschrieb. Dann legte er aufatmend den Federhalter zur Seite.
    Es war sein letzter Atemzug…
    ***
    Phil und ich hatten gerade mit unserem Chef den Fall Wane durchgesprochen. Es ging bereits auf Mitternacht zu, und wir waren alle drei rechtschaffen müde.
    »Sie sind also davon überzeugt, Jerry, daß Mike Hounders diesen Wane nicht ermordet hat«, sagte Mr. High zu mir.
    »Überzeugt wäre vielleicht zuviel gesagt. Aber ich glaube nicht, daß er der Täter ist. Vielmehr fürchte ich, daß uns dieser Tom Wane mehr Scherereien bereiten wird, als wir im Augenblick annehmen.«
    »Aber er ist doch tot!«
    Phil blickte mich von der Seite an. Er war gespannt, was ich darauf erwidern würde.
    »Ja, er ist tot«, sagte ich. »Er wurde von drei Männern identifiziert; zwei sind absolut vertrauenswürdig, Cook allerdings ist ein…«
    Der Chef winkte ab. »Über Cook brauchen wir nicht zu diskutieren, Jerry. Trotzdem habe ich das Gefühl, daß er in diesem Fall die Wahrheit sagte.«
    »Hoffentlich. Dieses Ende Tom Wanes paßt so gar nicht in das Bild, das ich mir von ihm gemacht habe. Phil und ich haben seine Gang zerschlagen, okay. Er selbst ist durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft, ohne daß wir ihn auch nur einmal zu Gesicht bekamen. Kurze Zeit später tauchte er vor Gericht auf. Als Zeuge gegen Mike Hounders. Dann war wieder Ruhe um ihn. Irgend etwas stimmt nicht bei der Sache. Sein Name wurde erst wieder aktuell, als er in Hounders’ Wohnung erschossen aufgefunden wurde. Tom Wane mußte ein vielfacher Millionär gewesen sein. Wo sind seine Millionen, Mr. High? War Benjamin Cook nicht nur sein Anwalt, sondern auch sein Vermögensverwalter? Wer erbt das Geld? Wer sind überhaupt seine Erben? Bis jetzt hat sich noch niemand gemeldet.« Mr. High stand auf. »Darauf werden wir jetzt keine Antwort finden. Ich schlage vor, wir überschlafen die Sache. Achtzehn Stunden sind auch für einen Special Agenten eine lange Dienstzeit und…«
    Das Licht des Haustelefons flackerte und unterbrach die Rede des Chefs. Er nahm den Hörer ab und meldete sich.
    Ich hörte die rauchige Altstimme von Myrna, die den Nachtdienst in der Zentrale versah.
    Schweigend deutete Mr. High auf die Mithörmuschel. Phil und ich rückten dicht zusammen.
    »Ich bekomme eben einen merkwürdigen Anruf aus Chinatown, Sir«, sagte Myrna. »Es scheint sich um den Wane-Fall zu handeln. Soll ich das Gespräch durchstellen?«
    »Ja.«
    Im Hörer rauschte es. Mir kam es so vor, als ob von weit her eine Band spielte. Dann hörten wir eine hohe, gebrochen klingende Stimme:
    »Ich… ich möchte… ich möchte den G-man, der gestern hier war und…«
    »Wer sind Sie, und von wo sprechen Sie«, unterbrach ihn Mr. High.
    »Wong Chi, ich bin… der…«
    Die Stimme brach plötzlich ab. Es war, als ob jemand den Draht durchschnitten hätte. Die Leitung war tot.
    Mr. High blickte uns fragend an.
    »Entschuldigen Sie, Chef. Aber für Erklärungen ist jetzt keine Zeit. Phil und ich glauben den Anrufer zu kennen. Wir müssen sofort los.«
    Mr. High nickte. Er kannte uns zu gut, um uns jetzt noch mit Fragen aufzuhalten.
    Wir stürzten aus dem Zimmer, warteten nicht erst auf den Fahrstuhl, sondern stürmten die Treppen hinunter auf den Hof.
    Mein Jaguar stand fahrbereit vor der Tür. Ich schaltete das Rotlicht und die Sirene ein und fuhr hinaus auf die Straße. Wir jagten die Lexington Avenue hinunter, bogen an der 14. Straße in die Fourth Avenue ein
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