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Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Titel: Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist nur, wir waren eben noch einmal am Supermarkt, aber da ist zu, und wir haben Ihren Namen an der Tür gelesen. Es ist nämlich…«
    »Was denn?« fragte Webster ungeduldig.
    »In einem von den Kartons…«
    »Verdammt, leere Kartons tausche ich nicht um«, sagte der Supermarktchef mit grimmigem Humor. »Wahrscheinlich…«
    Gant schüttelte den Kopf. »Sie werden es nie ahnen, Mister. In einem Karton war ein ganzer Haufen Dollarscheine. Die gehören doch…«
    »Dollarscheine?« fragte Webster verwirrt.
    »Ja, Dollarscheine. 4000 und ein paar Dollar. Da haben wir gedacht, Sie können, Sie müssen — es sind doch sicher Ihre Dollars?«
    »Wo ist der Karton?« fragte Webster.
    »Am Supermarkt. Mein Kollege wartet dort…«, spielte Gant Theater.
    »Moment«, sagte Webster, »ich muß nur etwas anderes anziehen…«
    Er verschwand, Gant wartete vor der halboffenen Tür. Nach einer knappen Minute hörte er, wie der Fernseher abgestellt wurde. Gant grinste.
    Der ist allein in der Wohnung, dachte er.
    Blitzschnell faßte er seinen Entschluß. Mit einer schnellen Bewegung zog er den Totschläger aus der Tasche. Mit einem großen Schritt trat er in den Flur der Webster-Wohnung.
    »Hey«, sagte Webster erstaunt, als er aus dem Zimmer kam und den riesigen Gant vor sich sah.
    Es war das letzte, was er in seinem Leben sagen konnte.
    Fünf Sekunden später zog Gant zufrieden lächelnd die Wohnungstür hinter sich ins Schloß. Niemand sah ihn, als er das Haus verließ.
    ***
    »Schauen wir uns mal um«, sagte ich und drehte den Zündschlüssel herum. Das leise Surren des Jaguar erstarb.
    Plötzlich war alles unglaublich still. Deutlich hörten wir das leise Plätschern des Wassers an der Kaimauer. Hoch ragten die Lagerhäuser in den Himmel, an dem sich das Licht Manhattans wie ein Nordlicht widerspiegelte.
    Weit und breit war kein Geräusch zu hören, das von einem Menschen stammen konnte. Draußen auf dem River tutete ein Schiff. Das war alles.
    »Ich war schon in netteren Gegenden«, meinte Phil.
    »Ich auch. Aber du weißt, daß hier ein neues Hafenviertel entstehen soll«, antwortete ich.
    »Wenn es nur schon…« ergänzte er und schwieg sofort.
    Auch ich hatte das leise Pfeifen gehört.
    Meine Augen durchdrangen die Dunkelheit.
    Und dann fuhr meine Hand hoch.
    Es sah aus wie eine dicke, fette Katze. Aber Katzen pfeifen nicht.
    Ratten pfeifen.
    Ich sah einen zweiten Schatten.
    Phil mußte ihn gleichzeitig bemerkt haben.
    Wir handelten gleichzeitig. Wir hatten keine andere Wahl, denn wir wußten, was es mit den Teufelsbiestern auf sich hatte.
    Unsere beiden Schüsse klangen wie einer.
    ***
    Tonio Fratelli zuckte zusammen. »Verdammt«, sagte er, und der kalte Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    Einen Moment lang lehnte er sich gegen die Außenwand des Transporters mit der unheimlichen Fracht.
    Einen Moment nur. Sie haben mich, dachte er. Jetzt haben sie mich. Sie stehen schon vor dem Tor. Gleich werden sie ihre Lautsprecher einschalten.
    Aber nicht mit mir, dachte er weiter. Ja, ihr werdet mich bekommen, aber ich werde verdammt teuer. Ewig sollt ihr an mich denken, ewig. An Tonio Fratelli. Ihr habt es nicht anders gewollt.
    Hastig lief er an dem riesigen Sattelzug entlang nach hinten, zu dem großen Tor. Das Sicherheitsschloß war längst aufgebrochen. Er brauchte nur noch den Überwurfriegel zurückzuklappen, dann war der Laderaum offen.
    Fratelli wußte, daß die Ratten in Käfigen saßen. Daß sie nicht herauskonnten. Jetzt noch nicht. Doch er wußte genau, wann die Bestien frei werden würden. Beim ersten starken Stoß würden die Käfige bersten. Vielleicht nicht alle. Aber genug, um Angst und Schrecken zu verbreiten, um eine Katastrophe heraufzubeschwören.
    Nein, er hatte nichts mehr zu verlieren.
    Fratelli hatte nur noch eine einzige Absicht. Mit dem Sattelzug blindlings durch die Gegend zu rasen. Und dann irgendwo gegen eine Mauer, gegen einen Brückenpfeiler. Oder gegen ein anderes Fahrzeug. Frontal, mit alles vernichtender Wucht.
    Und er hatte nur noch einen einzigen Wunsch. Er wollte bei dem Anprall tot sein. Ehe die Ratten kamen!
    Tonio Fratelli hatte einen solchen schweren Zug noch nie gefahren. Nur einmal hatte er neben einem Fahrer gesessen. Doch er glaubte, es zu können.
    Er grinste satanisch.
    Der zuckende Strahl seiner Taschenlampe geisterte noch einmal über den offenen Riegel des Laderaumtores. Deutlich hörte Fratelli das Pfeifen der 192 unheimlichen Ratten. »Gleich«, flüsterte er.
    Wieder lief er

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