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Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner

Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner

Titel: Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner
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eines Tages wird es auch diesen verdammten Verbrechern leid tun.«
    »Hat Ihre Braut den Attentäter erkannt?«
    »Sie weiß nur, daß es ein Mann war.«
    »Was haben Sie getan, Mr. Miller?«
    »Ich bin sofort zum Sheriff gelaufen. Dort hat man mir erklärt, ich wolle Nap Kider, den ehrenwerten, reichen jovialen Mister Nap Kider in Verruf bringen. Man glaubte mir kein Wort. Ich hätte den Anruf erfunden, erklärte man. Natürlich sollte die Sache untersucht werden. Aber inzwischen sind vierzehn Tage vergangen. Und von dem Täter hat man keine Spur. Sie können sich darauf verlassen, Mr. Gordon, nie wird man ihn finden.«
    »Und Sie halten still?«
    »Jetzt noch. Solange noch, wie Evelyn in der Stadt ist. Bald aber werde ich sie in Sicherheit bringen. Und dann ist es egal, was mit mir passiert. Dann engagiere ich die besten Detektive, die sich finden lassen. Und dann wird aufgeräumt.«
    »Gibt es keinen Grund, der die überregionale Polizei veranlassen könnte, einzugreifen?«
    »Sie denken an das FBI?«
    »Ja.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich wüßte nichts. Kider ist unheimlich geschickt. Jede Gewalttat erscheint als Unfall — mit Ausnahme des Attentats auf Evelyn. Außerdem glaube ich, daß Kider für die Mafia, für die Cosa Nostra, arbeitet. Sie können sich also vorstellen, welche Macht hinter ihm steht.«
    »Des Gesetz ist stärker«, sagte ich. »Immer.«
    Er lachte bitter. »Das sagen Sie — weil Sie keine Ahnung haben.«
    »Das mag stimmen«, erwiderte ich. »Leider verstehe ich von diesen Dingen nichts. Als Handelsvertreter hat man andere Sorgen.«
    ***
    Wir fuhren nach Meadville hinein. Die Straßen waren breit. Grasstreifen zogen sich rechts und links der Fahrbahn hin. Jenseits der Radwege wuchsen Laubbäume. Die Häuser waren schön, verschwenderisch und würdig. Das Stadtbild verriet, daß hier reiche Leute wohnten, die wußten, wie man angenehm lebt. Ich sah viele teure Wagen. Dann erreichten wir den Marktplatz. Er ist groß wie ein halbes Fußballfeld. Seine Stirnseite bildet das Stadthaus. Es ist wuchtig und über 200 Jahre alt.
    Vor den Häusern, die sich zu einem weiten Oval spannten, parkten Wagen. Schon von weitem sah ich meinen Jaguar. Völlig ungeniert hatte man ihn vor einem schicken Bungalow abgestellt.
    »Dort drüben«, sagte Miller, »in dem alten Gebäude ist meine Redaktion. Ich würde mich freuen, wenn Sie mal vorbeikämen. Oder bleiben Sie nicht lange hier?«
    »Doch«, sagte ich, »zumindest länger als vorgesehen. Und vielleicht brauche ich Ihre Unterstützung.«
    Miller stoppte vor dem Haus. Der Motor erstarb.
    »Unterstützung?« Seine Augen waren wachsam. »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn es soweit ist, erkläre ich es Ihnen. Vielen Dank für das Mitnehmen.« Ich grinste ihn an. »Grüßen Sie unbekannterweise Ihre Braut von mir.« Als ich ausstieg, öffnete sich versehentlich meine Jacke. Der breite Riemen, der die Schulterhalfter hält, rutschte nach vorn. Für einen Moment war der Kolben meines 38ers zu sehen.
    Ich merkte, wie sich der Blick des jungen Mannes daran festhakte. Seine Pupillen wurden starr. Rasch hob er den Kopf, und unsere Blicke trafen sich. Er öffnete den Mund. Aber er sagte nichts. Ich stand schon am Bordstein und schlug die Wagentür zu. Dann strebte ich, im Schutz eines parkenden Lasters, auf eine Gasse zu. Ich wollte nicht, daß mich Kahlkopf oder Teiggesicht entdeckten. Zunächst sollten sie glauben, daß ich tot war.
    Am Anfang der Gasse drehte ich mich um. Miller hatte sich nicht gerührt. Wie hypnotisiert starrte er mir nach. Ich hob die Hand und winkte ihm zu.
    ***
    Das kleine Postamt war fast leer. Ich trat in eine Telefonzelle und wählte eine lange Nummer, die in keinem Fernsprechbuch verzeichnet war. In einem Büro im Verteidigungsministerium in Washington wurde der Hörer abgenommen.
    »XX 13«, sagte ich, »hier spricht Allan Gordon. Ich unterbreche meine Reise nach Norden. Wahrscheinlich für einige Tage. Die Gründe sind triftig. Ich werde schriftlich darüber berichten. Zu erreichen bin ich im Arkansas-Hotel in Meadville.«
    Das ist der Laden, der meiner Tante gehört.
    »Sollte es unbedingt erforderlich sein, dann schicken Sie mir bitte Ablösung.«
    »Ich sehe keinen Grund«, antwortete eine tiefe Männerstimme. »Im Gegenteil. Wenn Sie in Meadville Station machen, kann es unserer Sache nur dienlich sein. Sie bieten sich ja geradezu an. Aber passen Sie auf, und bleiben Sie nicht zu lange.«
    »Okay! Bitte, benachrichtigen Sie Mr.
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