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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle
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noch dümmer gewesen! Eine Art von Schuldeingeständnis. Was also?
    Patterson begann zu schwitzen. Es gab nur eine Möglichkeit. Er mußte die Leiche verschwinden lassen und bleiben. Er mußte so tun, als habe ihn das Girl auf Nimmerwiedersehen verlassen. Er würde noch eine Woche im Hotel bleiben und auf sie warten, und dann würde er wegziehen. Niemand würde sich etwas dabei denken.
    Im nächsten Moment wurden ihm die Schwierigkeiten seines Vorhabens klar. Das Hotel hatte einen Nachtportier. Wie sollte man die Tote ungesehen aus dem Haus schaffen? Und was sollte mit Sheilas Wagen geschehen, der auf dem Hotelparkplatz stand?
    Er trank einen Whisky und leerte das Glas mit einem Zug. Irgendwie mußte er es einfach schffen, Sheila verschwinden zu lassen — und den Wagen konnte er wegfahren, ohne Aufsehen zu erregen. Viel Zeit blieb ihm allerdings nicht. Er mußte sich gleich nach Einbruch der Dunkelheit an die Arbeit machen.
    Patterson setzte sich. Glennon! Der mußte ihm helfen. In diesem Nest gab es nur noch zwei Hotels, in denen Glennon abgestiegen sein konnte, sowie ein Motel am Ortsrand.
    Patterson stand auf. Er rief die drei Nummern der Reihe nach an, aber nirgendwo hatte sich ein Mr. Glennon als Gast eintragen lassen.
    Ich hätte es mir denken können, dachte Patterson bitter und schmetterte den Hörer auf die Gabel zurück. Natürlich lebte Glennon unter einem falschen Namen!
    Patterson schenkte sich noch einen Whisky ein. Es sollte der letzte sein. Er brauchte einen klaren Kopf. Immerhin hatte er den Abend und die ganze Nacht vor sich, um mit den Schwierigkeiten fertig zu werden — aber er durfte sich dabei keinen Fehler erlauben. Das Zimmermädchen kreuzte selten vor zehn Uhr morgens auf.
    Patterson setzte sich. Zum ersten Mal überlegte er, wer Sheila ermordet haben konnte.
    Wer hatte es getan — und warum?
    Patterson wurde es plötzlich siedendheiß, als er über das Tatmotiv und die Folgen des Mordes nachdachte. Das Geld! Die Heartfield-Millionen! Waren sie jetzt verschwunden? War ihm ein anderer zuvorgekommen?
    Sheila hatte das Geld weder im Zimmer noch im Hotel aufbewahrt. Davon war Patterson überzeugt. Er hatte sie genau beobachtet und in diesem Zimmer alles untersucht. In Sheilas Abwesenheit hatte er sogar die Matratze aufgeschlitzt und jedes Möbelstück abgeklopft. Sogar den Wasser kästen in der Toilette hatte er geprüft. Nein, Sheila war nicht so dumm gewesen, das Geld mit sich herumzuschleppen. Sie hatte niemals mehr als tausend Dollar bei sich gehabt; der Nachschub war immer von einer Bank in Chicago überwiesen worden. Patterson hatte einmal einen Kontoauszug dieses Bankontos gesehen und wußte, daß sich nur dreitausend Dollar darauf befanden.
    Wo also waren die Heartfield-Millionen?
    Patterson stieß einen Fluch aus. Hatte der Mörder dem Girl das Geheimnis entrissen? Hatte er noch vor Sheilas Tod erfahren, wo sich das Versteck befand?
    Patterson wurde wütend. Er hätte mit einer solchen Entwicklung rechnen müssen! Es gab noch mehr Leute, die hinter Ricon und der Beute seines Raubzuges her waren.
    Warum hatte er volle vier Wochen mit dem Mädchen verplempert? Es war keine unangenehme Zeit gewesen. Sheila war ein Klassegirl gewesen, mit dem man sich hatte sehen lassen können. Aber das zählte jetzt nicht mehr. Der Boß würde schön sauer sein! Man hätte es anders anpacken müssen, ganz anders.
    Warum hatte man Sheila nicht ganz einfach unter Druck gesetzt? Es wäre gewiß kein Problem gewesen, sie zum Sprechen zu bringen! Statt dessen hatte man es mit der sanften Tour versucht. Das Experiment war gescheitert, weil ein anderer schneller gewesen war.
    Trotz der angenehmen Kühle, die im Zimmer herrschte, klebten Pattersons Sachen am Leibe. Alles war schiefgegangen! Zu allem Überfluß hatte er nun noch eine Leiche am Hals. Der Mörder kassierte möglicherweise die Millionen, und er, Dick Patterson, war dazu verurteilt, seinem Gegner den Rückzug zu decken!
    Patterson schloß das Zimmer ab und ging nach unten. Am Rezeptionstresen saß Sam, der farbige Portier. »Haben Sie Miß Sheila gesehen?« fragte Patterson.
    »Ja — heute nachmittag. Sie kam ziemlich aufgeregt in die Halle gestürzt und hastete nach oben. Ich war ziemlich verdutzt — so aufgeregt kenne ich sie gar nicht!«
    »Haben Sie sie später noch einmal gesehen?«
    »Nein, Sir.«
    »Sie waren die ganze Zeit hier?«
    »Ja, seit sechzehn Uhr habe ich meinen Platz -nicht verlassen«, versicherte Sam.
    »Sind neue Gäste
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